International

Deutsche Damen gewinnen Silber mit dem Sportgewehr

26.07.2006 00:00

Nach einem spannenden Duell mit Russland hat die deutsche Damenmannschaft in der Besetzung Sonja Pfeilschifter (Ismaning/Foto), Barbara Lechner (Triftern) und Claudia Keck (Grünbach) mit insgesamt 1738 Ringen die Silbermedaille gewonnen.

 

 

 

Schon in der ersten Staffel der Elimination, in dem die Teamwertung entschieden wird – der Einzelwettbewerb findet morgen statt – hatten Barbara Lechner und Claudia Keck mit jeweils 583 Ringen sehr gut vorgelegt und Sonja Pfeilschifter machte in der zweiten Staffel dann mit 572 Ringen das Gesamtergebnis perfekt.

Sieger dieses Mannschaftswettbewerbes wurden die Damen aus Russland, die einen Ring vor dem DSB-Trio mit 1739 Zählern den WM-Titel gewinnen konnten. Auf dem dritten Platz das Team aus China mit 1734 Ringen.

Im einzigen olympischen Wettbewerb des heutigen Tages bei den Weltmeisterschaften der Sportschützen in Zagreb (Kroatien) war der Silbermedaillengewinner von Athen 2004, Christian Lusch (Bühl/Foto), im Vorkampf der Kleinkaliber-Liegendschützen nur alleine noch im Rennen. Mit 593 Ringen beendete er den Wettkampf auf dem 27. Rang.

Die anderen beiden Schützen in dieser Disziplin, Maik Eckhardt (Dortmund) und Ferdinand Stipberger (Lappersdorf), scheiterten bereits gestern mit 588 und 585 Zählern in der Elimination am Cut für die besten 60 Schützen.

Sergei Martinow (Weißrussland/702,1 Ringe) wurde souverän neuer Weltmeister. Hinter ihm entbrannte jedoch ein spannender Wettkampf um die Plätze. Zweiter wurde schließlich Jury Sukorukow (Ukraine/700,9 Ringe) vor Marco De Nicolo (Italien/700,6 Ringe). Zwischen dem Dritt- und dem Sechstplatzierten lag jeweils nur ein Zehntelring, dies zeigt wie dramatisch diese Entscheidung in ihrer Endphase verlaufen ist.

 

Die Mannschaftswertung ging an die USA (1786 Ringe) vor Österreich und Ungarn (beide 1779 Ringe). Das deutsche Team kam mit 1765 Ringen auf den 19. Platz von 29 angetretenen Mannschaften.

„Ich habe mich im Wettkampf gut gefühlt“, analysierte Christian Lusch seinen Wettkampf, „wenn ich Zehner geschossen habe, waren es so genannte „fette“ Zehner, also ziemlich in der Mitte. Ich hatte auch ein gutes Trefferbild. Fünf Mal 9,9 und zwei schlechte Neuner haben dann aber das Gesamtergebnis getrübt, aber ich kann nicht sagen, dass ich viel falsch gemacht habe.

Ich habe durch meine bevorstehende Diplomarbeit nicht viel Vorbereitungszeit gehabt. Am 4. September muss ich meine Arbeit beendet haben und abgeben. Dies stand in diesem Jahr ganz eindeutig im Mittelpunkt. Ich habe meine Studien vor den Weltmeisterschaften für eine Woche unterbrochen, wobei ich in der Zeit davor richtigen Stress hatte und nach der WM bis zum September auch eine hohe Arbeitsbelastung habe.

Daher bin ich mit der gezeigten Leistung hier für mich selbst zufrieden. Wenn ich das Finale erreicht oder vielleicht einen Quotenplatz gewonnen hätte, wäre es natürlich noch erfreulicher gewesen, aber das hat leider heute nicht dafür gereicht.“

Bundestrainer Claus-Dieter Roth konnte mit dem Abscheiden seines Liegendteams natürlich nicht zufrieden sein: „Wenn sich zwei Schützen nicht einmal für den Vorkampf qualifizieren, dann ist das für mich als Trainer erst einmal ein Schlag unter die Gürtellinie. Das hatte ich so selbstverständlich nicht erwartet. Bei den letzte Testwettkämpfen sah das Ganze noch viel erfreulicher aus, da hätten wir mit den gezeigten Leistungen um die Medaillen mitkämpfen können. Gestern sind uns solche Resultate in der Elimination nicht gelungen, das war einfach schlecht und mit dieser Mannschaftsplatzierung kann man absolut nicht zufrieden sein.“

Die kompletten Resultate der Weltmeisterschaften 2006 in Zagreb finden Sie nach Abschluss der jeweiligen Wettkämpfe hier.