International
Compoundmannschaft der Damen gewinnt Grand-Prix-Silber
Das Compoundteam der Damen erzielte mit seinem zweiten Platz hinter der Auswahl aus Russland das beste Ergebnis des Deutschen Schützenbundes beim ersten Grand Prix der Bogenschützen in diesem Jahr. Im türkischen Urlaubsort Antalya mussten sich die Schützlinge von Coach Falk Thiele erst nach einem spannenden Finale mit 249:251 den russischen Damen geschlagen geben.
Im Einzelwettbewerb erreichte Dorith Landesfeind (Felsberg) als beste DSB-Teilnehmerin das Viertelfinale, wo sie mit 109:111 an Sirkka Sokka-Matikainen (Finnland) scheiterte. Zuvor hatte sie in einem dramatischen Match ihre Mannschaftskollegin Petra Dortmund (Hamm/Foto) knapp im Stechen bezwungen. Beide hatten 159 Ringe erzielt, mit 10:9 im Shoot-off hatte die Hessin jedoch am Ende die Oberhand behalten.
Christina Knöbel (Villingen-Schwenningen) und Anja Baumgarten (Hohen-Neuendorf) schieden in der ersten Runde der Direktausscheidung gegen Sirkka Sokka-Matikainen und Fatima Agudo (Spanien) aus.
Anna Kansantzewa siegte im Finale mit 113:111 im innerrussischen Duell gegen Oktia Brina Bolotowa und sicherte sich damit den Grand-Prix-Sieg. Auf Rang drei kam Sofia Gontscharowa (Russland) durch einen 112:106-Erfolg über Sirkka Sokka-Matikainen.
Von den deutschen Herren überstand nur Thomas Hasenfuss (Hohenmark-Krusemark) die dritte Runde. Mit 170:169 konnte er sich gegen Tom Henriksen (Dänemark) durchsetzen, bevor für ihn im Achtelfinale gegen Morgan Lundin (Schweden) mit 161:170 das Aus kam. Zuvor hatten in der zweiten Runde der Direktausscheidung Robert Hesse (Hamm) mit 167:174 gegen Morten Böe (Norwegen) und Stefan Griem (Berlin) nach 9:10 Stechen und 168:168 gegen Philippe Prieels (Belgien) verloren, während für Paul Titscher (Glindow) in der Auftaktrunde Endstation war.
Der Sieger von Antalya in dieser nichtolympischen Disziplin hieß Emiel Custers (Niederlande), der mit 116:111 gegen Morgan Lundin im Finale die Oberhand behielt. Dritter wurde Arturo Torijos durch einen knappen 117:116-Sieg gegen Peter Elzinga (Niederlande).
Die deutsche Mannschaft scheiterte mit 241:254 in der ersten Runde am späteren Sieger Schweden, das im Finale Spanien mit 253:251 bezwang. Auf Rang drei die Niederlande durch ein 250:243 gegen Slowenien.
Im olympischen Recurvebogen konnte Wiebke Nulle (Berlin) durch das Erreichen des Viertelfinales beim ersten großen internationalen Ereignis dieses Jahres im Freien ein ansprechendes Resultat erzielen. Die 24-jährige Olympiateilnehmerin setzte sich zunächst mit einem klaren 166:156-Erfolg gegen Derya Sarialtin (Türkei) durch und konnte sich anschließend mit einem ebenso deutlichen 158:153-Sieg gegen Elena Tonetta (Italien) unter die besten Acht schieben, ehe sich mit Tatyana Berezna (Ukraine) eine sehr hohe Hürde vor Wiebke Nulle aufbaute, die an diesem Tag nicht zu überwinden war. Mit 108:113 musste sie diesmal das Feld als Unterlegene verlassen.
Anja Hitzler (Alfdorf), Susanne Poßner und Karina Winter (beide Berlin) überstanden die zweite Runde der Direktausscheidung nicht, während Sabine Striegl (Mühldorf) und Christina Schäfer (Düren) schon in der ersten Runde aus dem Wettbewerb ausstiegen.
Dola Banerjee (Indien) gewann das Damenfinale gegen Tetyana Dorokhova (Ukraine) mit 102:96, während sich im kleinen Finale um Rang drei Tatyana Berezna gegen Anna Karasiova (Weißrussland) mit 106:103 durchsetzen konnte.
Die deutschen Damen erreichten in der Teamwertung Rang vier. Mit 236:224 schlugen sie zunächst souverän Slowenien, bevor in Runde zwei auch Frankreich nach einem 238:231 kein Stolperstein war. Im Halbfinale gab es jedoch mit 233:235 eine Niederlage gegen die international immer stärker werdenden Schützinnen aus Indien und um Rang drei war gegen Russland nach dem 227:238 die Luft raus. Im Finale siegte die Ukraine gegen Indien mit 240:235.
Der im April gerade 17 Jahre alt gewordene Florian Floto (Braunschweig) erreichte nach einem 153:152-Auftaktsieg gegen Ogün Yildiz (Türkei) die zweite Runde, wo er sich gegen den international so erfahrenen und erfolgreichen Wietse van Alten (Niederlande), der an Nr. 1 gesetzt war, mit 156:158 hervorragend aus der Affäre zog und nur knapp unterlag. Matthias Hummel (Berlin) musste nach einer 154:164-Niederlage gegen Ravindhar (Indien) in der ersten Runde der Direktausscheidung die Segel streichen. Christian Weiss (Erbach) erreichte die Elimination nicht.
Baljinima Tsirempilow (Russland) gewann den Wettbewerb durch einen 117:108 Finalsieg über Ilario Di Buo (Italien). Tunc Kucukkayalar (Türkei) holte sich durch einen 110:108-Erfolg über Wietse von Alten die Bronzemedaille im kleinen Finale.
Als 15. nach der Qualifikationsrunde mussten die deutschen Herren im Mannschaftswettbewerb gleich gegen die an Nummer zwei gesetzten Schützen aus Russland. Mit 241:246 unterlag das junge Team von Cheftrainer Martin Frederick erwartet.
Der Grand-Prix von Antalya hatte fünf Wochen vor den Weltmeisterschaften in Madrid Mitte Juni mit insgesamt 36 Nationen eine hohe internationale Beteiligung. Die jungen deutschen Talente, die zum Einsatz kamen, haben mit ihren Ergebnissen gezeigt, dass ihnen zu Recht eine Chance in der Nationalmannschaft eingeräumt worden ist.
Die kompletten Resultate des Grand Prix von Antalya finden Sie hier.