Allgemeines

Bundesakademie für Schießwesen gegründet

13.03.2006 00:00

Am Freitag den 10.3.2006 wurde durch die Präsidenten des Deutschen Schützenbundes (DSB), Josef Ambacher (Foto 2.v.r.), des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV), Jochen Borchert (MdB/Foto rechts), der Deutschen Versuchs- und Prüf-Anstalt für Jagd- und Sportwaffen (DEVA), Michael Storm (Foto links), und des Bundesverbandes Schießstätten (BVS), Hans Herbert Keusgen (Foto 2.v.l.), im Rahmen der Internationalen Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen, Outdoor und Zubehör 2006 (IWA) in Nürnberg die Gründung der Bundesakademie für Schießwesen im Rahmen eines kleinen Empfangs auf dem Stand des DSB vollzogen.

 

Die Bundesakademie für Schießwesen – kurz AfS – ist eine Kooperation der Gründungsverbände, mit dem Ziel, die vorhandenen Kompetenzen auf den vielfältigen Problemfeldern des Schießens und der Schießstätten zu bündeln und einheitliche Lösungsansätze zu erarbeiten.

Die Bundesakademie für Schießwesen hat keine eigene Rechtspersönlichkeit. Ihre Aufgaben sind in der Gründungsvereinbarung wie folgt festgelegt:

- Erstellung und Herausgabe der Schießstand-Richtlinien,

- Aus- und Fortbildung von Schießstandsachverständigen,

- Beratung von Schießstandbetreibern und Behörden, im Rahmen von Errichtung und Betrieb von Schießstätten,

- Gutachterliche Klärung von Zweifelsfragen bei der Anwendung der Schießstand-Richtlinien gegenüber Schießstandbetreibern und Behörden,

- Aus- und Fortbildung von Schießstandbetreibern.

Auch mit den Fragen der Munitionskomponenten und der zukünftigen Ausgestaltung der Schießstätten wird sich die AfS auseinandersetzen.

Die Führung der AfS erfolgt durch einen Vorstand, dem die Vertreter der Gründungsverbände angehören. Den Vorsitz hat der Vertreter des Deutschen Schützenbundes, die Verwaltung der AfS wird von der DEVA übernommen.

Ein wesentliches Ziel der Bundesakademie für Schießwesen ist die Einbindung und Abstimmung aller betroffenen Verbände, deshalb wird ein Beirat installiert, dem als tragende Säule alle anerkannten Schießsportverbände angehören sollen. Auch das Bundesministerium des Innern wurde gebeten, einen Sitz im Beirat zu übernehmen.

Die Aufgabe des Beirates liegt – neben der Einbindung aller Betroffenen – darin, zu behandelnde Problemfelder zu identifizieren und Lösungsansätze zu diskutieren. Darüber hinaus wird die Aus- und Fortbildung der Schießstandsachverständigen ein wesentlicher Aspekt der Arbeit der AfS sein. Der Bundesreferent Schießstandsachverständige des Deutschen Schützenbundes, Dieter Stiefel, der schon bisher die Aus- und Fortbildung der Schießstandsachverständigen geleitet hat, wird seine Arbeit in der neu gegründeten Bundesakademie fortführen.

Daneben wird ein weiterer Schwerpunkt die Ausbildung der Schießstandbetreiber selbst sein, die sich mit dem neuen Waffenrecht und vor allen den Vorgaben des Umweltrechts völlig neuen Anforderungen ausgesetzt sehen.

DSB-Präsident Josef Ambacher (Foto) äußerte sich sichtlich zufrieden nach dem Startschuss in einem Gespräch zu dieser neuen Institution: „Es heißt ja heutzutage in allen Bereichen, dass man die Kräfte bündeln muss und hier sind die Kräfte vor allem mit den Jägern und Schützen sowie einem wissenschaftlichen Institut gemeinsam ein wichtiger künftiger Gesprächs- und Verhandlungspartner, wenn es darum gehen wird, Menschen zu Schießstandsachverständigen auszubilden und Konzepte zu entwerfen, um verantwortungsvolle Funktionsträger in die Kreise, Gaue und letztlich auch in die vielen Vereine rauszuschicken.

Wir haben jetzt ein gemeinsames Gebilde auf den Weg gebracht, das unter der Führung des Deutschen Schützenbundes steht, und ich verspreche mir davon einiges. Es kann nicht sein, dass wie früher die unterschiedlichsten Meinungen im Bereich Schießstandbau seitens der Schießstandsachverständigen unseren Vereinen mehr Probleme bereiten, als die Auswertung eines Bundesverwaltungsamtes. Ich denke mit dem Zusammenschluss zu einer Bundesakademie haben wir diese Probleme nun im Griff.

„Wird die Bundesakademie auch für Mitglieder anderer Verbände zur Verfügung stehen ?“

„Das kann durchaus sein. Wir haben ja in Deutschland 43 schießsporttreibende Verbände. Wenn sich die anderen Verbände, die ja nicht Mitglied werden müssen, entschließen, ihre Verantwortlichen zur Ausbildung auf die Bundesakademie zu schicken, ist es natürlich auch ein Ziel, das wir letztendlich erreichen wollen.“

„Wie sehen die politischen Institutionen die Bemühungen der Verbände, im Schießwesen auf diesem gebiet mit einer einzigen Stimme zu sprechen ?“

„Ich gehe davon aus, dass der Bund, auch wenn er heute noch ein wenig Probleme mit dem Begriff Bundesakademie hat, unsere Bemühungen in dieser Richtung unterstützt. Ich hätte auch mit einem anderen Begriff leben können, aber es ist nun einmal eine bundesweite Akademie des Sportes. Man sieht deutlich, dass wir uns zusammenschließen, dass wir offen für andere Gruppierungen sind und wir werden natürlich auch Ratschläge von außen in den Führungsgremien dieser Bundesakademie diskutieren und berücksichtigen.“

Der Sitz der Bundesakademie für Schießwesen wird neben dem Schulungs- und Ausbildungszentrum Wiesbaden der Sitz der DEVA in Altenbeken sein.