Olympische Spiele

Der harte Weg nach Peking - Pistole

21.02.2008 00:00

Etwas einfacher als im Gewehrbereich ist der Qualifikationsweg für die Olympischen Spiele im August in Peking in den Pistolendisziplinen. Zwei Chancen gibt es noch, sich in das Topteam des Deutschen Schützenbundes zu schießen: Beim Weltcup in Rio de Janeiro und den Europameisterschaften für Druckluftwaffen in Winterthur.

 

Letztere Möglichkeit haben Christian Reitz und Philipp Wagenitz nicht. Die beiden Schnellfeuerjunioren, Welt- und Vizeweltmeister, verließen zum Jahreswechsel den Nachwuchsbereich. Doch in der Kleinkaliber-Disziplin Olympische Schnellfeuerpistole bleibt nur der Weltcup in Rio – der ist ausschließlich den Nicht-Topteam-Nationalmannschaftsmitgliedern vorbehalten. „Wir schießen die interne Ausscheidung für Rio beim Internationalen Wettkampf in Wiesbaden, die besten drei außer den vier Topteamleuten fahren“, sagt Bundestrainer Peter Kraneis. Das gilt auch für alle anderen Pistolendisziplinen.

Bei Schnellfeuer muss in jedem Fall eine Ausscheidung stattfinden, auch der dreifache Olympiasieger Ralf Schumann (Foto oben) muss diesen Weg gehen. „Er will nicht gesetzt sein“, betont Kraneis, der dies aber auch nicht getan hätte. „Ralf soll das ganze Jahr über die Spannung behalten.“ Vor dem Weltcup in München wird es eine interne Ausscheidung geben, die drei Besten nehmen am Weltcup teil. Und die beiden besten Schützen bei diesem Weltcup haben das Olympiaticket.

So wird es auch bei den Frauen laufen. Drei Sportlerinnen gibt es bei drei Quotenplätzen. Doch auch, wenn niemand mehr dazu kommt, müssen die drei Frauen Munkhbayar Dorjsuren (Foto), Europameisterin Claudia Verdicchio und Stefanie Thurmann um die Startplätze kämpfen. „Es kann ja sein, dass zwei der Damen in beiden Disziplinen die besten sind“, sagt Kraneis. Dann würden nur zwei Damen nach Peking fliegen. Auch diese Entscheidung wird beim Weltcup in München fallen. Bei den Europameisterschaften in Winterthur hat jedoch Sandra Hornung noch die Möglichkeit, sich mit einem Finalplatz für das Topteam zu qualifizieren.

Nur Abdullah Ustaoglu hat nach derzeitigem Stand der Dinge seinen Olympiastart schon in der Tasche. Schießt sich niemand mehr durch eine Finalteilnahme bei der EM oder dem Weltcup in Rio ins Topteam, ist er dabei. Denn von den vier möglichen Quotenplätzen hat nur Artur Gevorgian einen Startplatz gesichert, aber als Zehnter der EM von Deauville 2007 ist er nicht im Topteam. Da taucht nur Ustaoglu auf, so dass der Architekt aus Karlsruhe bei Olympia antreten würde.

 

Kandidaten für das Topteam sind jedoch noch Hans-Jörg Meyer und Sebastian Rosner, die bei den Europameisterschaften in Winterthur für den Deutschen Schützenbund an den Start gehen und bei einem Platz unter den ersten Acht automatisch den Topteam-Status erreichen.

Bericht: Harald Strier/DSZ