Bundesliga

Bundesliga Luftgewehr: Gölzau und Buch sind die Gewinner des Wochenendes

03.12.2018 09:52

Das vorletzte Luftgewehr-Bundesligawochenende hat die Tabellen noch einmal durchgemischt, auch wenn im Hinblick auf die Finals weiterhin alles offen ist. Vor allem der SV Gölzau startete im Norden eine starke Aufholjagd, während der SV Buch sich mit zwei Siegen Luft im Abstiegskampf verschaffte.

Bundesliga Nord: Freiheit entzaubert Elsen

Der SV Gölzau legte gegen den Deutschen Meister Freiheit am Samstag mächtig los – das Finale als klares Ziel vor Augen. Allen voran Charleen Bänisch konterte die 395 Ringe von Jolyn Beer und setzte mit 398 Ringen noch einen drauf. Auch Tomasz Bartnik und Weronika Roslon holten ihre Punkte auf Seiten von Gölzau, und so bedeutete eine neue Mannschaftsbestleistung von 1975 Ringen zugleich den Sieg. „Unser Selbstvertrauen hat uns an diesem Wochenende stark gemacht“, reflektiert Bänisch, nachdem sie auch den SV Kamen mit einem 5:0-Erfolg vom Stand fegten. Damit klettert Gölzau auf Platz drei der Tabelle (12:6-Punkte) und auf einen der begehrten Finalplätze, während Mengshausen mit zwei Niederlagen vor heimischem Publikum weit nach hinten gereicht wurde (10:8-Punkte, Platz 7). Bänisch sieht dem letzten Wochenende positiv entgegen: „Wir haben alles selbst in der Hand.“

Das Glück in die Hand nahm am nächsten Tag auch die SB Freiheit gegen den Tabellenführer Elsen. Eine spannende Partie, die am Ende vor allem durch Michaela Thöle auf Position drei entschieden wurde, die mit 394:393 Ringen hauchdünn den Siegpunkt gegen den Elsener Dirk Steinicke verteidigte. Es war die erste Niederlage der Saison, die Tabellenführer Elsen (16:2-Punkte) einstecken musste. Freiheit wahrt sich mit Platz sechs der Tabelle weiterhin die Chance, und auch Trainer Christian Pinno zeigt sich zufrieden: „Nach der unglücklichen Niederlage gegen Gölzau hat die Mannschaft eine herausragende Reaktion gezeigt – und das mit dem Rücken zur Wand. Wir leben noch und haben immer noch eine rechnerische Chance aufs Finale.“

Weiterhin auf Finalkurs befindet sich die SSG Kevelaer, die mit 1980 Ringen gegen Mengshausen die diesjährige Bestmarke von Buer-Bülse einstellten. Mit Weltklasse-Ergebnissen von 398 und 399 Ringen begeisterten die erst 17-jährigen Zwillinge Anna und Franka Janßen das Publikum. Weiterhin punktlos steht mit Aufsteiger SV Olympia Börm/Dörpstedt (0:18-Punkte) auch gleich der erste Absteiger fest. Und auch Aufsteiger Kamen (2:16-Punkte, Platz 11), wird es wohl schwer haben, das Ruder noch einmal herum zu reißen. 

Bundesliga Süd: Rettet Doppelsieg Abstiegskandidat Buch?

Es war eine kleine Sensation, die sich am Samstagabend in Coburg abspielte. Vor heimischem Publikum zeigte Coburg eine solide Leistung, aber die bisher sieglosen Bucher wussten um ihre vielleicht letzte Chance und kämpften um jede einzelne Zehn. Am Ende musste ein Stechen zwischen Tobias Bäuerle und Jürgen Wallowsky die Partie entscheiden, denn beide Routiniers schossen 393 Ringe. „Es fühlt sich an, als wenn viele Mücken auf dich einprasseln und keine Ruhe geben“, beschreibt Bäuerle seinen Stechschuss, denn er wusste, dass dieser seine Mannschaft vielleicht vor dem Abstieg retten kann. Bäuerle zitterte eine Zehn auf die Scheibe und gewann damit den Siegpunkt für Buch, da bei Wallowsky lediglich eine Neun aufblitzte. „So etwas möchte ich nicht noch einmal erleben“, so der erleichterte Bäuerle, „es war ein perfektes Wochenende für uns“. Perfekt auch deshalb, weil sie die positive Energie in das Duell gegen die ebenfalls abstiegsgefährdeten Kemptener (4:14-Punkte, Platz 11) mitnehmen konnten und diese mit 4:1-Punkten in die Schranken wiesen. Damit überholte Buch bei Punktgleichheit Kempten in der Tabelle. Vorstand Stefan Hutter ist erleichtert: „Wir haben den Kopf nie hängen gelassen und der Mannschaft keinen Druck gemacht. Der Sieg gegen Coburg war für uns ein Wendepunkt. Entscheiden wird am Ende der letzte Wettkampf gegen Titting.“ 

Insgesamt sah man an diesem Wochenende im Süden starke Mannschaftsleistungen und spannende Matches mit vielen Stechschüssen. So zeigten sowohl Niederlauterbach (10:8-Punkte, Platz 8) und der Bund München (8:10-Punkte, Platz 9) in beiden Wettkämpfen Top-Leistungen von über 1970 Ringen. München musste sich hingegen im direkten Duell hauchdünn geschlagen geben, gewann jedoch gegen Vöhringen deutlich mit 4:1-Punkten, und auch Niederlauterbach verlor sein Match gegen Coburg denkbar knapp im Stechen. Die starken Prittlbacher (10:8-Punkte, Platz 6) konnten ebenfalls zu Hause nur eine Partie gewinnen, da Königsbach die kleine Schwächephase der ringstärksten Mannschaft der Liga (Durchschnitt: 394,3 Ringe), schamlos ausnutzte. Und auch Tabellenführer Saltendorf (14:4-Punkte, Platz 1) verlor nach einer ausgeglichenen Partie gegen Fürth (10:8-Punkten, Platz 7). Somit kann sich vor dem letzten Wochenende noch keine der Mannschaften auf den Finalplätzen ausruhen. Und im Abstiegskampf? Da kann Titting (0:18-Punkte) nur durch ein Wunder in Form eines abschließenden Doppelsieges den Klassenerhalt noch schaffen.