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Bruderschaft für Lara

14.04.2015 15:14

Der Schützenhilfe-Preis für den Monat April geht in dieser Ausgabe an die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Gymnich, die im letzten Jahr mit Spenden und einer Typisierungsaktion über die Deutschen Knochenmarkspenderdateider fünfjährigen Lara aus Erftstadt helfen konnte.

Bei Lara, der Tochter eines der Mitglieder, wurde Leukämie festgestellt. Die Bruderschaft, die Mitglied im Rheinischen Schützenbund ist, handelte schnell – schließlich galt es, einen passenden Knochenmarkspender für Lara zu finden.

Um Leukämie-Patienten mit einer Stammzellen- oder Knochenmarkspende helfen zu können, ist eine Typisierung notwendig, die ermittelt, wer überhaupt als potentieller Spender in Frage kommt.

Dies erfolgt über die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS), mit der die Gymnicher Bruderschaft kooperierte. Gleichzeitig startete sie zudem einen Aufruf, damit sich neue potentielle Spender für die Datei finden. Dafür wird bei den Spendern einfach ein Abstrich der Mundschleimhaut genommen.

Mit vielen kreativen Ideen wurde die Werbetrommel gerührt. So wurde zum Beispiel bei den zahlreichen privaten Tippspielen zur Fussball-WM Geld gesammelt. Auch das Bezirkskönigsschießen und die Feierlichkeiten anlässlich des Patronatsfestes halfen, auf die Aktion aufmerksam zu machen. Geholfen hat sicherlich zudem, dass als Schirmherr für die Aktion neben dem Erftstädter Bürgermeister Volker Emer auch Henning Krautmacher von den „Höhnern“ gewonnen werden konnte.

„Besonders hervorgetan bei dieser Hilfsaktion hat sich die Jugendabteilung, bei der ich mich hier im Namen der Bruderschaft noch einmal ganz besonders bedanken möchte“, führt Jakob Flohr, Präsident der Gymnicher Schützen aus. „Durch die vielfältigen Aktionen nahmen am Ende 3.150 potentielle Spender teil. Zudem konnten 1.750 Euro an Spendengeldern zweckgebunden an die DKMS übergeben werden.“

Gemeinnütziges Wirken ist bei dem Verein Tradition – immerhin konnten sie im vergangenen Jahr ihr 875jähriges Bestehen feiern. Ursprünglich gingen die Gymnicher Schützen aus den „Pestbruderschaften“ des Mittelalters hervor, die sich während der Pestepidemie in Europa den Kranken annahmen und halfen, die Toten zu beerdigen. Davon zeugt heute noch ein sogenanntes „Pestkreuz“, welches auf dem ehemaligen Schießplatz steht und ein wichtiges Symbol für den Verein ist.

Die Mühe für die Spendenaktion war übrigens von Erfolg gekrönt. Am Ende konnte für Lara ein passender Spender gefunden werden.

Jeden Monat stellt die Deutsche Schützenzeitung einen „Stillen Star“ oder einen „Schützenhilfe-Verein“ vor. Auch Ihr Verein könnte an dieser Stelle stehen. Bewerben Sie sich einfach mit Ihrem gemeinnützigen Projekt oder einem besonders engagierten Vereinskameraden/kameradin unter schuetzenhilfe(at)dsb.de. Neben „Ruhm und Ehre“ winken den Schützenhilfe-Vereinen auch ein Preisgeld in Höhe von 100 Euro. Der Jahressieger darf sich sogar über einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro freuen.

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Beitrag und Foto: Oliver Reidegeld