Bundesliga

Bundesligafinale auf Weltklasseniveau

13.02.2005 00:00

Mit einer 10,6 eröffnete Nadine Masuth (BSV Buer-Bülse) das Bundesligafinale im Luftgewehr in Waldkraiburg und dieses Ergebnis war symptomatisch für die gesamte Begegnung. Der dreimalige Titelträger BSV Buer-Bülse gewann am Ende mit 4:1 gegen Germania Prittlbach seinen dritten Deutschen Mannschaftsmeistertitel und die Zuschauer waren nach Abschluss dieser hochklassigen 50 Minuten restlos begeistert.

 

Andreas Häusler (Germania Prittlbach/im Foto links) hatte in diesem Finale seine Topform erreicht. Nach der ersten Serie mit 100 Ringen, dem Optimalergebnis also, lag der junge Bayer gegen die „Schützin des Jahres 2003“, Dorothee Bauer (Buer-Bülse/im Foto rechts) stets in Führung und beendete seinen Wettkampf mit 397 Ringen, nachdem er seiner blendenden Auftaktserie noch drei Mal 99 Ringe folgen ließ.

Dorothee Bauer, in einem langsameren Schießrhythmus, musste diesem herausragenden Resultat hinterherschießen und schon bald wurde klar, dass die Schützin aus dem Gelsenkirchener Vorstadtverein heute gegen Andreas Häusler keine Chance hatte. Schon frühzeitig ging dieser Punkt aufgrund der Nichteinholbarkeit an Germania Prittlbach, das damit 1:0 in Führung ging.

An Position eins standen sich Alexandra Schneider (BSV Buer-Bülse) und Claudia Keck (Germania Prittlbach) gegenüber. Die Westfälin legte gleich eine 100-er-Serie vor und erst ihr 19. Schuss war eine Neun, wobei Claudia Keck ebenfalls hervorragende Leistungen zeigte und ihre zweite Serie mit 100 Ringen abschließen konnte. Das Match hielt dieses Weltklasseniveau bis zum Ende durch. Alexandra Schneider hatte nach ihrer optimalen Auftaktserie drei Mal 99 Ringe auf ihrem Konto und dies bedeutete den 397:395-Erfolg gegen Claudia Keck. Damit stand es 1:1 zwischen den beiden Teams, die sich im Laufe der Partie nichts schenkten.

An Position fünf lieferten sich Torsten Krebs (Buer-Bülse/im Foto links) und Bernhard Oswald (Prittlbach/im Foto rechts) einen spannenden Kampf, der sich kurz vor Ende zugunsten des Westdeutschen neigte, als Torsten Krebs mit zwei Ringen Vorsprung in die letzten Wettkampfschüsse ging. Doch dann unterlief ihm im 38. Schuss eine 8 und der Vorsprung war abhanden gekommen. Ein Stechen musste zwischen diesen beiden Schützen, nach Abschluss des regulären Wettkampfes, entscheiden.

Jozef Gönci (Buer-Bülse) zeigte an Position drei eine gewohnt hochklassige Leistung. Mit 100 Ringen gestartet, ließ er eine 98-er-Serie folgen, um dann noch einmal mit optimalen 100 in die letzte Serie zu gehen. Schon zu diesem Zeitpunkt war absehbar, dass seine Gegnerin, Kerstin Tusch (Prittlbach), in diesem Duell die schlechteren Karten haben würde. Zu viele Neuner standen auf ihrem Konto, um den international bekannten slowakischen Schützen in Gefahr zu bringen und so jubelten die vielen Fans vom BSV Buer-Bülse nach dem doch klaren 396:389-Erfolg für Jozef Gönci, mit dem der BSV nun 2:1 in Führung gegangen war.

Alles hing nun von Erich Schallmair (Prittlbach/Foto rechts) ab, denn er stand als Letzter auf dem Schießstand und hatte noch die Chance, den zweiten Punkt für Germania Prittlbach zu holen. Die Aufgabe jedoch war höchst schwierig, denn Kontrahentin Nadine Masuth, eine bekannte Schnellschützin, hatte ihren Wettkampf schon nach 29 Minuten mit 395 Ringen beendet und Schallmair durfte sich in den letzten 10 Schüssen keine 9 mehr erlauben, wenn er noch in ein Stechen kommen wollte.

Er begann hervorragend, schaffte acht Mal die volle 10. Die Prittlbacher Anhänger schöpften schon Mut, als im vorletzten Schuss mit einer 9,8 alle Träume auf die Meisterschaft ausgeträumt waren. Trotz großartiger Leistung konnte Erich Schallmair den dritten und entscheidenden Mannschaftspunkt für den BSV Buer-Bülse nicht verhindern. Grenzenloser Jubel in der Halle, die Fans aus dem Ruhrgebiet lagen sich in den Armen.

„Es war ein geniales Finale“, so Buer-Bülses Vereinschef Klaus Lindner, „wobei es vor zwei Jahren in Affalterbach, als erst ein Stechen gegen ABC Münster unsere Meisterschaft entschied, von der Dramatik her gesehen, ein noch größerer Nervenkitzel entstand. Wir werden auf jeden Fall zusammen bleiben, vielleicht bekommen wir sogar noch Verstärkung.“

Das Stechen gewann übrigens Torsten Krebs mit 10:9 im ersten Schuss des Shoot-offs noch obendrein, sodass der BSV Buer-Bülse dann auch optisch klar mit 4:1 dieses noch lange im Gedächtnis haften bleibende Finale gewinnen konnte.

Alle detaillierten Ergebnisse finden Sie hier.