Deutsche Meisterschaften

Daniel Brodmeier erster Titelträger bei DM 2013 in München

23.08.2013 14:04

Daniel Brodmeier (Niederlauterbach/Foto) heißt der erste nationale Titelträger bei den Deutschen Meisterschaften für Gewehr, Pistole, Flinte, Laufende Scheibe und Armbrust 10-Meter auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück.

 

Der 25-jährige Systemelektroniker gewann den Wettbewerb Freie Waffe der Herren mit einer optimalen 10,9 zum Abschluss und 1275,7 Ringen (Vorkampf 1174/Finale 101,7) vor Michael Janker (Hofstetten), der mit 1269,8 Zählern (Vorkampf 1171/Finale 98,8) Zweiter wurde. Auf Rang drei wurde Maik Eckhardt (Dortmund) mit 1269,4 Ringen (Vorkampf/Finale 97,4) notiert.

Im Vorkampf hatte der Olympiateilnehmer von London 2012 398 Ringe im Liegend-, 387 Zähler im Stehend- und 389 Ringe im Kniendanschlag erzielt. Er ging mit 1174 Ringen als Zweiter in das Finale der besten Acht.

Die große Überraschung stand im Finale auf Position eins, denn mit Patrick Kurz (Bothfeld) war ein nahezu unbekannter Schütze auf der „Pole Position“ gelandet. Der 22-jährige Student aus Niedersachsen hatte in der Qualifikation 399, 386 und zum Abschluss 390 Ringe in den drei Anschlagsarten erzielt und hatte mit insgesamt 1175 Ringen die gesamte Konkurrenz düpiert.

Im Finale hatte der junge Mann an der Führungsposition dann doch nicht die Nerven, um gegen die hochklassige Konkurrenz zu bestehen. Eine 7,1 zu Beginn und eine anschließende 7,0 ließen ihn bereits aus den Medaillenrängen fallen. Am Ende fand er sich dann auf Rang acht wieder und wurde im Finale regelrecht durchgereicht.

Vorne gab es keine Positionswechsel mehr. Nach dem zweiten Durchgang hatte sich Daniel Brodmeier an der Spitze etabliert. Er führte teilweise mit fünf Ringen. Dahinter richteten sich Michael Janker und Maik Eckhardt ein.

Maik Eckhardt versuchte zwar, den vor ihm liegenden Michael Janker anzugreifen, doch der Bayer konnte jeden Angriffsversuch immer wieder kontern.

Gefragt nach dem Unterschied zwischen dem alten Finale, das in diesem Jahr in München noch einmal geschossen wird und den neuen Regeln des Internationalen Schießsportverbandes ISSF sagte der Sieger nach dem Wettkampf: „Heute war ich vielleicht sogar noch etwas nervöser als bei den neuen Finals, die wir bei den Weltcups geschossen haben. Aber das neue Finale liegt mir mehr, weil es alle drei Anschläge beinhaltet und es ist einfach interessanter. Mit meiner Leistung heute bin ich zufrieden, das war ein schöner Abschluss, nachdem ich ja in diesem Jahr fulminant gestartet bin, dann aber auch ziemliche Tiefen durchschritten habe.“

Bei den Junioren siegte Mario Nittel (Keltern) mit 1262,9 Ringen (Vorkampf 1165/Finale 97,9) vor Andre Link (Mundelsheim), der auf 1254,1 Zähler (Vorkampf 1159/Finale 95,1) kam und damit Silber gewann. Auf Platz drei Johannes Früh (Langfurth) mit 1252,7 Ringen (Vorkampf 1161/Finale 91,7).

Mit der Luftpistole der Herren hatten sich zwei Schützen nach dem Vorkampf mit 581 Ringen etwas von der Konkurrenz abgesetzt. Florian Brunner (Ludwigsburg) und Christian Reitz (Raunheim/Foto) gingen gemeinsam als Führende in das Finale.

Nachdem zunächst der deutsche Mannschaftsmeister mit dem SV Kriftel und beste deutsche Schnellfeuerschütze nach dem ersten Schuss in Führung gegangen war, drehte der Württemberger mit einer optimalen 10,9 im zweiten Durchgang die Reihenfolge an der Spitze, bevor Christian Reitz erneut nach dem dritten Schuss in Führung ging.

Der Polizeikommissar baute nun seine Führung aus, hielt sie auch bis kurz vor Schluss, als Florian Brunner noch einmal gefährlich nahe kam. Nur 0,2 Zehntelringe trennten die beiden Schützen vor dem letzten Durchgang.

Christian Reitz behielt jedoch mit einer abschließenden 10,5 die Führung und siegte mit 679,6 Ringen (Vorkampf 581/Finale 98,6) vor Florian Brunner, der in der Endabrechnung auf 677,8 Ringe (Vorkampf 581/Finale 96,8) kam.

Ein herausragendes Finale schoss Tobias Backes (Rheingönheim). Er erreichte mit 573 Ringen knapp als Achter nach dem Vorkampf die Endrunde, erzielte dort mit 102,5 Ringen das beste Resultat aller Konkurrenten und konnte mit seinem Gesamtergebnis von 675,5 Zählern noch Hans-Jörg Meyer (Wolfenbüttel) abfangen, der lange auf Rang drei lag.

„Mein Trainer, der heute leider krankheitsbedingt nicht hier sein kann, hat mit telefonisch gesagt, ich solle voll auf Angriff setzen. Das hat 100 Prozent geklappt“, sagte der freudestrahlende Dritte nach seinem Finale.

Das Luftpistolenfinale der Damen begann mit einem Paukenschlag. Weil sich die nach dem Vorkampf führende Munkhbayar Dorjsuren (München/Foto) zu spät in die Vorbereitungszone gemeldet hatte, bekam sie einen Strafabzug von zwei Ringen. Damit war ihr Vorsprung aus dem Vorkampf, wo sie 383 Ringe erzielte, dahin. Das Rennen war wieder absolut offen.

Nach diesem Schock kam gleich darauf eine 8,2, die die beste deutsche Pistolenschützin der letzten Jahre zurückfallen ließ, während die Zweitplatzierte nach dem Vorkampf, Julia Hochmuth (Ludwigsburg), die Führung übernahm.

Die Ludwigsburgerin konnte die Spitzenposition bis zur Hälfte des Finales halten, doch warf eine 8,2 sie auf Rang vier zurück. Nach einem kurzen Intermezzo an Position eins von Sandra Hornung (Straubing) übernahm die ehemalige Nationalmannschaftsschützin Carmen Seeger (Wolfsburg/Foto) die Führung und gab sie bis zum Schluss nicht mehr ab.

Die Wolfsburgerin siegte mit 478,8 Ringen (Vorkampf 380/Finale 98,8) vor Sandra Hornung mit 478,4 Ringen (Vorkampf 380/Finale 98,4). Carina Windhorst (Kriftel) wurde Dritte mit 477,7 Zählern (Vorkampf 379/Finale 98,7).

Bei den Junioren gewann Philipp Käfer (Waldsee/Foto) den Titel mit 675,2 Ringen (Vorkampf 577/Finale 98,2). Zweiter wurde mit deutlichem Abstand dahinter Christian Freckmann (Rockstedt) mit 665,2 Zählern (Vorkampf 565/Finale 100,2) vor Marian Lutz (Hambrücken), der sich mit 663,4 Ringen (Vorkampf 567/Finale 96,4) die Bronzemedaille sicherte.

Kim Naundorf (Frankfurt/Oder) gewann den Wettbewerb beim weiblichen Nachwuchs mit 466,5 Ringen (Vorkampf 372/Finale 94,5). Sie setzte sich mit der besten Vorkampfleistung gegen Verena Gimpl (Fürstenfeldbruck), die mit 465,2 Zählern (Vorkampf 370/Finale 95,2) Silber gewann, und Sabine Huber (Regensburg), die mit 463,7 Ringen (Vorkampf 368/Finale 95,7) und der besten Finalleistung Dritte wurde, durch.

Beim Juniorenwettkampf mit der Schnellfeuerpistole siegte Ralf Hehn (Oberthulba) mit 31 Treffern vor Christian Freckmann mit 28 Treffern und Adrian Dubravcic (Immelborn) mit 16 Treffern.

Die kompletten Ergebnisse der DM 2013 in München finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.