Weltmeisterschaften

Daniel Brodmeier gewinnt WM-Silber in Granada

11.09.2014 12:22

Die zweite Einzelmedaille für den Deutschen Schützenbund und einen weiteren Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro hat bei den 51. Weltmeisterschaften in Granada (Spanien) Daniel Brodmeier (Niederlauterbach/Foto links) im Wettbewerb Liegendschießen mit dem Kleinkalibergewehr gewonnen. Nach 208,6 Ringen im Finale musste er nur Warren Potent (Australien/Foto Mitte) den Vortritt lassen, der mit 210,0 Ringen neuer Weltmeister wurde.

In der Endrunde begann Daniel Brodmeier zunächst mit 30,9 Ringen, die ihn auf den siebten Rang brachten, doch bereits in der zweiten Serie machte er mit einer 10,5, einer 10,4 und einer 10,7 wieder viel Boden gut und ging mit 62,5 Ringen als Fünfter in die Ausscheidung, wo er sich enorm steigerte.

Nach dem zwölften Schuss stand er unter den Medaillengewinnern, wobei der 52-jährige Australier nach dem achten Finalschuss ganz vorne auf dem Spitzenplatz stand. Mit Juri Schtscherbatsewitsch (Weißrussland/Foto rechts) lieferte er sich ein spannendes Duell um Silber und Bronze.

Nach dem 16. Schuss lagen beide exakt gleichauf, einen Schuss später führte der Weißrusse mit einem Zehntelring. Die Entscheidung fiel, als im 18. Schuss Daniel Brodmeier (Foto) mit einer 10,7 seinen direkten Kontrahenten um Silber aus dem Feld schlug, der mit 188,0 Ringen Bronze gewann.

Gegen Warren Potent konnte er zum Schluss nichts mehr wettmachen, der Schütze vom Fünften Kontinent beherrschte die beiden letzten Schüsse um Gold und Silber.

„Es war eine große Anspannung im Finale“, sagte Daniel Brodmeier nach Wettkampfende, „denn ich wollte unbedingt einen Quotenplatz gewinnen. Das schwirrte zunächst in meinem Kopf rum, den Quotenplatz und damit Rang fünf wollte ich unbedingt, dass es am Ende zu Silber reicht, ist der absolute Hammer. Es hätten noch ein paar Zehntel mehr sein können, aber ich habe mich gut gefühlt, es ist bestens gelaufen – einfach Top.“

Bundestrainer Claus-Dieter Roth freute sich mit seinem Schützling: „Bei Daniel war wie im Vorkampf am Anfang Luft nach oben, aber dann hat er sich unheimlich gesteigert und am Ende war es einwandfrei. Auch wenn Warren gewonnen hat, war es von Daniel eine Superleistung.“

Der 27-jährige Systemelektroniker aus Bayern schoss einen sehr guten Vorkampf, lag ständig in der Spitzengruppe und auf Finalkurs, bevor er es nach einer 102,0 in der vorletzten Serie noch einmal spannend machte. Er fing sich jedoch sofort wieder, schloss seine Qualifikation mit einem Durchgang von 104,7 ab und erreichte als sechstbester Schütze die Endrunde der besten Acht.

Sergei Kamenski (Russland) erzielte im Vorkampf mit 632,3 einen neuen Weltrekord. Der Russe verbesserte die alte Bestleistung von Witali Bubnowitsch (Weißrussland), die dieser vor einem Jahr auf der gleichen Anlage erzielte, um 1,6 Ringe.

Henri Junghänel (Breuberg/Foto) zeigte einen guten Wettkampf, lag zu Beginn im vorderen Mittelfeld, steigerte sich dann im vierten und fünften Durchgang unter die besten Acht und hatte durchaus Finalchancen, bevor eine 9,4 im 56. Schuss ihn aus den Top-Platzierungen warf.

Endgültig alle Hoffnungen begraben musste der „Weltschütze des Jahres 2013“ der ISSF nach dem letzten Schuss, als eine weitere 9,4 ihn sogar weit zurückwarf. Mit insgesamt 624,0 Ringen belegte der Hesse schließlich den 23. Platz. Maik Eckhardt (Dortmund), der dritte Starter des Deutschen Schützenbundes in dieser Disziplin, hatte sich nicht für den Vorkampf qualifiziert.

„Die letzten fünf Schuss haben mir meine Finalteilnahme geraubt“, so ein sichtlich enttäuschter Henri Junghänel nach seinem Wettkampf, „die erste 9,4 habe ich sehr unglücklich in eine Windböe reingeschossen. Da ich die Böe nicht gesehen habe, habe ich dann etwas weiter links angehalten und dement-sprechend auch zu weit links geschossen. Es war eben sehr unglücklich. Die Windverhältnisse waren heute schon recht anspruchsvoll. Der Wind kam permanent von der linken Seite, aber damit muss man umgehen können. Wind gehört nun einmal beim Kleinkaliberschießen dazu.“

Im Wettbewerb Laufende Scheibe 50 Meter Mix kam Tobias Schönsteiner (Süßen) bei den Herren mit 371 Ringen auf den 19. Platz. Bei den Junioren platzierten sich Uwe Fass (Schwanheim) mit 379 Ringen auf Platz fünf und Felix Hörning (Birkenfeld) wurde am Ende mit 374 Zählern auf dem achten Rang notiert.

Die Wettbewerbe Luftpistole und Sportgewehr bekommen jeweils einzelne Meldungen.

Die kompletten Resultate der WM Sportschießen in Granada finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.

Foto 1 in Originalgröße

Foto 2 in Originalgröße

Foto 3 in Originalgröße