Bundesliga

Bundesligafinale: Die Finalisten stehen fest

02.02.2019 19:34

Kevelaer vs. Elsen (Luftgewehr) sowie Ludwigsburg vs. Braunschweig (Luftpistole) kämpfen am Sonntag, 3. Februar, in Paderborn um den Deutschen Mannschaftsmeister. Beide Goldfinals werden ab 11.50 Uhr bei Sportdeutschland.TV live und kostenlos gestreamt.

Luftgewehr: Der Norden unter sich

Das erste Halbfinale war eine Machtdemonstration von Kevelaer. Das gesamte Team schoss wie aus einem Guss und ließ Saltendorf keine Chance. Spitzenschützin Anna Janßen erzielte 399 Ringe und meinte danach: „Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl, wusste aber ab Schuss 25, dass es keine 400 wird.“ Der große Aufschrei im Publikum kam nach Schuss 37 (9,8), dennoch war der Auftritt überragend: „Die Energie im Team ist so hoch, es kann eigentlich nichts schiefgehen!“ Zumindest wenn es so läuft wie im Halbfinale, in dem Sergey Richter (398), Franka Janßen und Jana Erstfeld (je 396) ebenfalls punkteten und das Team am Ende 1980 Ringe erzielte. Für das Finale (ab 13.50 Uhr live auf Sportdeutschland.TV) gibt es für Janßen und ihr Team, das noch nie den Titel gewann, nur eines: „Klar ist Gold jetzt das Ziel. Das wäre das Sahnehäupchen!“

Dazu ist ein Sieg gegen den Rekordmeister und Gastgeber erforderlich: Elsen, von den Fans nach vorne gepeitscht, kämpfte gegen Fürth verbissen um jeden Ring. Schließlich waren es Peter Hellenbrand (397), Dirk Steinicke (393) und Amelie Kleinmanns (394), die ihre Duelle gewannen und für Jubel sorgten. Als Kleinmanns letzter Schuss im Ziel saß, gab es Glückwünsche von allen Seiten. Paderborns Sportlerin des Jahres 2018 sagte im Anschluss: „Im Finale zu stehen, ist natürlich ein Traum. Der Verein gibt so viel Energie in diese Veranstaltung, da wollen wir als Mannschaft etwas zurückgeben.“ Ob es nachher Gold und damit der fünfte Titel nach 2006, 2012, 2016 und 2017 wird? „Kevelaer ist in diesem Jahr extrem stark, aber es geht bei 0:0 los, und es gibt immer eine Chance“, zeigt sich Kleinmanns kämpferisch.

 

Halbfinal-Ergebnisse

Saltendorf – Kevelaer 1:4

Fürth – Elsen 2:3

 

In den Viertelfinals gab es einige Überraschungen: Konnte das 4:1 von Kevelaer, dem Nord-Dritten, gegen den Südweiten Petersaurach noch als nicht unerwartet eingeordnet werden, musste das Ausscheiden von Buer-Bülse, dem Nord-Primus, gegen Fürth überraschen. Saltendorf siegte zwar 4:1 gegen Gölzau, schoss als Team aber fünf Ringe weniger (1956:1961).

 

Viertelfinal-Ergebnisse

Saltendorf – Gölzau 4:1

Petersaurach – Kevelaer 1:4

Fürth – Buer-Bülse 5:0

Prittlbach – Elsen 1:4

 

Luftpistole: Wer gewinnt das Premieren-Gold?

Im Luftpistolen-Finale (ab 11.50 Uhr live auf Sportdeutschland.TV) kommt es zu einem besonderen Duell, denn weder Ludwigsburg noch Braunschweig konnten in der bisherigen Bundesliga-Geschichte jemals den Titel gewinnen: Zunächst schoss sich Vizemeister Braunschweig mit einem 3:2 (1890:1877) gegen Waldkirch ins Finale, anschließend entthronte Ludwigsburg Titelverteidiger Kriftel durch ein 3:2 (1887:1880). Die Niedersachsen konnten sich dabei auf ihren Spitzenmann Oleg Omelchuk verlassen, der Waldkirchs Nummer eins, Alexander Kindig, dank konstanter Leistung mit 386:362 in die Schranken wies. Für die notwendigen Punkte zwei und drei sorgten Patrick Meyer und Michael Bittner, der überzeugende Bittner meinte danach: „Es könnte natürlich noch besser sein, aber mit 380 Ringen an Position vier punktet man.“ Die Braunschweiger wollen endlich ihren ersten Titel, Bittner hat dafür eine einfache Rechnung: „2017 haben wir Bronze geholt, 2018 Silber, dann ist ja klar, was in diesem Jahr fällig ist.“

Dazu muss Überraschungs-Finalist Ludwigsburg bezwungen werden. Die Württemberger bezwangen Kriftel in einem umkämpften Halbfinale, wobei die Entscheidung auf Position eins fiel. Dort konnte Zorana Arunovic Schnellfeuer-Olympiasieger Christian Reitz mit 385:381 die erste Saison-Niederlage beibringen. Und da neben der Serbin auch der Neu-Deutsche Kevin Venta und Florian Brunner deutlich ihre Duelle gewannen, war die Überraschung perfekt. Kriftels Trainer Detlef Glenz gratulierte fair: „Ludwigsburg hat sich den Sieg absolut verdient. Bei Christian sind die Zehner einfach nicht gefallen.“ Venta war überglücklich: „Ich persönlich habe nicht gedacht, dass wir Kriftel schlagen, weil sie eine starke Mannschaft haben. Aber es ist immer alles möglich!“ Nach seinem letzten Schuss stürmten die Mannschaftskollegen auf Venta zu, erst danach wurde ihm bewusst, dass der Sieg geschafft war. Aufs Finale angesprochen sagt Venta: „Beide Teams wollen erstmals den Titel gewinnen – es ist alles möglich!“

 

Halbfinal-Ergebnisse

Waldkirch – Braunschweig 2:3

Ludwigsburg – Kriftel 3:2

 

In den Viertelfinals hatten sich die jeweils die höher gesetzten Teams durchgesetzt. Dabei musste sich vor allem Kriftel beim 3:1 gegen Kelheim-Gmünd mächtig strecken. Waldkirch gewann zwar „nur“ 3:2 gegen Bassum, die drei Siegpunkte waren aber frühzeitig sicher. Das mit Spannung erwartete Duell zwischen den ukrainischen Weltklasseschützen Olena Kostevych (München) und Omelchuk (Braunschweig) endete 387:386 zugunsten von Omelchuk.

 

Viertelfinal-Ergebnisse

Waldkirch – Bassum 3:2

München – Braunschweig 0:5

Ludwigsburg – Raesfeld 5:0

Kelheim-Gmünd – Kriftel 1:3

 

Tickets für das Finale gibt es nur noch an der Tageskasse. Die beiden Goldfinals werden live und kostenlos am 3. Februar ab 11.50 Uhr (Pistole)  und 13.50 Uhr (Gewehr) bei Sportdeutschland.TV gestreamt.