Deutsche Meisterschaften
Der Zwillingsbruder macht den Familientriumph komplett
Andreas Heise (Foto) hat sich bei den Deutschen Meisterschaften im Sportschießen den Titel mit der Freien Pistole gesichert. Damit folgte er seinem Zwillingsbruder Michael, der tags zuvor auf der Olympiaanlage von 1972 in Garching-Hochbrück die Disziplin Luftpistole dominiert hatte. Andreas Heise siegte nach 188,5 Ringen mit klarem Vorsprung vor seinem Nationalmannschaftskollegen Florian Schmidt, der 185,7 Ringe traf. Bronze sicherte sich der Braunschweiger Bundesligaschütze Patrick Meyer. Der Rheinländer kam auf 165,4 Ringe.
Im Vorkampf hatte sich Olympiateilnehmer Schmidt mit 557 Ringen als der Stärkste erwiesen, doch er startete schwach ins Finale, startete eine Aufholjagd vom siebten auf den zweiten Platz. Doch gerade in der Schlussphase ließ sich Andreas Heise, der in der Qualifikation mit 546 Ringen Fünfter geworden war, nicht mehr bedrängen. „Die unterschiedlichen Lichtverhältnisse zwischen dem Vorkampf im Freien mit der Sonne und den optimalen Bedingungen beim Finale in der Halle waren schon beträchtlich“, meinte der Sieger. „Aber dafür kam im Finale der Druck hinzu.“
Thurmann gewinnt das Duell der Nationalschützinnen
Die deutschen Pistolendamen haben ihre internationale Klasse bei den Deutschen Meisterschaften im Sportschießen nachdrücklich unter Beweis gestellt. Auf der Olympiaanlage von 1972 in Garching-Hochbrück erreichten mit der Regensburgerin Monika Karsch und Stefanie Thurmann aus Frankfurt/Oder zwei Schützinnen aus diesem elitären Kreis das Finale mit der Sportpistole. Wie bei den Luftdruck-Europameisterschaften im Vorjahr ging Gold an Thurmann und Silber an Karsch.
Thurmann war schon im Halbfinale mit 19 Treffern die klar Beste des achtköpfigen Feldes. Monika Karsch, die am Vortag die Luftpistolenentscheidung gewonnen hatte, kam durch das mit 5:1 gewonnene Stechen gegen die Brandenburgerin Denise Naumann ins Goldfinale, nachdem beide in der Vorschlussrunde 14 Mal getroffen hatten. Naumann verlor danach auch das Bronzefinale gegen die Kriftelerin Carina Windhorst mit 2:8.
Im Finale zeigten die beiden Topschützinnen ihre ganze Klasse, ein Remis in den Fünferserien etwa kam mit 4:4-Treffern zustande. Nach dem umkämpften Match setzte sich Thurmann, die zunächst mit 0:2-Punkten zurückgelegen hatte, noch mit 7:5-Zählern durch. „Nach Platz vier gestern mit der Luftpistole tut dieser Erfolg besonders gut“, meinte die Sportsoldatin.
Die bekanntesten Junioren waren mit der Freien Pistole auch vorn. Wieder, wie mit der Luftpistole, gewann der Burgauer Alexander Kindig nach 644 mit 16 Ringen Vorsprung die Qualifikation, diesmal jedoch im Gegensatz zum Vortag auch Gold. Im Finale setzte er sich mit 191,2 Ringen vor seinem Vereinskollegen Matthias Holderied durch. Der Bayer kam im Finale auf 190,5 Ringe, nachdem er auch im Vorkampf mit 528 Ringen Zweiter geworden war. Mit Johann Walser belegte der dritte Burgauer in der Qualifikation mit 523 Ringen den dritten Platz, doch im Finale schob sich der Wathlinger Cedric Cammann auf den Bronzeplatz vor. Der Niedersachse traf nach 520 Ringe im Vorkampf im Finale 163,9 Ringe.
Auch bei den Sportpistolen-Juniorinnen setzten sich die Auswahlschützinnen durch. Die Brandenburgerin Michelle Skeries, die den Vorkampf mit 578 Ringen klar gewonnen hatte, musste allerdings nach zehn Treffern im Halbfinale mit dem Kampf um Bronze gegen die Thüringerin Constanze Gutzeit Vorlieb nehmen und gewann mit 7:5-Ringen. Mit Doreen Vennekamp aus Hessen und Josefin Eder standen zwei weitere WM-Teilnehmerinnen im Finale. Vennekamp hatte starke 573 Ringe im Vorkampf erzielt und war im Halbfinale mit 15 die Beste vor Eder mit 13 Treffern. Die Luftpistolensiegerin des Vortages kam in der Qualifikation nur auf 549 Ringe. Im Finale setzte sich Vennekamp mit 7:3 gegen die Frankfurterin von der Oder durch.
- Bericht und Foto: Harald Strier
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