Weltcup
Bronze für Christian Reitz beim Weltcupfinale
Christian Reitz (Raunheim/Foto rechts) hat mit der Schnellfeuerpistole beim Weltcupfinale für Gewehr und Pistole auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück die Bronzemedaille gewonnen. In einem Finale mit mehrfachem Stechen belegte der derzeit beste deutsche Pistolenschütze den dritten Rang mit 25 Treffern.
Der Polizeikommissar kam im ersten Halbprogramm der Qualifikation auf 286 Ringe, zeigte dann jedoch im zweiten Abschnitt des Vorkampfes mit 298 Zählern seine Klasse. Hinter Yuehong Li, der 587 Ringe erzielte, ging der Olympiasechste von London 2012 mit 584 Ringen als Zweiter in das Finale, wo jedoch die Vorkampfergebnisse nicht mitgenommen wurden.
In dieser Endrunde ging Christian Reitz schnell in Führung. Nach Serien von fünf und drei Mal vier Treffern lag der Wahl-Hesse nach vier Serien auf Platz eins.
Nach Ausscheiden des Vorkampfersten Li folgte jedoch eine Serie mit zwei Treffern, wobei sich ein Schuss löste und in einen Monitor auf dem Boden ging, und eine weitere mit drei Hits. Damit waren Christian Reitz, Martin Strnad (Tschechien/Foto oben links) und Fusheng Zhang (China) bei 22 Treffern gleichauf und mussten in ein Stechen.
Im dritten Anlauf musste der Chinese passen, damit stand fest, dass Christian Reitz eine Medaille gewonnen hatte. Kurz darauf der nächste Stechdurchgang, weil Martin Strnad und Christian Reitz beide 25 Mal getroffen hatten, während an der Spitze Emil Milev (USA/Foto oben Mitte) mit 28 Treffern führte.
Das erste Shoot-off endete 5:5, das zweite 3:3 und erst im dritten Anlauf unterlag Christian Reitz dem Tschechen mit 3:4. Martin Strnad konnte in der nächsten Runde die drei Ringe Rückstand auf Emil Milev nicht mehr wettmachen und unterlag am Ende mit 28:33 Treffern. Silber also an den Tschechen, Gold ging an den eingebürgerten Amerikaner Emil Milev.
„So einen Fehlschuss wie den in den Monitor hatte ich im Vorkampf auch schon“, sagte Christian Reitz nach seinem Wettkampf, „danach habe ich meine Waffe überprüft, eine Schraube war locker. Trotzdem müssen wir jetzt noch einmal genau hinschauen, ob es nicht doch etwas anderes war, was den Schuss im Finale auslöste. Irritiert hat mich gar nicht der Fehlschuss, irritiert hat mich im Finale das Plastikteil, das vom Monitor wegflog. Daraufhin habe ich zwei Schuss verzogen und erst die letzten Beiden sind dann wieder ins Ziel gegangen. Daher die Serie mit nur zwei Treffern.“
Im ersten Wettbewerb des Tages belegte Munkhbayar Dorjsuren (München/Foto) mit der Sportpistole den vierten Rang. Die Bronzemedaillen-gewinnerin von Peking 2008 hatte im Vorkampf im Präzisionsdurchgang 290 Ringe erzielt und steigerte sich dann im Duelldurchgang mit 296 Zählern noch einmal. Mit insgesamt 586 Ringen ging sie als Zweite ungefährdet in die Endrunde der besten acht Schützen hinein.
Im Halbfinale dann begannen alle Teilnehmerinnen nach den neuen Regeln des Internationalen Schieß-sportverbandes ISSF wieder bei null. Die gebürtige Mongolin machte es spannend, begann mit drei Treffern, ließ in Serie zwei zwei weitere Treffer folgen und musste sehen, dass die Konkurrenz vorbeigezogen war.
Mit vier Treffern in Runde drei und nach einem Ausrutscher in Serie vier, wo sie nur einmal traf, kam in der letzten Serie mit weiteren vier Treffern der vierte Platz mit 14 Ringen zustande, der zum Bronzefinale qualifizierte.
Hier hieß die Gegnerin Jing Yuan (China). Munkhbayar gewann die erste Serie, ging 2:0 in Führung, musste dann aber gleich die nächsten drei Runden der Cinesin überlassen. Mit 2:6 in Rückstand geraten, kämpfte die seit 2002 für Deutschland startende Pistolenschützin aus München noch einmal, verkürzte in Serie fünf auf 4:6, bevor sie sich dann der Chinesin mit 4:8 geschlagen geben musste.
„Mit der Qualifikation kann ich sehr zufrieden sein“, sagte Munkhbayar Dorjsuren nach dem Finale, „mit dem Bronzefinale jedoch überhaupt nicht, da habe ich nicht gut geschossen. Wahrscheinlich war die Vorbereitungszeit für mich einfach zu knapp, da hätte ich vielleicht mehr investieren müssen.“
Gold holte sich in diesem Wettbewerb Jingjing Zhang (China) durch einen klaren 8:2-Erfolg über Zorana Arunovic (Serbien).
Die kompletten Resultate des Weltcupfinales in München finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.