Mit dem Chef der Organisation, dem 1. Vorsitzenden der SGI Waldkraiburg, Dietmar Heller, sprachen wir über den bevorstehenden krönenden Abschluss der Bundesligasaison:

„Herr Heller, zuerst einmal herzlichen Glückwunsch, dass sie mit Ihrer Schützengilde in der Relegation am vergangenen Wochenende des Abstieg vermeiden konnte und Sie auch ein weiteres Jahr in der höchsten deutschen Mannschaftsklasse vertreten sind. Wie fühlt man sich nach einer solchen Saison ?“

„Natürlich sind wir froh, dass wir nach dem knappen Ausgang in der Vorrunde der Bundesliga Gruppe Süd im Luftgewehr in der Relegationsrunde den drohenden Absturz in die Regionalliga vermeiden konnten. Ich könnte jetzt auch bejammern, dass es immer mal wieder am zweiten Stechschuss gelegen hat oder an einem fehlenden Ring, dass wir in der Endabrechnung Siebenter geworden sind. Aber das hilft auch nicht weiter, denn in der Bundesliga geht es nun mal knapp zur Sache, das ist eine Binsenweisheit.

Wir haben teilweise nicht gut geschossen und man steigt auch nicht ab, nur weil man im letzten Wettkampf mal ein Match verloren hat. So etwas zieht sich über die ganze Saison hin und da muss man ganz klar konstatieren, dass es in dieser Saison nicht gut für die Schützengilde Waldkraiburg gelaufen ist. Wir haben uns die Wettkampfzeit 2005/2006 natürlich anders vorgestellt, waren aber guter Hoffnung, dass wir aufgrund unserer Mannschaftsstärke den Verbleib in der Bundesliga erhalten könnten und sind dementsprechend selbstbewusst auch in die Relegation gegangen.“

„Haken wir die Saison für Ihren Club einmal ab und kommen wir zum Bundesligafinale am Wochenende. Laufen die Vorbereitungen planmäßig und wie sieht der Kartenvorverkauf aus ?“

„Es ist alles im grünen Bereich, die Vorbereitungen laufen völlig planmäßig. Auf jeden Fall sind noch genügend Karten an der Tageskasse für beide Veranstaltungstage erhältlich. Wir können im Augenblick noch nicht abschätzen, wie viel Besucher kommen werden, denn da die heimische Schützengilde die Endrunde verpasst hat, müssen wir natürlich sehen, ob die Waldkraiburger auch die Gastmannschaften so annehmen, wie sie die Heimmannschaft sicher unterstützt hätten.

Natürlich war auch die heimische Presseberichterstattung diesmal nicht so umfangreich wie im vergangenen Jahr, weil der Lokalmatador fehlt, aber ordentlich hingewiesen auf das Ereignis haben unsere Blätter im Sport- und Lokalteil schon.

Mit der SG Ulrichshögl in der Luftpistole und dem Post SV Plattling im Luftgewehr sind Gott sei Dank auch Vereine aus unserer Region im Finale am Start. Beide Orte liegen weniger als eine Fahrtstunde von Waldkraiburg entfernt und aus beiden Gemeinden hat man uns signalisiert, dass Reisebusse mit Fans ankommen werden.

Ich gehe davon aus, dass wir die Zuschauerzahl, die wir im letzten Jahr hatten, wieder erreichen werden. Damals waren es rund 800 bis 900 Besucher an beiden Tagen, die die Endrunde in der Sporthalle mitverfolgt haben und ich denke, dass viele auch wiederkommen werden, weil es ihnen Spaß gemacht hat, Sportschießen auf höchstem Niveau zu betrachten.“

„Was ist als Rahmenprogramm für die Veranstaltung vorgesehen ?“

„Wir feiern am Samstag Abend wieder unsere „Schützen-Party“, die ja im letzten Jahr sehr gut angekommen ist. Wir haben diesmal Country- und Westernmusik und ich denke, dass wir einen stimmungsvollen Abend mit einem großen bayerischen Buffet erleben werden. Während der gesamten Zeit ist übrigens natürlich auch für leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Speis’ und Trank gibt es in der Aula des Gymnasiums genug. Darüber hinaus werden wir am Samstag Nachmittag zwischen Viertel- und Halbfinale eine kleine Ehrung vornehmen. Wir wollen unsere Schützen, die mehr als 25 Mal im Bundesligateam standen, auszeichnen. Dabei ist auch ein Schütze, der mit 75 Starts wahrscheinlich den Rekord bei den Bundesligaeinsätzen hält.“

„Da Sie diesmal neutral sind, kann man Ihnen natürlich zum Abschluss die Frage nach den Favoriten stellen. Wen erwarten Sie als neue Deutsche Mannschaftsmeister ?“

„Als Topfavorit im Luftgewehr wird allgemein Titelverteidiger BSV Buer-Bülse gehandelt. Wer in Gelsenkirchen jemals in absehbarer Zeit Deutscher Meister werden wird, sind die Schützen, denn die Fußballer vom FC Schalke 04 schaffen es ja nie. Aber schon die Partie von Buer-Bülse im Viertelfinale gegen Post SV Plattling wird ein hartes Stück Arbeit werden.

Ich habe vor wenigen Tagen noch mit den Plattlingern gesprochen, die haben nichts zu verlieren und mit der Mentalität werden sie auch in die Partie gehen. Wenn ich mich an letztes Jahr erinnere, da hatten die Westfalen auch Schwierigkeiten gerade in der Auftaktpartie, bevor sie dann souverän Meister wurden. Zum BSV Buer-Bülse kommen die beiden Münchner Vereine von der HSG und Der Bund, wobei ich den Plattlingern die Außenseiterrolle einräume, wenn es im ersten Duell gegen Buer-Bülse eine Überraschung gibt.

In der Luftpistole setze ich auf den Süden. Der Titelverteidiger aus Waldenburg und der SV Kelheim-Gmünd haben sehr starke Mannschaften. Ich schätze, dass wer immer Deutscher Mannschaftsmeister werden will, die beiden Teams schlagen muss. Auf jeden Fall werden wir in Waldkraiburg spektakuläre Wettkämpfe erwarten dürfen und ich hoffe auf guten Zuschauerzuspruch.“