Weltcup

Bronze für Sonja Pfeilschifter und Henri Junghänel

27.10.2010 11:25

Der zweite Tag des Weltcupfinales Gewehr und Pistole auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück war aus deutscher Sicht sehr erfolgreich, denn im ersten Wettkampf, dem Liegendschießen der Herren mit dem Kleinkalibergewehr, gewann Henri Junghänel (Breuberg/Foto) die Bronzemedaille mit insgesamt 701,5 Ringen (Vorkampf 598/Finale 103,5). Nach Gold mit dem Luftgewehr gestern holte sich Sonja Pfeilschifter (Ismaning) anschließend mit dem Sportgewehr und 685,9 Ringen (Vorkampf 589/Finale 96,9) ebenfalls die Bronzemedaille.

 

Mit eingestelltem Weltrekord und der Optimalzahl von 600 Ringen ging Sergei Martinow (Weißrussland) als Führender mit zwei Zählern Vorsprung vor dem erst 22-jährigen Maschinenbau-Student aus Hessen in die Entscheidung der besten Acht hinein. Dahinter folgten vier Schützen mit 597 Ringen nach der Qualifikation, darunter auch auf Rang vier, Armin Rothmund (Brigachtal).

Nach einer 9,9 im ersten Schuss fiel Armin Rothmund zunächst auf Rang sechs zurück, steigerte sich jedoch in den nächsten Durchgängen erheblich und lag nach dem vierten Durchgang wieder direkt hinter den ersten Drei auf Platz vier.

Im fünften Schuss zeigte die Anzeigetafel für Sergei Martinow eine 9,6 und dies nutzte Henri Junghänel, der bis dahin stabil auf Platz zwei lag, sofort mit einer 10,7. Der Hesse verkürzte den Abstand zum Führenden auf 0,3 Ringe und hatte durchaus die Chance auf den Spitzenplatz.

Armin Rothmund (Foto), nur knapp hinter Vebjörn Berg (Norwegen) Vierter, kam im sechsten Schuss durch eine 10,9 auf Platz drei und nachdem Henri Junghänel mit einer 9,5 im achten Durchgang zurückgefallen war, eroberte sich der Südbadener mit einer 10,6 sogar den Silberplatz.

Sergei Martinow hatte sich mit seiner ganzen Routine im zweiten Abschnitt des Finales wieder an der Spitze festgesetzt und baute seinen Vorsprung Schuss für Schuss aus. Hinter ihm jedoch lagen drei Schützen – Henri Junghänel, Armin Rothmund und Vebjörn Berg – nur durch Zenhtel getrennt auseinander, sodass der letzte Durchgang über Silber, Bronze und Rang vier entscheiden musste.

Der Norweger erzielte eine 10,6 und wurde mit 701,7 Ringen (Vorkampf 596/Finale 105,7) und dem besten Finalresultat Zweiter hinter Sergei Martinow, der mit 703,2 Ringen (Vorkampf 600/Finale 103,2) den Wettbewerb gewann.

Henri Junghänels 10,5 brachte Platz drei und Armin Rothmund, der eine 10,1 erzielte, verpasste mit 701,4 Zählern (Vorkampf 597/Finale 104,4) die Medaillen nur hauchdünn und wurde Vierter. Ein exzellentes Ergebnis jedoch für die beiden Schützlinge von Bundestrainer Claus-Dieter Roth.

„Ich denke, ich habe heute eine sehr gute Leistung gezeigt“, bilanzierte Henri Junghänel seinen Wettkampf, „598 Ringe im Vorkampf sind sehr gut, die Neun im achten Durchgang des Finales natürlich sehr ärgerlich, aber insgesamt kann ich mit dem Ergebnis und der Platzierung zufrieden sein. Dieses Jahr ist für mich erfolgreich verlaufen. Der zweite Platz beim Weltcup in Peking war der Einstiegserfolg und jetzt am Ende kam beim Weltcupfinale mit der Bronzemedaille die Krönung des Jahres.“

Nur einen Ring lag Sonja Pfeilschifter (Foto) nach dem Vorkampf hinter den beiden führenden Schützinnen Jamie Beyerle (USA) und Lidija Mihajlovic (Serbien). 198 Ringe im Liegend-, 195 Zähler im Stehendanschlag und noch einmal 196 Ringe in kniender Position standen für die vielfache Welt- und Europameisterin auf der Ergebnisliste.

Im Finale jedoch verlor sie gleich zu Beginn viel Boden auf die Spitze, denn sie begann mit einer 9,7, anschließend folgte eine 7,8 und eine 9,4. Die erste Zehn fiel für die Bayerin mit 10,1 erst im fünften Durchgang. In der zweiten Hälfte des Finales konnte sie sich jedoch die Bronzemedaille sichern und alle Angriffe von Snjezana Pejcic (Kroatien) und Barbara Lechner (Triftern) abwehren.

Zu diesem Zeitpunkt war Jamie Beyerle, die in der Bundesliga für Germania Prittlbach startet, alle ihren Konkurrentinnen weit voraus. Teilweise sechs Ringe Vorsprung betrug der Vorsprung der Amerikanerin, die letztlich mit 690,7 Ringe (Vorkampf 590/Finale 100,7) gewann. Zweite wurde Lidija Mihajlovic mit 686,5 Zählern (Vorkampf 590/Finale 96,5).

Die amtierende Weltmeisterin in dieser Disziplin, Barbara Lechner (Foto), war als Fünfte in dieses Finale gegangen, behielt diese Position auch nach dem Finale und erzielte insgesamt 683,0 Ringe (Vorkampf 585/Finale 98,0). Die Goldmedaillengewinnerin vom August eröffnete ihren Wettkampf mit 199 Ringen im Liegendschießen, ließ dann 191 Zähler im Stehendschießen folgen und schloss mit 195 Ringen im Kniendanschlag die Qualifikation ab.

Eva Friedel (Münstertal), die als Nachrückerin auf der ISSF-Liste in diese Veranstaltung aufgenommen wurde, schlug sich hervorragend und kam mit 679,8 Ringen (Vorkampf 582/Finale 97,8) auf Rang sieben. Für sie standen im Vorkampf 197 Ringe liegend, 191 Zähler stehend und 194 Ringe kniend zu Buche.

Munkhbayar Dorjsuren (München/Foto) lag mit der Sportpistole nach dem Vorkampf auf Rang zwei mit 579 Ringen. 288 Zähler im Präzisions- und gar 291 Ringe im Schnellfeuerdurchgang waren vielversprechend für das Finale.

Die Konkurrenz lag sehr eng beieinander, nur zwei Ringe trennten die beste Pistolenschützin des DSB von der Achten. Lediglich Celine Goberville (Frankreich) hatte nach der Qualifikation mit 582 Ringen an führender Position einen deutlichen Vorsprung.

Bekanntermaßen kann sich jedoch in den vier Finalserien einiges ändern und genau dies traf vor den fachkundigen Zuschauern auch ein. Mit einer Serie 47,3 im zweiten Durchgang verspielte Munkhbayar Dorjsuren alle Chancen auf eine Medaille und fiel auf den siebten Rang zurück. Eine 48,7 im letzten Durchgang ließ ihr im Endergebnis sogar nur Rang acht mit insgesamt 774,7 Ringen (Vorkampf 579/Finale 195,7).

Auch Celine Goberville konnte ihren Spitzenplatz nicht halten. Bis zur letzten Serie lag sie knapp vorn, hatte nach dem ersten Schuss des Abschlussdurchgangs jedoch eine Waffenstörung, schoss die fehlenden vier Schuss nach und kam trotzdem nur mit 780,5 Ringen (Vorkampf 582/Finale 198,5) auf den dritten Platz.

Nino Salikvadze (Georgien) siegte schließlich mit einem grandiosen Finale und 783,4 Ringen (Vorkampf 578/Finale 205,4) vor Lenka Maruskova (Tschechien), die mit 781,9 Ringen (Vorkampf 579/Finale 202,9) die Silbermedaille gewann.

Eine weitere Entscheidung des Tages fand ohne deutsche Beteiligung statt. Mit der Luftpistole siegte Mauro Badaracchi (Italien), für die Sportschützen des TSV Ötlingen in der Bundesliga Gruppe Süd am Start, mit 687.0 Ringen (Vorkampf 587/Finale 100,0) vor Raschid Junusmetow (Kasachstan), der mit 685,8 Zählern (Vorkampf 581/Finale 104,8) Zweiter wurde. Bronze ging an den amtierenden Doppelweltmeister Tomoyuki Matsuda (Japan) mit 682,8 Ringen (Vorkampf 581/Finale 101,8).

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Fotos Pfeilschifter, Lechner und Munkhbayar: © DSB/Schreyer

Die Ergebnisse des Weltcupfinales in Garching-Hochbrück finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.