Olympische Spiele
Deutsche Bogenmannschaften in Olympiaqualifikation gescheitert
Die beiden Recurvemannschaften des Deutschen Schützenbundes sind beim letzten Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele gescheitert. In Ogden (USA) unterlagen die Damen des DSB mit dem Recurvebogen in der ersten Runde gegen Georgien klar mit 204:216, während die deutschen Herren ihr Auftaktmatch knapp gegen die Schützen aus dem Iran mit 216:217 verloren. Damit hat sich im Bogenschießen lediglich Elena Richter (Berlin/Foto) ein Ticket für die Olympiateilnahme gesichert.
In der Besetzung Elena Richter, Lisa Unruh und Karina Winter (alle Berlin) erzwangen die Damen nach der ersten Passe ein 52:52-Remis und führten nach der Hälfte der Begegnung sogar knapp mit 106:105. Eine ganz schlechte dritte Serie mit einer Sieben und einer Sechs zum Ende warf das DSB-Trio chancenlos mit 153:161 zurück, sodass in der letzten Passe die Georgierinnen schon einen Pfeil neben die Scheibe hätten setzen müssen, um den Deutschen noch eine Möglichkeit zum Gewinn zu lassen.
Die Herren schlugen sich in der Besetzung Florian Floto (Braunschweig), Camilo Mayr (Welzheim) und Sebastian Rohrberg (Langwedel) etwas besser, führten nach der Auftaktpasse mit 55:52, bauten ihren Vorsprung sogar nach der zweiten Serie auf 111:107 aus, bevor auch hier der dritte Durchgang mit nur 51 Ringen zum Verhängnis wurde. Der Iran ging mit 163:162 in Führung und verteidigte diesen einen Ring Vorsprung bis ins Ziel.
DSB-Sportdirektor Heiner Gabelmann: „Natürlich sind wir enttäuscht, vor allem deshalb auch, weil wir in den letzten zwei bis drei Jahren seitens des Verbandes sehr viel in den Bogensport investiert haben, um eine Teilnahme an den Spielen in London zu ermöglichen. Wir wollten mit beiden Mannschaften dort an den Start gehen, hatten auch eine gute Ausgangssituation mit Qualifikationsplatz fünf bei den Damen und acht bei den Herren, dass wir dann aber gleich in der ersten Runde ausscheiden, ist schon bitter. Jetzt beginnt für uns die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Wir haben gute Nachwuchsschützen, wenn ich zum Beispiel an Isabel Viehmeier oder Carlo Schmitz denke und auf diese jungen Schützen werden wir zukünftig verstärkt unser Augenmerk richten.“
Die drei Mannschaftsquotenplätze gingen bei den Damen an die USA, Mexiko und Japan, bei den Herren an Japan, Indien und Taiwan.
Die drei Herren werden heute Nacht deutscher Zeit noch an einem Olympiaqualifikationsturnier Einzel teilnehmen, bei dem es für die drei Erstplatzierten jeweils ein Olympiaticket zu gewinnen gibt. Es wird aber pro Nation nur ein Quotenplatz vergeben, sodass die kleine Hoffnung noch besteht, dass auch ein deutscher Teilnehmer in London vielleicht starten kann.
Im Weltcupwettbewerb, der einige Stunden vor dem Olympiaqualifikationsturnier am Morgen amerikanischer Ortszeit stattfand, kam die Damenmannschaft des DSB ins kleine Finale um Rang drei und trifft dort am kommenden Sonntag auf das Team aus den USA.
Mit 211:207 gewannen die drei Schützinnen aus der Hauptstadt ihre Auftaktpartie gegen Indonesien, setzten sich im Viertelfinale gegen Japan, das später einen Quotenplatz gewinnen sollte, knapp mit 210:209 durch und erst Russland verhinderte durch das 221:212 die Teilnahme am Finale um Gold für das Team von Bundestrainer Oliver Haidn.
Die deutschen Herren überstanden wie im Olympiaqualifikationsturnier die erste Runde nicht. Nach einem 213:223 gegen die Schützen aus Großbritannien kam auch hier das Aus.
Alle Ergebnisse des Olympiaqualifikationsturniers und des Weltcups in Ogden finden Sie nach Abschluss der Wettkämpfe über diesen Link.