Weltmeisterschaften

Deutsche Junioren dominierten

09.08.2014 12:41

Besser geht es nicht. Alle vier Titel im Nachwuchswettbewerb Armbrust 10 Meter der U 23 wurden von deutschen Juniorinnen und Junioren bei der 17. Armbrust-Weltmeisterschaft in Frankfurt am Main gewonnen. Den Glanzpunkt setzte eine Juniorin: Bianca Glinke (Foto links) aus Hessisch Oldendorf in Niedersachsen.

 Die Vize-Europameisterin landete eine ungefährdeten Start-Ziel-Sieg mit der neuen Weltrekordleistung von 393 Ringen in der Qualifikation und 97 im Finale der besten Acht. Das Gesamtergebnis vom 490 Ringen ist ebenfalls eine neue Bestleistung: ein so genannter Final-Weltrekord.

Der Vorsprung von Bianca Glinke, die im Vorjahr ihr Abitur und anschließend ein freiwilliges soziales Jahr in einer Kinderkrippe gemacht hat, betrug vier Ringe auf Katharina Auer aus Österreich, die sich im Finale vom fünften auf den zweiten Platz mit 389 Ringen in der Qualifikation und 97 im Finale verbesserte.

Mit dem letzten Treffer im Finale sicherte sich die amtierende Europameisterin Michaela Walo (Foto rechts) aus München noch die Bronzemedaille. Das war eine Zehn, mit der sie Monika Hurschler (Schweiz) noch aus den Medaillenrängen kippte. Michael Walo war als Vierte mit 389 Ringen ins Finale gestartet, das sie mit 96 Ringen beendete. Die Medaillengewinnerinnen Glinke und Walo standen auch gemeinsam mit Jasmin Gebhardt (Foto Mitte) aus Hettstadt in Niedersachsen im deutschen Team der Juniorinnen, das sich die Goldmedaillen im Mannschaftswettbewerb sicherte. Das deutsche Trio siegte mit 1164 Ringen vor Frankreich m(1161 Ringe) und der Schweiz (1160).

Spannender machten es die Junioren im Finale der besten Acht. Manuel Wittmann aus Sulzbürg in Bayern hatte in der Qualifikation den ersten Platz im Abschlussmatch mit 388 Ringen erobert. Diese Position hielt er aber nur in der ersten Finalrunde mit einer Zehn.

Diesem Auftakt folgte zum Entsetzen der Zuschauer eine Sieben und gleich darauf noch eine Acht. Das war der Absturz ins Mittelfeld, aus dem er am Ende nur allmählich wieder heraus kam. Besser machte es ein anderer Deutscher: Louis Fürst aus Niederalfingen in Württemberg.

Er hatte tags zuvor schon Silber- und Bronzemedaillen im 30-Meter-Wettbewerb der Junioren gewonnenen. Diesmal vervollständigte er das Farbenspiel mit Gold. Das waren 387 Ringe in der Qualifikation und 96 im Finale, mit den er sich den Titel vor Jonas Hansen (Schweiz) mit 388 und 94 Ringen holte. Um einen Rang verbesserte sich auch der einzige Hesse an diesem zweiten Wettkampftag: Thorben Reinig vom Fürther SV im Odenwald. Der hessische Juniorenmeister beendete ringgleich mit Manuel Moser aus Österreich und seinem Teamkameraden Manuel Wittmann das Finale (alle 481 Ringe).

Im abschließenden Stechen holte Reinig die Bronzemedaille mit einer Zehn im zweiten Anlauf, während seine Kontrahenten mit jeweils einer Neun das Match auf den Rängen vier und fünf beendeten. Die Zugabe für Thorben Reinig war die Goldmedaille, die er im Mannschaftswettbewerb zusammen mit Alexander Straßer und Manuel Wittmann im deutschen Juniorenteam mit 1156 Ringen vor der Schweiz (1149 Ringe) und Österreich (1148) errang.

Eine Goldmedaille gab es auch bei den Feldarmbrustschützen für Deutschland. Ausgerechnet die Senioren, die auf eigene Kosten an der WM teilnehmen, holten das Edelmetall für den Deutschen Schützenbund. Das waren Walter Hillenbrand vom SV Kronau in Baden-Württemberg mit 838, Heinz-Werner Löwer vom KKSV Wabern mit 812 und Bernhard Kreps vom SV Diana Ober Roden mit 794 Ringe. Das Trio siegte mit insgesamt 2444 Ringen vor Frankreich (2420 Ringe) und Finnland (2401). Alle drei qualifizierten sich für das Einzelfinale der besten Acht, das heute ausgetragen wird.

Vize-Weltmeister wurde das deutsche Feldarmbrust-Männerteam mit Benjamin Bessert vom SV Diana Ober Roden mit 856 und den Brüdern Ralf und Steffen Hillenbrand vom SV Kronau mit 854 und 847 Ringen. Mit dem Gesamtergebnis von 2557 Ringen mussten die Deutschen nur der Mannschaft aus Kroatien (2561 Ringe) den Vortritt lassen. Die Bronzemedaille errang Frankreich (2554 Ringe).

Grund zum Jubeln hatten auch die deutschen Frauen. Sie holten sich die Bronzemedaille mit 2452 Ringen hinter Kroatien (2573 Ringe) und Frankreich (2490. Im deutschen Team erzielten: Ina Schmidt (Ober Roden) 865, Katja Hillenbrand (Kronau) 812 und Andrea Heitmann (Hannover) 775 Ringe.

Abgestürzt ist dagegen das deutsche Team im 30-Meter-Armbrustwettbewerb der offenen Klasse. Das bundesdeutsche Trio (Thomas Aumann, Buch, 559, Gebhard Fürst, Niederalfingen,561 und Martin Maier, Stuttgart, 557) belegte mit 1677 Ringen nur den fünften Rang. Weltmeister wurde Österreich mit 1698 Ringen vor der Schweiz und Russland, beide mit 1689. Entscheidende für den Silber- und Bronzerang waren die letzten Zehnersätze. In die Vergleich setzte auch die Schweiz als Zweiter mit 290:287 Ringen durch.

Die Weltmeisterschaft wird mit den Finals in den Wettbewerben Feldarmbrust und in der offenen Klasse Armbrust 30 Meter abgeschlossen.

Die Medaillengewinner und die Platzierungen der Deutschen am zweiten WM-Tag

Armbrust 10 Meter

Juniorinnen U 23: 1. Bianca Glinke (Hessisch-Oldendorf/Deutschland) 490 – Weltrekord, 2. Katharina Auer (Österreich 486, 3. Michaela Walo (München/Deutschland), 13. Jasmin Gebhard (Hettstadt/Deutschland) 382.

Mannschaften: 1. Deutschland 1164, 2. Frankfreich 1161, 3. Schweiz 1160.

Junioren U 23: 1. Louis Fürst (Niederalfingen/Deutschland) 483, 3. Thorben Reinig (Fürth im Odenwald/Deutschland) 481/10, 5. Manuel Wittmann (Sulzbürg/Deutschland) 481/9, 10. Alexander Straßer (Unterschleißheim/Deutschland) 382.

Mannschaften: 1. Deutschland 1156, 2. Schweiz 1149, 3. Österreich 1148.

Armbrust 30 Meter

Mannschaften: 1. Österreich 1698, 2. Schweiz 1689/290, 3. Russland 1689/287, 5. Deutschland 1677.

Feldarmbrust

Männerteams: 1. Kroatien 2561, 2. Deutschland 2557, 3. Frankreich 2554.

Frauenteams: 1. Kroatien 2573, 2. Frankreich 2490, 3. Deutschland 2452.

Juniorenteams: 1. Kroatien 2516, 2. Russland 2512, 3. Frankreich 2491.

Jugendteams:: 1. Russland 2516, 2. Kroatien 2518.

Seniorenteams: 1. Deutschland 2444, 2. Frankreich 2420, 3. Finnland 2401.

Beitrag und Foto: Herbert Vöckel