Weltcup

Bronzemedaille für Munkhbayar Dorjsuren

29.05.2013 12:59

Munkhbayar Dorjsuren (München/Foto) hat am letzten Tag des Weltcups auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück mit der Luftpistole die Bronzemedaille gewonnen. Mit 175,1 Ringen holte sie damit das erste Edelmetall für den Deutschen Schützenbund bei dieser Veranstaltung.

 

Mit einer glänzenden Leistung von 388 Ringen war die beste deutsche Pistolenschützin der letzten Jahre in die Endrunde gekommen. In einem sehr abwechslungsreichen Finale stand die Sportpistolen-Bronzemedaillengewinnerin von Peking 2008 nach der ersten Serie von drei Schüssen noch auf dem letzten Platz der Konkurrenz. Nach Runde zwei war es dann schon Platz fünf und die seit 2002 für den Deutschen Schützenbund startende gebürtige Mongolin wurde immer besser, schoss sehr konzentriert und konstant und lag bald unter den ersten Drei und somit auf einem Medaillenrang.

Gegen Viktoria Chaika (Weißrussland) und Lee Yean Joseline Cheah (Malaysia) war sogar Gold oder Silber möglich, doch eine 7,2 machte für Munkhbayar Dorjsuren dann alle Hoffnungen zunichte. Trotzdem ist diese Leistung erstklassig und ihr Kommentar nach dem Finale auch dementsprechend: „Ich bin natürlich sehr zufrieden. Mit der Luftpistole in ein Finale zu kommen und dann auch noch eine Medaille zu gewinnen, kommt bei mir ja so häufig nicht vor, daher bin ich umso glücklicher. Ich habe während des Finales zwar meine Platzierung immer mal auf dem Monitor gesehen, aber ich beschäftige mich eher mit mir selbst und schaue nicht auf die Konkurrenz.“

Bundestrainer Peter Kraneis war ebenfalls mit der Leistung sehr zufrieden: „Das war das beste Vorkampfergebnis, das sie seit Jahren geschossen hat. Dass sie Luftpistole schießen kann, wussten wir immer, aber bisher hielten sich oft in einem Wettkampf Höhen und Tiefen die Waage. Heute war sie völlig konzentriert und hat ihren Vorkampf ausgezeichnet durchgezogen. 388 Ringe und die Bronzemedaille im Finale waren dann der verdiente Lohn dafür.“

Mit guten 380 Ringen beendete Monika Karsch (Regensburg) den Wettkampf als 19., Julia Hochmuth (Ludwigsburg) kam mit 375 Zählern auf Rang 38.

Eine weitere erfreuliche Finalteilnahme gab es im allerletzten Wettbewerb dieses Weltcups, denn Nicolas Schallenberger (Niederlauterbach/Foto) erreichte mit 1167 Ringen das Finale der besten Acht. Nach seinem kurzzeitigen Weltrekord im Liegendschießen in Fort Benning (USA) vor wenigen Tagen, ein weiterer erstklassiges Ergebnis für den jungen Bayern.

Im Finale, das mit dem Kniendschießen begann, schlug sich der erst 23-jährige Industriemechaniker gut und belegte nach drei Serien Rang fünf. Nach dem Liegendschießen hatte er zwei Plätze verloren und fand sich auf Rang sieben wieder.

Nun musste er sich steigern, denn nach zwei Serien zu jeweils fünf Schuss im Stehendanschlag müssen seit diesem Jahr der Siebt- und Achtplatzierte den Stand verlassen. Nicolas Schallenberger stand nach dem ersten Durchgang weiterhin auf Rang sieben.

Die zweite Serie begann er jedoch fulminant. Mit 10,9, 10,7 und einer 10,5 katapultierte er sich sogar auf den Bronzerang hoch, doch eine folgende 8,0 ließ die aufkeimende Hoffnung gleich wieder in sich zusammenfallen. Trotzdem reichte es zum sechsten Platz und damit durfte er im Rennen bleiben. Eine 10,0 in der nächsten Runde reichte jedoch nicht mehr und so wurde er mit insgesamt 412,0 Ringen Sechster.

Nemanja Mirosavljev (Serbien) siegte mit 454,5 Ringen und holte sich die letzte Goldmedaille beim Weltcup in München. Zweiter wurde Ole Kristian Bryhn (Norwegen) mit 453,9 Zählern vor Marcel Bürge (Schweiz), der mit einer 6,9 in seinem letzten Schuss noch die Silbermedaille verspielte und mit insgesamt 441,6 Ringen Dritter wurde.

Nicolas Schallenberger zeigte einen glänzenden Vorkampf. Mit 391 Ringen lag er nach dem Kniendschießen weit vorne, 398 Zähler liegend führten ihn zeitweise sogar an die Spitze des Feldes und auch die 378 Ringe im Stehendanschlag konnten ihn nicht mehr gefährden. Als Dritter nach dem Vorkampf hatte er sich für das Finale der besten Acht qualifiziert.

Henri Junghänel (Breuberg) und Daniel Brodmeier (Niederlauterbach) verpassten das Finale als Zehnter und 13. nur ganz knapp. Der Hesse, der beim ersten Weltcup in Changwon (Südkorea) diesen Wettbewerb und zusätzlich das Liegendschießen gewann, kam diesmal im Kniendanschlag auf 382 Ringe, steigerte sich im Liegendschießen auf 394 Zähler, um dann seinen Vorkampf mit 387 Ringen im Stehendanschlag zu beenden. 1163 Ringe im Gesamtergebnis standen für ihn zu Buche.

Daniel Brodmeier lag lange auf Finalkurs. Der derzeitige Weltrekordler im Liegendschießen begann mit 392 Ringen im Kniendschießen, erzielte 391 Ringe in liegender Position, musste aber bei 378 Ringen im abschließenden Stehendschießen noch einige Konkurrenten an sich vorbeiziehen lassen. 1161 Ringe hieß sein Gesamtergebnis.

Das Abschneiden zeigt allerdings wieder einmal, dass der Deutsche Schützenbund mit diesen drei jungen Sportlern, dazu noch Julian Justus (Homberg/Ohm) und der erfahrene Maik Eckhardt (Dortmund), im Ge-wehrbereich der Herren in den letzten Monaten sehr erfolgreich war.

Bundestrainer Claus-Dieter Roth war von seinen Schützlingen dementsprechend angetan: „Wir hatten uns in diesem Jahr den Anspruch gestellt, in jedem Finale einen deutschen Teilnehmer zu haben, wobei wir den Fokus nicht auf Medaillen gelegt haben, weil ja noch keine Erfahrungen mit den neuen Finalregeln bestanden. Das haben wir überwiegend bis jetzt auch gut gemeistert. Darüber bin ich sehr froh. Es zeigt, dass wir international viel Boden gut gemacht haben und wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken können.“

Alle Ergebnisse des Weltcups in München finden Sie wie immer nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.