Bundesliga
Bundesliga: Spannung in allen drei 1. Ligen
Aktuell stehen zwei Gewehr-Vereine (SSG Kevelaer, SV Pfeil Vöhringen), drei Pistolen-Klubs (SV 1935 Kriftel, SV GK Hannover, ESV Weil am Rhein) und kein Bogenteam als Teilnehmer für die Bundesligafinals am 5./6. Februar in Neu-Ulm (Schießsport) bzw. 19. Februar in Wiesbaden (Bogensport) fest. Eine kurze Zusammenfassung des Gewesenen und Ausblick des Kommenden.
Gewehr: Neun Vereine für sechs Finalpätze
Vier Vereine im Norden und fünf Vereine im Süden kämpfen am letzten Vorrunden-Wochenende (8./9. Januar) um die Finalrundenplätze drei bis acht. Dabei hat im Norden der Wissener SV bei 16:2-Punkten die besten Karten, gefolgt von der SB Freiheit I und dem ST Hubertus Elsen (jeweils 14:4-Punkte). Spannend verspricht vor allem der 9. Januar, wenn Wissen auf Buer-Bülse, den Fünften (12:6-Punkte) trifft. Im Süden ist die Lage ähnlich, Der Bund München und der SV Germania Prittlbach (jeweils 14:4-Punkte) haben die besten Aussichten, doch auch SSG Dynamit Fürth und der SV Niederlauterbach (jeweils 12:6) machen sich noch Hoffnungen. Zumal Prittlbach mit der SG Coburg (Sechster mit 10:8-Punkten) und Fürth das anspruchsvollste Restprogramm hat. Spannung verspricht auch das Duell München gegen Vöhringen.
Und ganz unten? Dort kommt es im Norden zu der ungewöhnlichen Konstellation, dass die beiden einzig sieglosen Teams, der SV Ladekop und die SG 1920 Mengshausen, aufeinandertreffen. Der Verlierer muss den Gang in die Zweitklassigkeit antreten, der Gewinner rettet sich in die Relegation. Im Süden werden sich in Prittlbach drei der vier Abstiegskandidaten begegnen: Die schlechtesten Aussichten hat der punktlose SV Hubertus Kastl, der beide Begegnungen gewinnen muss, die SSVG Brigachtal (6:12) sowie der SSV Kronau und die Kgl. privil. FSG Diessen (beide 4:14) machen wohl den Relegationsteilnehmer unter sich aus. Kronau hat es gegen Kastl und Brigachtal selber in der Hand.
Es geht in der Bundesliga um die Teams, aber natürlich werden auch die einzelnen Leistungen (und Siege) der Schützen begutachtet. Und da führt in der „Walther Top-Scorerer Trophy“, die von der German Shooting Bundesliga geführt wird, Anna Janßen (SSG Kevelaer). Acht Mal trat sie an die Schießlinie, acht Mal siegte sie mit einem Schnitt von 398,5 Ringen. Ebenfalls unbesiegt (8 von 8) ist Jessie Kaps (Wissener SV) mit einem minimal schwächeren Schnitt (398,25). Den höchsten Schnitt weist Jeanette Hegg Duestad (SB Freiheit) mit sagenhaften 399,57 Ringen auf, sie verlor dennoch zwei ihrer sieben Duelle.
Pistole: Zehn Vereine kämpfen um fünf Finalplätze
Ähnlich spannend wie bei den Luftgewehr-Vereinen geht es in der Bundesliga Luftpistole zu. Im Norden kämpft ein punktgleiches (!) Quintett (alle 10:8-Punkte) um die Finalplätze drei und vier. Der SV Falke Dasbach, Freischütz Wathlingen, PSV Olympia Berlin, Spsch Raesfeld und Sp.Sch.St.Seb.Pier2000 sind nur durch die Einzelpunkte getrennt. Dementsprechend blicken diese Vereine voller Vorfreude und Spannung auf das letzte Vorrunden-Wochenende am 15./16. Januar. Und natürlich kommt es zu direkten Duellen. So trifft Raesfeld zunächst auf Pier und dann auf Dasbach, Wathlingen und Berlin bekommen es u.a. einmal mit den Top-Teams aus Hannover bzw. Kriftel zu tun.
Im Süden sind mit dem SV Kelheim-Gmünd, Sgi Waldenburg (jeweils 14:4-Punkte), SSG Dynamit Fürth, SV Hubertuns Hitzhofen-Oberzell (jeweils 12:6-Punkte) und dem SV Waldkirch (10:8-Punkte) ebenfalls noch fünf Teams im Rennen um die begehrten Finaltickets. Es gibt lediglich ein direktes Aufeinandertreffen dieses Quintetts, wenn Hitzhofen-Oberzell und Waldkirch am 16. Januar gemeinsam an die Schießlinie treten.
Den Abstieg im Süden machen wohl der SV Altheim Waldhausen (0:18-Punkte) und der SV Willmandingen (2:16-Punkte) unter sich aus, im Norden geht es deutlich umkämpfter zu, denn vom Schlusslicht SV Hegelsberg-Vellmar (2:16-Punkte) bis zum vier Plätze besser platzierten Achten, den Sp.Sch. Fahrdorf (6:12-Punkte), sind noch fünf Teams gefährdet.
In der „Walther Top-Scorer Trophy“ steht Christian Reitz (SV Kriftel) ziemlich unangefochten an der Spitze: Neun Duelle, neun Siege bei einem Schnitt von 388,2 Ringen, damit untermauert Reitz seine Ausnahmestellung. Dahinter folgt mit Michael Schwald der Spitzenschütze des ESV Weil am Rhein, der von neun Begegnungen lediglich einmal verlor bei einem Schnitte von 383,9 Ringen. Bester ebenfalls noch ungeschlagener Schütze ist Marcel Rinn (SV GK Hannover) mit sieben Siegen (378,6).
Bogen: Klare Tendenz an der Spitze
Auch wenn es in der Bundesliga Bogen erst einen Vorrunden-Wettkampf gab, weil der zweite aufgrund der Corona-Situation abgesagt wurde, zeichnet sich zumindest an der Spitze der Nord- und Südliga ein deutliches Bild: Der BSC BB-Berlin und der SV Dauelsen (jeweils 13:1-Punkte) im Norden sowie die FSG Tacherting (13:1) und die BSG Ebersberg (12:2) im Süden haben einen „satten“ Vorsprung vor den anderen Vereinen.
Dahinter scheint aber noch alles möglich zu sein, sodass dem Wettkampf am 8. Januar in Blankenfelde bzw. Bayreuth einiges an Bedeutung zugemessen werden kann. Das letzte Vorrunden-Wochenende ist auf den 5. Februar terminiert – mindestens eines muss nach der Bundesliga-Ordnung noch ausgetragen werden, damit das Bundesligafinale am 19. Februar in Wiesbaden über die Bühne gehen kann.
Auch wenn die Statistik noch keine große Aussagekraft nach nur einem Wochenende hat, beeindruckend ist sie schon: Felix Wieser (FSG Tacherting) schoss sich mit sensationellen 9,95 Ringen/Pfeil (40x 10 bei 42 Schüssen) an die Spitze aller Bundesliga-Schützen. Auf Platz zwei und drei folgen mit Lisa Unruh (BSC BB Berlin, 9,74) und Michelle Kroppen (BSG Ebersberg, 9,72) zwei olympische Bronzemedaillengewinnerinnen von Tokio.