Olympische Spiele
Christine Brinker gewinnt Bronze nach Stechen
Christine Brinker (Ibbenbüren/Foto rechts) hat bei den Olympischen Spielen in Peking im Skeetwettbewerb der Damen im Stechen die Bronzemedaille und damit das zweite Edelmetall für den Deutschen Schützenbund gewonnen. Mit 93 Treffern, neuem olympischen Finalrekord, standen nach dem Finale Chiara Cainero (Italien/Foto Mitte), Kimberly Rhode (USA/Foto links) und die DSB-Schützin treffergleich. Ein Shoot-off musste also die Entscheidung um die Medaillen bringen.
Als Erste musste die Amerikanerin schießen. Kimberly Rhode traf einmal, ließ eine Scheibe passieren. Auch Christine Brinker musste ein Ziel „fliegen“ lassen, wie die Wurfscheibenschützen sagen. Als Letzte des Medaillen-Trios ging die Italienerin an die Linie – sie traf beide Scheiben und wurde Olympiasiegerin 2008.
Die Entscheidung um Silber oder Bronze ging weiter: Kimberly Rhode traf bei der nächste Dublette zwei Mal, während die amtierende Weltmeisterin aus Westfalen einmal verfehlte. Damit ging die Silbermedaille an Kimberly Rhode, Christine Brinker gewann bei ihrem ersten olympischen Start die Bronzemedaille.
Das vorangehende Finale im strömenden Regen war für die Zuschauer auf dem Wurfscheibenstand und vor den Fernsehgeräten in Deutschland – das ZDF übertrug den Wettkampf live – hochspannend, denn die sechs Schützinnen lieferten sich einen großartigen Kampf.
In Führung vor der Endrunde der besten Sechs lag Chiara Cainero (Italien) mit neuem olympischen Rekord von 72 Treffern vor der Asienmeisterin und Weltmeisterschaftsfünften Sutiva Jiewchaloemmit (Thailand), die 71 Treffer in den drei Durchgängen des Vorkampfes erzielte. Christine Brinker war als Vierte mit 70 Treffer in das Finale gegangen.
Als Erste verabschiedete sich Ning Wei (China), die wie Christine Brinker 70 Treffer nach dem Vorkampf hatte, aus dem Kreis der Medaillenanwärter. Die Chinesin verfehlte schon bis Position vier drei Scheiben. An der schweren Position vier musste auch die deutsche Schützin eine Scheibe passieren lassen. Eine zweite Scheibe flog an Position fünf unbeschädigt weiter.
Doch auch die Konkurrenz kam nicht ungeschoren durch. Chiara Cainero verfehlte im Finale sogar vier Scheiben, genau wie die Schützin aus Thailand, die mit insgesamt 92 Treffern Fünfte wurde. Kimberly Rhode, die ebenfalls 70 Treffer im Vorkampf erzielte, traf in der Entscheidung genau wie Christine Brinker 23 Mal und so standen am Ende drei Schützinnen bereit, die um Gold, Silber und Bronze im Stechen zu kämpfen hatten.
„Ich bin sehr glücklich über die Medaille, egal, ob es Gold, Silber oder Bronze ist“, so eine strahlende Christine Brinker in der anschließenden Pressekonferenz, „allein die Medaille zählt. Ich war die letzten Tage doch sehr aufgeregt, Olympia ist einfach etwas ganz anderes und heute war es unter diesen Witterungsbedingungen sehr schwer, den Wettkampf durchzuziehen. Der Rücken war klatschnass und dadurch verspannt die Muskulatur ein wenig. Stechen mag ich sowieso nicht so gerne, denn ich ziehe es vor, wenn zunächst einmal nur eine Scheibe kommt und danach die Dublette. Im Shoot-off geht es ja gleich mit Dubletten los, aber der Gewinn der Medaille, mit der ich wirklich nicht gerechnet habe, das ist schon bombastisch.“
Den ersten Durchgang des Vorkampfes eröffnete Christine Brinker heute Morgen mit einer optimalen 25er-Serie, im zweiten Durchgang folgten dann 22 Treffer. In der dritten Runde hatte sie Glück mit dem Wetter, denn kurz nachdem die Rotte ihre Serie zu Ende geschossen hatte, zog ein heftiges Gewitter auf. Noch ohne Blitz und Donner kam die Westfälin auf 23 Treffer und zog damit in das Finale ein.
Fotos: © picture-alliance
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