Bundesliga
Bundesliga Luftpistole: SV Kriftel und SV Waldkirch holen sich Titel
Hochspannung versprach das letzte Vorkampf-Wochenende in der Bundesliga Luftpistole. Neue persönliche Bundesligarekorde und Matches, die in drei Stechen entschieden wurden, sorgten für Nervenkitzel. So holte sich der SV Kriftel und der SV Waldkirch den Nord- bzw. Südtitel, Ludwigsburg, München, Kelheim-Gmünd, Braunschweig, Raesfeld und Bassum folgen ins Finale.
Reitz führt SV Kriftel mit Bestleitung zum Nordtitel
Es war noch einmal ein echtes Feuerwerk, das Kriftel (22:0 Punkte, Platz 1) zum Abschluss zündete. Zwei Mannschaftsergebnisse über 1900 Ringe und mit 395 Ringen eine neue persönliche Bundesligabestleistung von Olympiasieger Christian Reitz, ließen keine Zweifel am Nordmeistertitel. „Das kann sich schon sehen lassen“, zeigte sich Reitz nach dem Wettkampf gegen Raesfeld (14:08 Punkte, Platz 3) zufrieden. Schier unvorstellbar, dass der Nordmeister in der gesamten Saison nur vier Einzelpunkte an seine Gegner abgab. Zu sicher solle man sich hingegen nie sein, erklärt Reitz: „Gerade der erste Wettkampf beim Finale hat immer ein bisschen seine eigenen Regeln und jedes Team muss erstmal in den Wettkampf finden und mit der Situation klar kommen. Deswegen heißt es sich gut vorzubereiten.“
Knapp hinter dem Deutsche Meister reiht sich die Braunschweiger SG (20:02 Punkte, Platz 2) in die Reihe der Finalisten. Ebenso souverän zogen sie mit zwei 5:0-Siegen gegen den SV Bassum (12:10 Punkte, Platz 4) und die SSG Teutoburger Wald (2:20 Punkte, Platz 12) ins Finale ein. Während die Spsch Raesfeld bereits am Samstag mit einem 4:1-Sieg gegen den SSV Bad Westernkotten (06:16, Platz 11) den Traum vom Finale klar machten, musste Bassum zittern. Zwei Niederlagen zum Ende brachten sie in Bedrängnis, doch Freischütz Wathlingen (12:10 Punkte, Platz 5) fehlten trotz zweier Siege im Schlusssprint am Ende vier Einzelpunkte, um Bassum vom Finalplätz zu verdrängen.
Während sich die SSG Teutoburger Wald mit zwei Niederlagen aus der Liga verabschiedet, wollte sich Bad Westernkotten nicht kampflos geschlagen geben. Gleich drei Stechen sollten am Sonntag die Partie gegen den SV Schirumer Leegmoor (06:16 Punkte, Platz 10) entscheiden – mit gutem Ende für Bad Westernkotten, die zwei der drei Stechen für sich entschieden und trotz eines 3:2-Sieges, den Weg in die 2.Liga antreten müssen. Das Fazit des Mannschaftsführers, Michael Schmitz, fällt dennoch positiv aus: „Aus unserer Sicht war es eine gelungene Saison, bei der wir viel Erfahrungen gesammelt haben.“ Ein Setzfehler am Anfang der Saison und die damit verbundene Aberkennung beider Wettkämpfe, machten den Start für den Aufsteiger schwer. „Wir verabschieden und mit einem spektakulären Wettkampf und unser Ziel für die kommende Saison steht jetzt bereits fest: Wir wollen wieder in die 1. Bundesliga aufsteigen“, gibt sich Schmitz kämpferisch.
Waldkirch zum ersten Mal als Südmeister ins Finale
Zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen wurde das Spitzenduell zwischen Spitzenreiter Waldkirch (20:02 Punkte, Platz 1) und Verfolger Ludwigsburg (16:06 Punkte, Platz 2). Klaudia Bres und Susanne Roß machten am Ende den Sack für Waldkirch zu und gewannen ihre Duelle gegen Kevin Venta und Julia Hochmuth hauchdünn. „Das Wochenende war für uns nicht einfach, wir haben hart gekämpft. Einmal hat uns ein bisschen Glück gefehlt, einmal hatten wir es auf unserer Seite“, so das Fazit der Ludwigsburgerin Julia Hochmuth, die mit Ludwigsburg trotz Niederlage im Finale vertreten sein wird, „nun heißt es durchatmen, Spannung neu aufbauen und dann mit Freude und Siegeswille ins Finale“. Mit 3:2 Punkten sichert sich Waldkirch jedoch nicht nur den Sieg, sondern auch zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Südmeistertitel, denn auch gegen starke Waldenburger (12:10 Punkte, Platz 5) ließen sie nichts mehr anbrennen und Susanne Roß ging auch hier als Matchwinner aus dem Stechen gegen Jens Klossek heraus.
Finalplatz Nummer drei sicherte sich nach einer starken Aufholjagd die HSG München (16:06 Punkte, Platz 3), die wiederum von den zwei Niederlagen der Sgi Waldenburg (12:10 Punkte) gegen Hambrücken (12:10 Punkte, Platz 8) und Waldkirch profitierte. München gewann sowohl gegen Weil am Rhein (12:10 Punkte, Platz 6) als auch gegen Hambrücken mit 3:2 Punkten und meldet sich damit eindrucksvoll in der Liga zurück. „Dass wir das Bundesligafinale sogar auf Platz drei unserer Gruppe erreichen, hätte ich vor einigen Wochen nicht im Ansatz erwartet. Die Finalteilnehmer beider Gruppen sind zwar mit den weltbesten Schützen besetzt, aber schon das Erreichen des Finales ist ein Riesenerfolg für uns und wir haben ganz sicher noch Potenzial nach oben“, so der überglückliche Schützenmeister der HSG München, Helmut Fischer, „wir freuen uns auf spannende Wettkämpfe in der gewohnt guten Finalatmosphäre und ich buche morgen erst einmal unser Zimmer in Paderborn“.
Im Finale wiedersehen wird man auch den SV Kelheim-Gmünd (14:08 Punkte, Platz 4), der sich trotz einer Niederlage gegen die SSG Dynamit Fürth (12:10 Punkte, Platz 7), den letzten Finalplatz sichert. Mit einem Mannschaftsergebnis von 1908 Ringen und zwei Top-Ergebnissen von Nationalkaderschütze Philipp Grimm mit 388 bzw. 389 Ringen kann Kelheim-Gmünd mit einem guten Gefühl in Richtung Finale und dem Duell gegen den SV Kriftel blicken. Weniger gut endete die Saison für den SV Peiting (02:20 Punkte, Platz 11) und den TSV Ötlingen (0:22: Punkte, Platz 12), die beide noch einmal zwei Niederlagen kassierten und somit in die zweite Liga absteigen.
- Foto 1: Christian Reitz © Hessischer Schützenbund
- Foto 2 & Foto 3: Waldkirch auf dem Vormarsch ins Finale © SV Waldkirch
- Foto 3: Die Freude über den Einzug ins Finale bei der HSG München ist groß © HSG München
- www.bundesliga.dsb.de