Weltcup

Daniel Brodmeier erreicht Weltcupfinale bei erstem Luftgewehrauftritt

08.06.2014 14:10

Der erste Gewehrwettbewerb des Weltcups München 2014 begann aus Sicht des Deutschen Schützenbundes äußerst erfreulich. Mit Michael Janker (Hofstetten) und Daniel Brodmeier (Niederlauterbach/Foto) erreichten gleich zwei deutsche Teilnehmer die Endrunde der besten Acht. Michael Janker wurde mit 122,0 Ringen Sechster, Daniel Brodmeier belegte mit 101,4 Ringen im Finale den siebten Rang.

Der 26-jährige Systemelektroniker aus Niederlauterbach hatte sich hat bei seinem ersten Weltcupeinsatz mit dem Luftgewehr mit 627,0 Ringen als Sechster nach dem Vorkampf für das Finale qualifiziert, Michael Janker wurde mit 627,3 Ringen sogar Fünfter nach den 60 Schuss des Vorkampfes.

Im Finale begann Daniel Brodmeier sehr gut, lag nach der ersten Serie von drei Schüssen mit 31,5 Ringen sogar auf Platz drei und nach der zweiten Serie mit 61,4 Zählern immer noch auf dem fünften Platz, nur vier Zehntel hinter den führenden drei Schützen.

Drei Neuner nacheinander trübten das Bild dann jedoch ein und nachdem zuvor Pascal Loretan (Schweiz) ausschied, traf es als nächsten Schützen dann Daniel Brodmeier, der trotz einer 10,6 in seinem letzten Schuss nicht mehr weiterkam.

„Ich will in diesem Jahr an der WM-Ausscheidung teilnehmen“, sagte Daniel Brodmeier nach dem Finale, „deshalb wollte ich vorher auf jeden Fall bei einem großen internationalen Wettbewerb starten. Ich denke, mein erster Weltcupauftritt mit dem Luftgewehr war sehr erfolgreich.“

Michael Janker (Foto) schloss die erste Serie mit 30,6 Ringen und Platz fünf, die zweite mit 60,7 und dem siebten Rang ab und die Zuschauer in der Halle fürchteten schon, dass es frühzeitig zu Ende sein könnte mit seinem Finalauftritt.

Ergebnisse hoch in der Zehn brachten den 22-Jährigen dann jedoch sogar noch an Daniel Brodmeier vorbei, doch waren die Differenzen aus den ersten zwei Serien nicht mehr aufzuholen und dadurch musste Michael Janker doch in der dritten Runde des Finales als Sechster ausscheiden.

Nach dem Finale war er sehr zufrieden: „Ich denke, ich habe mich hier sehr gut geschlagen und habe wieder einmal viel für die Zukunft gelernt. Als Newcomer ist es schwer, mit dem Druck umzugehen. Ich weiß, ich stehe neben hochkarätigen Konkurrenten, die schon viele Finals absolviert haben und ich muss mich entscheiden, entweder aggressiv zu schießen oder mir mehr Zeit zu lassen. Dies alles lernt man in so einem Finale als noch junger Schütze.“

Julian Justus (Homberg/Ohm) belegte mit 624,4 Ringen den 19. Platz. Zwei Serien von jeweils 103,1 Zählern waren in diesem Klassefeld diesmal zu wenig, um ganz nach vorne in den Kreis der Finalteilnehmer zu kommen.

Haoran Yang (China) gewann die Goldmedaille mit 207,7 Ringen und neuem Finalweltrekord im Juniorenbereich vor Sergei Kruglow (Russland), der mit 205,1 Zählern Zweiter wurde. Die Bronzemedaille ging an Niccolo Campriani (Italien) mit 184,8 Ringen.

Im zweiten Wettbewerb des Tages, Luftgewehr Damen, hatte sich Barbara Engleder (Triftern/Foto) mit 419,9 Ringen souverän in der Qualifikation durchgesetzt und ging als Führende ins Finale, wo jedoch alle acht Schützinnen wieder bei null anfangen mussten.

Das Finale eröffnete Andrea Arsovic (Serbien) mit einer optimalen 10,9, doch Barbara Engleder stand ihr mit einer 10,8 in nichts nach. Nach einer 9,6 folgte noch einmal eine 10,9 und mit 31,3 Ringen stand die amtierende Weltmeisterin mit dem Sportgewehr aus Bayern nach der ersten Serie ganz vorn.

Nach der zweiten Serie fiel sie etwas zurück, belegte aber immer noch mit 61,8 Zählern Rang vier. In der Ausscheidung folgten dann aber meist ein sehr guter und ein eher mäßiger Schuss, sodass Barbara Engleder nach fünf Schüssen auf Rang sechs um den Verbleib im Finale kämpfen musste.

Mit einer 10,8 zog sie sich aber wieder geschickt aus der Affäre und zog an Salima Ramos (Mexiko) vorbei, die als Sechste ausscheiden musste. An fünfter Position hatte sie aber nun die Olympiasiegerin Katerina Emmons (USA) vor sich, an der sie nicht mehr vorbeikam und als Fünfte schließlich mit 143,3 Ringen ausschied.

„Ein wenig überrascht hat mich die Finalteilnahme schon“, so Barbara Engleder nach ihrem Wettkampf, „weil ich mit dem Training noch ein wenig zurück bin und ich den neuen Finalmodus nach meiner Babypause erst noch richtig in den Griff bekommen muss. Es hat sehr gut geklappt heute und ich werde mich sicher daran gewöhnen. Der blutjungen Siegerin aus Singapur habe ich nach dem Wettkampf gesagt, dass sie sich ruhig auch mal richtig freuen darf, denn in so jungen Jahren einen großen internationalen Wettbewerb zu gewinnen, ist sehr selten und da darf dann schon einmal die asiatische Zurückhaltung für einen Moment aufgegeben werden.“

Martina Lindsey Veloso (Singapur) – gerade erst 14 Jahre alt und zum ersten Mal in einem Weltcupfinale – siegte schließlich mit 206,9 Ringen knapp vor Katerina Emmons, die mit 206,6 Zählern die Silbermedaille gewann. Dritte wurde Andrea Arsovic mit 184,8 Ringen.

Jessica Mager (Solingen) kam mit 415,2 Ringen auf Rang 17, Maren Prediger (Petersaurach), die dritte Teilnehmerin des Deutschen Schützenbundes in diesem Wettbewerb, belegte mit 415,1 Ringen den 20. Platz.

Die kompletten Ergebnisse des Weltcups in München finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.