Deutsche Meisterschaften

Christian Bauer verabschiedet sich aus der Nationalmannschaft

24.08.2005 00:00

Der international erfolgreiche Gewehrschütze Christian Bauer (Foto) verabschiedet sich zum Ende der Saison nach langen Jahren Mitgliedschaft aus der Nationalmannschaft des Deutschen Schützenbundes.

 

„Meine eigene Leistung reicht auf internationaler Ebene einfach nicht mehr,“ so der 34-jährige Bayer, „ich müsste weitaus mehr trainieren, um in der Weltspitze mithalten zu können, und das lässt sich mit meinem Beruf einfach nicht vereinbaren. Da muss man dann die Konsequenzen ziehen und den Jüngeren den Vortritt lassen.“

Christian Bauer war Olympiateilnehmer in Sydney 2000, dort erreichte er in der Freien Waffe das Finale und wurde am Ende Sechster. Dieses Ereignis zählt sicherlich zu den Höhepunkten seiner internationalen Karriere. Dazu kommen mehrere erfolgreiche Teilnahmen bei Welt- und Europameisterschaften.

1998 errang er seine erste Weltcupmedaille, gewann im Jahre darauf bei den Europameisterschaften in Arnheim (Niederlande) Silber, beide Erfolge erzielte er mit dem Luftgewehr. Im Jahre 2000 folgte dann der erste Weltcupsieg in Mailand im Liegendschießen und dies beweist, dass Christian Bauer in allen olympischen Gewehrdisziplinen hervorragende Ergebnisse auf internationale Ebene in seine Erfolgsliste eintragen konnte.

„In Deutschland wird es zukünftig wohl kaum noch den Allrounder geben können, dazu fehlen einfach die Strukturen und natürlich auch das nötige Geld, damit sich ein Schütze ganz auf das Sportschießen konzentrieren kann. Im internationalen Bereich gibt es einige Schützen, die in allen olympischen Disziplinen vorne vertreten sind, aber das sind Personen, die sich keine Gedanken um Beruf und spätere Karriere machen müssen. Die werden durch staatliche Stellen unterstützt, sind absolute Profis und müssen nicht wie wir Beruf und Sport unter einen Hut bringen.“

Christian Bauer begann im Alter von 12 Jahren mit dem Sportschießen bei den Hubertusschützen Hader, der Schützenverein lag einen Steinwurf von der Haustüre entfernt. Drei Jahre später wechselte er aus leistungssportlichen Aspekten zu den Bogenschützen Grund, für die er, neben der SSG Dynamit Fürth, auch heute noch schießt. Dort begann er mit Kleinkalibergewehr und der Armbrust. Er fand in Michael Wittner einen Trainer, der ihn förderte, bekam 1987 eine Einladung zu Lehrgangsmaßnahmen im Bayerischen Sportschützenbund und über die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften 1988 begann dann für ihn der Weg in das Nationalteam des Deutschen Schützenbundes, aus dem er sich zum Ende des Jahres nun verabschiedet.

Der Service-Mitarbeiter der Firma Walther wird trotzdem dem Sportschießen verbunden bleiben, denn erstens hilft er bei Meisterschaften aller Art vor Ort den Schützinnen und Schützen bei Problemen mit ihren Sportgeräten und zweitens wird er als Assistenzcoach von Bundestrainer Claus-Dieter Roth auch seinen Nachfolgern im Nationalkader Gewehr ab 2006 sein Können und seine Erfahrungen vermitteln.