Bundesliga
Bundesliga Luftgewehr: Überraschungen im Norden, Nervenkrimi im Süden
Es war ein Bundesliga-Wochenende der Spitzenklasse. Sowohl Isabella Straub (SV Germania Prittlbach) als auch Illia Charheika (SV Gölzau) trafen das Optimum von 400 Ringen und verhalfen so ihren Mannschaften zum Sieg. Insgesamt sieben Mal trafen die Bundesligaschützen 399 Ringe, allen voran die erst 17-jährige Franka Janßen, die bei ihrem Bundesligadebüt für die SSG Kevelaer glänzte.
Bundesliga Süd: Saltendorf und München mit Sensations-Duell
Ein Duell der Extra-Klasse wurde wie erwartet die Partie zwischen dem deutschen Vizemeister Eichenlaub Saltendorf und dem Bund München. Mit zwölf 100er-Serien in den ersten drei Paarungen zeigten beide Mannschaften ein Match am Limit. „Es war unglaublich. Das war unser bester Wettkampf, den wir bisher in der Bundesliga gezeigt haben“, lobt Saltendorfs Trainer Robert Senft sein Team und fügt hinzu: „Ich habe Norbert Ettner, den Trainer vom Bund, nach 20 Schuss angesehen, und wir konnten beide nur den Kopf schütteln, was da abgegangen ist.“ Zwar lieferten auch die Münchner mit Ergebnissen zwischen 392 und 398 Ringen Top-Ergebnisse ab, doch gegen die 399 Ringe von Julia Simon auf Position eins und Helmut Kächele auf Position drei, war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. Mit einer Zehn im letzten Schuss besiegelte Claudia Brunner Punkt Nummer drei für Saltendorf mit 393:392 Ringen gegen Korbinian Hoffmann und damit den hauchdünnen Sieg. „Der Bund war für uns der Favorit, und ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass wir nur mit einer Top-Leistung überhaupt die Chance haben zu punkten. Trotzdem hätten beide Mannschaften für dieses tolle Match Punkte bekommen sollen“, so Senft nach dem Wettkampf.
Eine tolle Mannschaftsleistung zeigten auch die Schützen aus Prittlbach, die gegen den SV Buch am Samstag mit 1977 Ringen auftrumpfen und mit 400 Ringen von Isabella Straub und 399 Ringen von Julia Bauer auf Position fünf die Partie klar für sich entschieden. Das Derby gegen den Rivalen aus München hingegen, verloren die Prittlbacher denkbar knapp mit einer Neun im letzten Schuss von Anna-Lena Geuther, die den Sieg gegen Lisa Haensch in der Hand hatte. Wie eng es im Süden zugeht, verdeutlicht die Tabelle: Der SV Vöhringen geht als einzige Mannschaft ohne Niederlage voran, gefolgt von den Mannschaften aus Königsbach, Saltendorf, Petersaurach, Coburg und München, die sowohl die gleiche Mannschafts- (6:2) als auch Einzelpunkte (13:7) aufweisen und sich somit Platz zwei bis fünf der Tabelle teilen. Weiterhin punktlos sind die Mannschaften aus Buch, Titting und Kempten nach dem zweiten Wochenende.
Bundesliga Nord: Zwei Niederlagen für den Deutschen Meister
Im Norden überraschte vor allem die SV Wieckenberg gegen den Top-Favoriten, den Deutschen Meister SB Freiheit. Auch hier entschied der letzte Schuss über den Ausgang der Partie. Eine Zehn von Isabell Ruschel sicherte Wieckenberg den Punkt gegen starke 395 Ringe von Martina Prekel, die mit einer knappen 9,9 den Einzug ins Stechen knapp verfehlte. Auch Teamkollegin Patricia Piepjohn verpasste durch eine Neun im 40. Schuss die Chance auf ein Stechen gegen Wieckenbergs Melissa Ruschel, die mit 393:392 Ringen einen weiteren Punkt zum Überraschungs-Sieg beitrug. „Wir wollten einen neuen Mannschaftsrekord aufstellen. Wir hatten nichts zu verlieren und konzentrierten uns lediglich auf unseren individuellen Rhythmus“, erklärt Ruschel die Mannschaftsstrategie und zeigt sich sichtlich erleichtert: „Wenn man dann während des Wettkampfes realisiert, dass man Chancen auf den Sieg hat, spornt das zusätzlich an. Das Gefühl nach dem letzten Schuss, wenn man weiß, dass man es geschafft hat, war einfach unbeschreiblich.“ Der SV Wieckenberg steigerte seine Mannschaftsbestmarke in diesem Match um ganze sieben Ringe. Punkt Nummer drei sicherte die Dänin Stine Holtze-Nielsen in der Spitzenpaarung mit einer weiteren Top-Leistung von 398 Ringen gegen Jolyn Beer, die dem mit 393 Ringe nicht entgegenzusetzen hatte.
Damit kassierte der Deutsche Meister überraschend bereits die zweite Niederlage in Folge, denn bereits tags zuvor gewann der BSV Buer-Bülse mit einer herausragenden Leistung von 1977 Ringen 4:1 gegen die SB Freiheit. Spannender wurde es für die Buer-Bülsener hingegen im Match gegen den SV Gölzau: Lange Zeit führten sie, doch im Stechen konnte Charleen Bänisch das Match zugunsten der Gölzauer drehen und besiegelte mit 10:8 gegen Dennis Welsch den Siegpunkt. Ungeschlagen festigen sich derweil die SG Mengshausen und ST Hubertus Elsen an der Tabellenspitze, während der SV Kamen und der SV Olympia 72 Börm/Dörpstedt weiterhin auf die ersten Punkte warten.