International

Deutsche Gewehrjunioren Europameister

02.03.2005 00:00

Bei den Europameisterschaften für Luftdruckwaffen in Tallinn (Estland) ist die deutsche Geswehrauswahl der Junioren Europameister im Mannschaftswettbewerb geworden. Mit 1771 Ringen bezwangen Damian Kontny (Baunatal/Foto Mitte), David Kroll (Schkölen/Foto rechts) und Tobias Gauster (Woltersdorf/Foto links) alle anderen Teams und sicherten die erste Goldmedaille für den Deutschen Schützenbund bei dieser Veranstaltung.

 

Silber ging mit 1767 Ringen an das russische Team, dahinter mit 1765 Zählern die Nachwuchsschützen aus der Ukraine.

In der Einzelwertung gingen nach dem Vorkampf Damian Kontny mit 593 Ringen als Zweiter und David Kroll mit 591 Ringen als Siebenter in das Finale der besten Acht. Es war eine Endrunde, in der starke Nerven gefragt waren, denn vier Schützen hatten nach der Hälfte des Programms noch Aussichten auf die Plätze zwei und drei und damit auf Silber oder Bronze.

Weit enteilt an der Spitze war Patrik Sartz (Schweden), der mit 596 Ringen nach dem Vorkampf und damit schon drei Ringen Vorsprung in das Finale gegangen war. Er wurde – dies vorab – auch von keinem anderen Kontrahenten mehr gefährdet und siegte am Ende unangefochten mit 696,8 Ringen.

Eine ganz starke Leistung in dieser Endrunde zeigte David Kroll (Foto), der schon nach zwei Schüssen auf Position fünf lag, dann mit einer 9,2 etwas zurückfiel, sich aber schon zur Hälfte des Finals wieder auf Rang vier befand. Nach dem sechsten Schuss lag er nur noch 0,2 Ringe hinter dem bis dahin Drittplatzierten Sergej Kruglow (Russland) und zog nach einer 10,2 im siebten Schuss sogar an dem Russen vorbei auf den Bronzerang.

Auf Platz zwei schien sich Damian Kontny einzurichten, der nach einer 9,8 zu Beginn des Finales mit Zehnern aufwartete. Zu Kontny, Kroll und Kruglow kam gegen Ende der Endrunde auch noch Maksim Komirenko (Ukraine), der sich von Finalschuss zu Finalschuss näher an das Trio auf den Rängen zwei bis vier heranschieben konnte.

Durch eine 9,5 im vorletzten Schuss brachte sich Damian Kontny noch in Gefahr, seinen Medaillenrang zu verlieren und tatsächlich verlor der junge Nordhesse nach einer 9,8 im letzten Durchgang sein nahezu sicher geglaubtes Edelmetall. Mit insgesamt 694,3 Ringen wurde er schließlich auf Rang vier notiert. Sergej Kruglow wurde mit 694,1 Zählern am Ende sogar nur Fünfter.

Auf den Medaillenrängen konnten sich nach dem letzten Durchgang Maksim Komirenko und David Kroll platzieren, die mit 103,6 und 103,5 auch die weitaus stärksten Finalleistungen zeigten. Eine 10,8 zum Schluss sicherten dem Ukrainer die Silbermedaille mit insgesamt 694,6 Ringen, während der junge Schütze aus Thüringen mit einer 10,6 und einem Endergebnis von 694,5 Ringen die Bronzemedaille gewann.

Bundestrainerin Claudia Kulla nach dem Wettkampf: „Ich habe mich für die Jungs riesig gefreut, denn mit Tobias Gauster und David Kroll hatten wir zwei Mannschaftsmitglieder, die zum erstenmal bei solch einer großen internationalen Meisterschaft im Team waren. Dafür haben sie unheimlich gut gekämpft und ihre Ergebnisse sind absolut im grünen Bereich. Wenn man darüber hinaus noch bedenkt, dass David Kroll hier überhaupt nicht trainieren konnte, weil seine Waffe auf dem Transport nach Tallinn in Frankfurt liegen geblieben war und auch Tobias Gauster erst gestern Abend zu seinem Gewehr kam und dann aus Zeitgründen nur noch elf Trainingsschüsse absolvieren konnte, sind diese Leistungen umso höher einzuschätzen.“

Der dritte deutsche Teilnehmer in diesem Wettbewerb, Tobias Gauster, kam in der Einzelwertung mit 587 Ringen auf Platz 19.

In der Besetzung Antje Noeske (Neubrandenburg/Foto rechts), Julia Hochmuth (Ludwigsburg/Foto Mitte) und Martina Peter (Pötzmes/Foto links) erzielte das Team des Deutschen Schützenbundes im ersten Wettkampf heute Morgen mit 1125 Ringen den zweiten Rang hinter Russland, das diesen Wettbewerb ganz deutlich mit 1141 Ringen gewinnen konnte. Den dritten Rang belegte Serbien und Montenegro mit 1119 Ringen.

Antje Noeske erreichte in der Einzelwertung mit 379 Ringen das Finale, wo sie zusammen mit drei weiteren Schützinnen vom dritten Platz aus startete. Ganz vorne Ljubow Iaskjewitsch und Anna Mastianina (beide Russland), die nach dem Vorkampf 381 Ringe auf dem Konto hatten.

Im Finale entwickelte sich ein spannender Dreikampf zwischen Celine Goberville (Frankreich), Antje Noeske und Anastasia Poliakowa (Russland). Zunächst belegte die Französin Rang drei, Antje Noeske dahinter auf Rang vier und die junge Russin auf Position fünf.

Durch eine 7,5 im dritten Schuss fiel Celine Goberville zunächst zurück und die 19-jährige Schülerin aus Neubandenburg lag auf dem Bronzerang, den sie auch bis zum sechsten Schuss gegen die aufkommende Anastasia Poliakowa verteidigen konnte. Mit einer 10,7 gegenüber einer 10,2 zog die Russin an der Brandenburgerin vorbei.

Antje Noeske hielt dagegen und es entwickelte sich ein spannendes Duell bis zum letzten Schuss, als beide mit 467,5 Ringen absolut gleichauf standen. Der letzte Durchgang musste also im Kampf um die Bronzemedaille entscheiden.

Anastasia Poliakowa schießt als Erste eine 9,5 und dann ein Seufzen bei der deutschen Kolonie – die Anzeigetafel zeigt eine 8,8 für Antje Noeske an. Mit 476,3 Ringen belegte sie am Ende den fünften Rang, da Celine Goberville in den letzten drei Durchgängen ihren zwischenzeitlichen Rückstand aufholen konnte und mit 476,8 Zählern auf Rang vier in der Endabrechnung kam.

Für Russland gab es in diesem Wettbewerb einen dreifachen Erfolg, denn mit 481,9 Ringen gewann Ljubow Iaskjewitsch vor Anna Mastianina, die auf 481,3 Ringe kam und Anastasia Poliakowa, die mit 477,0 Ringen schließlich die Bronzemedaille gewinnen konnte.

Julia Hochmuth kam mit 375 Ringen in der Einzelwertung auf Platz 13, während 371 Ringe für Martina Peter den 26. Rang bedeuteten.