Weltcup
Compoundmänner schießen am Samstag um Bronze
Die deutsche Männermannschaft mit dem Compoundbogen sorgte beim Hyundai Weltcup in Berlin für Furore. Das Trio Henrik Hornung (Großensee), Marcel Trachsel (Barnstorf) und Marcus Laube (Karlsruhe) kämpfte sich auf dem Maifeld am Olympiastadion bis ins Halbfinale vor und schießt am Samstag auf dem Lilli-Hennoch-Sportplatz am Anhalter Bahnhof um Bronze. Gegner wird Indien sein.
Als klarer Außenseiter ging das Trio ins Rennen, nachdem es in der Qualifikation auf Rang elf gelandet war und alle vier Compounder am Vormittag im Einzel spätestens in der zweiten Runde gescheitert waren. „Wir haben in der ersten Runde sehr konzentriert durchgeschossen, und dann sind wir in einen Flow gekommen“, analysierte Henrik Herzog. Gegen den Vorkampf-Sechsten Russland bot das Trio eine blitzsaubere Leistung und siegte mit seinem besten Ergebnis des Tages von 234:228-Ringen. Der „Flow“ zeigte sich im Viertelfinale gegen Frankreich vor allem im Stechen nach dem 229:229-Remis. „Ich war total entspannt, überhaupt nicht nervös“, wunderte sich Marcel Trachsel nach dem 28:27-Erfolg. Die Siegesserie riss erst im Halbfinale mit gegen die starken Dänen beim 225:228.
Die Compoundfrauen scheiterten ebenfalls an Dänemark. Im Viertelfinale verlor das Trio Pia Eibeck (Hanau), Velia Schall (Karlsruhe) und Kristina Heigenhauser (Ruhpolding) trotz sehr guter Leistung mit 229:232. Im Achtelfinale hatte das Team die Ukraine souverän mit 226:217 bezwungen.
Die beiden Mannschaften mit dem olympischen Recurvebogen schieden im Viertelfinale aus, haben damit aber das gesteckte Minimalziel erreicht. Denn Viertelfinale würde bei der Weltmeisterschaft in zwei Jahren automatisch die Olympiaqualifikation für beide Teams besorgen, und das ist das erklärte Ziel dieser Olympiade.
Die Männer Florian Kahllund (Fockbek), Cedric Rieger (Karlsbad) und Maximilian Weckmüller (Kassel) zeigten im Achtelfinale gegen Mexiko Nervenstärke, als sie nach dem 4:4-Remis im Stechen mit 29:28 gewannen. Im Viertelfinale stand das Trio gegen den großen Favoriten Südkorea jedoch auf verlorenem Posten und verlor glatt mit 0:6. „Dennoch hätten unsere Ringergebnisse ein wenig besser sein können“, fand Bundestrainer Oliver Haidn.
Auch die Frauen mussten schon im Achtelfinale ins Stechen. Die beiden Berlinerinnen Lisa Unruh und Elena Richter sowie Michelle Kroppen (Straelen) bezwangen Polen letztlich klar und mit nahezu optimaler Leistung von 29:25. Doch gegen Mexiko kam im Viertelfinale mit 2:6 das etwas überraschende Aus.
Der Weltcup wird am Freitag mit den Einzelausscheidungen fortgesetzt. Noch jeweils drei deutsche Recurve- und Compoundfrauen sind im Wettbewerb vertreten, zudem Florian Kahllund mit dem Recurvebogen. Sie wollen sich für die Finals am Samstag mit dem Compound- und Sonntag mit dem Recurvebogen qualifizieren.
- Text: Harald Strier
- Foto: Freddy Siebert/DSB
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