Weltcup
Daniel Brodmeier nur knapp an den Medaillen vorbei
Das Weltcupfinale für Gewehr und Pistole hat Daniel Brodmeier (Niederlauterbach/Foto) im Dreistellungskampf nur knapp die Medaillen verpasst und belegte mit 437,2 Ringen Platz vier. Munkhbayar Dorjsuren (München) wurde Fünfte mit der Luftpistole.
Die Zuschauer auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück sahen ein spannendes Herrenfinale mit dem Kleinkalibergewehr, das durch viele Wechsel in den Platzierungen geprägt war.
Für den deutschen Weltcupsieger von Fort Benning war der Beginn in der Kniendposition vielversprechend. Von Platz drei nach der ersten Serie rutschte er zwar auf Rang sechs zwischenzeitlich ab, erkämpfte sich jedoch mit dem besten Resultat von 52,6 Ringen in der abschließenden dritten Serie den vierten Platz zurück.
In liegender Position kam Daniel Brodmeier im Finale dann jedoch nicht zurecht. Einige Neuner waren dabei und auch nur wenige hohe Zehner, sodass der Bayer hach hinten durchgereicht wurde und nach drei Durchgängen Liegendschießen auf den siebten Rang zurückgefallen war.
Im Stehendschießen waren zwei Serien zu absolvieren, bevor die beiden bis dahin schlechtesten Schützen ausscheiden mussten. Nach der ersten Serie stehend blieb der Olympiateilnehmer von London 2012 auf Rang sieben, schaffte es aber dann in der entscheidenden Serie wiederum mit Bestergebnis von 51,5 auf Rang fünf.
Nachdem er auch die nächste Runde überstand, lag Nemanja Mirosavljev (Serbien) 1,5 Ringe vor ihm, doch der Serbe schoss eine 8,3, die Daniel Brodmeier mit einer 10,5 konterte und damit stand er unter den besten Vier.
Hier jedoch war dann das Ende gekommen, zu groß war der Vorsprung auf die Medaillenplätze und die Konkurrenz schoss so gut, dass der Rückstand nicht mehr einzuholen war.
Der Olympiasieger von London 2012, Niccolo Campriani (Italien) siegte mit 460,8 Ringen im Finale vor Ole Kristian Bryhn (Norwegen), der mit 459,2 Zählern die Silbermedaille gewann. Auf Rang drei kam Sergei Kulisch (Ukraine) mit 447,3 Ringen.
„Der Vorkampf war super, zumal ich erst in der letzten Woche ein neues Gewehr bekommen habe. Das es bereits jetzt so gut damit klappt, freut mich ganz besonders,“ resümierte der Bayer nach seinem Wettkampf, „im Finale war das Kniendschießen sehr gut, aber im Liegendschießen habe ich mir diesmal alles verbaut, obwohl es eigentlich meine beste Position ist. Im Stehendschießen habe ich einfach nur noch versucht, so weit wie möglich zu kommen.“
Daniel Brodmeier zeigte im Vorkampf eine sehr gute Vorstellung. Er erzielte 393 Ringe in kniender sowie optimale 400 Zähler in liegender Position und schloss die Qualifikation mit 386 Ringen im Stehendanschlag ab. Damit war er Dritter mit insgesamt 1179 Ringen, die aber im Finale nach den neuen Regeln des Internationalen Schießsportverbandes ISSF nicht mehr mitgenommen werden.
Henri Junghänel (Breuberg), der zweite deutsche Schütze in diesem Wettbewerb, erreichte das Finale nicht. Nach 386 Ringen im Kniend- und 398 Zählern im Liegendanschlag sowie 373 Ringen in stehender Position war der Hesse mit 1157 Ringen knapp ausgeschieden und belegte den neunten Platz.
Bundestrainer Claus-Dieter Roth zur Leistung von Henri Junghänel: „Bis auf das Stehendschießen waren die Resultate von Henri akzeptabel. Man darf aber nicht vergessen, dass der Zeitpunkt des Weltcupfinales weit hinter der normalen Saison liegt. Da wird das Training mit dem Kleinkalibergewehr nicht mehr so intensiv ausgeführt. Henri trainiert derzeit weitaus mehr mit dem Luftgewehr, weil er ja auch in der Bundesliga schießt.“
Munkhbayar Dorjsuren (München/Foto) hatte sich mit 384 Ringen im Vorkampf als Vierte für das Finale mit der Luftpistole qualifiziert. Nach der ersten Serie von drei Schüssen, alle acht Schützinnen begannen wieder bei null, führte die seit 2002 für den Deutschen Schützenbund startende gebürtige Mongolin mit 30,8 Ringen vor der gesamten Konkurrenz.
Nach dem zweiten Durchgang lag die Bronzemedaillengewinnerin von Peking mit der Sportpistole hinter Zorana Arunovic (Serbien) auf Platz zwei und als es nach acht Schüssen in die Elimination ging, führte sie zusammen mit Viktoria Chaika (Weißrussland) wieder das Feld an.
Eine 8,8 im neunten Schuss warf die 44-Jährige dann zurück auf Rang vier. Zwei Runden später folgten zwei Resultate von jeweils 9,0 und dies war in diesem Klassefeld zu wenig, um ganz vorne um die Medaillen zu kämpfen. Zwar bäumte sich Munkhbayar Dorjsuren sich noch einmal mit einer 10,4 auf, doch am Ende reichte es nicht mehr, um weiter zu kommen.
Mit 138,5 Ringen kam sie schließlich auf Rang fünf. Heena Sidhu (Indien) gewann den Wettkampf mit 203,8 Ringen. Zweite wurde Zorana Arunovic mit 198,6 Zählern vor Viktoria Chaika, die sich mit 176,8 Ringen die Bronzemedaille holte.
„Der Achter war der Grund, weshalb ich nicht weiter vorne gelegen habe, damit fing es an. Trotzdem bin ich mit meinen Ergebnissen hier beim Weltcupfinale sehr zufrieden und obendrein habe ich allen gezeigt, dass ich doch auch Luftpistole schießen kann“, diktierte die derzeit beste deutsche Pistolenschützin nach dem Finale mit einem verschmitzten Lächeln den anwesenden Reportern ins Notizbuch.
In zwei weiteren Wettbewerben waren keine Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes am Start. Mit dem Sportgewehr gewann bei den Damen Petra Zublasing (Italien) mit 462,7 Ringen vor Andrea Arsovic (Serbien), die mit 457,9 Zählern Zweite wurde. Die Bronzemedaille ging mit 446,4 Ringen an Liuxi Wu (China).
Weltcupfinalsieger bei den Herren mit der Luftpistole wurde Andrea Amore (Italien) mit 200,8 Ringen. Silber ging an Zhiwei Wang (China) mit 200,0 Zählern und Oleg Omelchuk (Ukraine) gewann mit 180,7 Ringen die Bronzemedaille.
Die kompletten Resultate des Weltcupfinales in München finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.