International

Deutsche Schützen beherrschen IWK in Wiesbaden

06.03.2004 00:00

Die deutschen Schützen beherrschen den Internationalen Wettkampf (IWK) in Wiesbaden am ersten Tag der Veranstaltung ganz eindeutig. In den Disziplinen Luftgewehr und Luftpistole gingen in den Einzelwettbewerben der Schützinnen und Schützen sowie der Juniorinnen und Junioren 15 von 24 möglichen Medaillen an die Sportler des DSB.

 

Dieser Wettkampf in der hessischen Landeshauptstadt war für viele der Teilnehmer gleichzeitig die letzte Standortbestimmung vor den Europameisterschaften für Druckluftwaffen, die vom 24.-27. März 2004 in Györ (Ungarn) ausgetragen werden.

Mit einem sehr guten Resultat von insgesamt 500,9 Ringen und einem Sieg in Wiesbaden startete die mehrfache Welt- und Europameisterin Sonja Pfeilschifter (Eching/Foto links) in ihre internationale Saison 2004. Nach 398 Ringen im Vorkampf zeigte sie mit 102,9 Ringen das zweitbeste Finale aller acht Konkurrentinnen und gewann mit fast drei Ringen Vorsprung vor Adela Sykorova (Tschechische Republik), die für 498,0 Ringe mit der Silbermedaille belohnt wurde.

Die deutsche „Schützin des Jahres 2003“, Dorothee Bauer (Speyer), kam mit 497,2 Ringen auf den dritten Platz vor Barbara Lechner (Krün/Klais), die wie Sykorova mit 397 Ringen in diese Endrunde gegangen war, hier aber mit einer 8,9 und einer 9,1 an Boden verlor und mit 496,7 Ringen Vierte wurde. Mit einer eindrucksvollen Finalleistung von 105,0 Ringen schob sich Martina Prekel (Münster) mit insgesamt 496,0 Ringen vom achten auf den fünften Rang vor und komplettierte damit die starke Leistung der deutschen Damen in der Sporthalle des Berufsschulzentrums in Wiesbaden.

Im Luftgewehr der Herren hatte sich das komplette EM-Trio für Györ für das Finale qualifiziert. Wegen einer Magenverstimmung konnte jedoch Bernhard Oswald (Wildsteig), der nach dem Vorkampf mit 592 Ringen Sechster war, nicht in der Endrunde teilnehmen.

EM-Teilnehmer Dirk Leiwen (Paderborn/Foto links) war mit 594 Ringen als Vorkampfbester in diese Endrunde gegangen, konnte seinen Vorsprung aber nicht behaupten, da Gerhard Brandmaier (Österreich) und auch Torsten Krebs (Waldsee), die beide nach dem Vorkampf mit 593 Ringen nur knapp hinter dem Westfalen lagen, sich steigern konnten und Dirk Leiwen am Ende mit 694,3 Ringen auf den dritten Rang verwiesen. Gerhard Brandmaier gewann den Wettbewerb mit insgesamt 695,2 Ringe vor Torsten Krebs, der 694,7 Ringe erzielte. Erich Schallmaier (Sielenbach), auch er fährt mit zu den Europameisterschaften nach Ungarn, war mit 591 Ringen als Achter in diese Endrunde gekommen, zeigte die beste Leistung aller acht Finalisten und schob sich nach 102,7 Ringen mit insgesamt 693,7 Zählern noch auf den fünften Platz nach vorne.

Dirk Leiwen war nach dem Finale nicht zufrieden: „Ich habe sicherlich einen Fehler gemacht, aber keine plausible Erklärung gibt es dafür nicht. Die Schüsse sind einfach nicht richtig ins Ziel geflogen.“

In der Luftpistole der Herren steuerte Manuel Alexandre Augrand (Frankreich/Foto links) einem Start-Ziel-Sieg entgegen. Der Franzose hatte nach dem Vorkampf mit 581 Ringen einen Zähler Vorsprung gegenüber seinem Landsmann Walter Lepeyre sowie Artur Gevorgjan (Bremen-Bassum/Foto 2. v. r.) und ließ sich diesen Vorsprung bis zum Ende des Wettkampfs nicht mehr nehmen. Er siegte mit insgesamt 682,9 Ringen.

Artur Gevorgjan konnte Lepeyre dagegen hinter sich lassen und auch Hans-Jürgen Bauer-Neumaier (Saaldorf), der noch von einer leichten Grippe geschwächt war, zog an dem Franzosen vorbei und wurde Dritter. Gevorgjan hatte nach Wettkampfende 681,4 Ringe, Bauer-Neumaier 677,4 Ringe auf dem Konto. Ein gutes Finale mit 100,5 Ringen schoss auch Frank Seeger (Wolfsburg), der zuvor mit 571 Ringen als Siebenter in die Runde der besten Acht gegangen war und dies bedeutete am Ende den fünften Rang mit 671,5 Zählern. Thomas Albiez (Waldshut-Tiengen) wurde mit 567 Ringen auf dem 10. Platz notiert.

Stephanie Tirode (Frankreich) hieß die Siegerin von Wiesbaden bei den Damen in der Luftpistole. Die Französin zeigte mit Abstand das beste Finale aller Schützinnen und gewann nach 102,3 Ringen – im Vorkampf war sie nach 380 Zählern Dritte – mit insgesamt 482,3 Ringen diesen Wettbewerb. Maria Koenen (Niederlande), die nach dem Vorkampf mit 384 und damit drei Ringen Vorsprung als klar Führende in diese Endrunde gegangen war, musste sich am Ende mit 481,2 Ringen und dem zweiten Platz begnügen.

Susi Horvat (Bietigheim-Bissingen) zeigte mit 381 Ringen im Vorkampf eine starke Leistung, eröffnete im Finale aber mit einer 8,6, musste im vierten Schuss sogar eine 8,2 hinnehmen und kam mit 96,3 Ringen sowie einer Gesamtleistung von 477,3 Ringe auf den dritten Platz vor Maren Johann (Meinerzhagen), die nach 379 Ringen im Vorkampf und 95,6 Ringen im Finale mit 474,6 Ringen den vierten Platz belegte. Mit Monika Martin (Rott) war auch die dritte deutsche Teilnehmerin im Finale. Sie wurde mit insgesamt 468,6 Ringen, nach 373 Ringen im Vorkampf und 95,6 Ringen im Finale, Achte.

Einen dreifachen deutschen Sieg gab es beim männlichen Gewehrnachwuchs. Christian Stautmeister (Lehre/Foto Mitte), mit 594 Ringen und damit vier Ringen Vorsprung in das Finale gegangen, demonstrierte seine derzeit starke Form auch mit dem drittbesten Finalergebnis von 101,5 Ringen und wurde mit 695,5 Ringen souveräner Erster vor Christian Butz (Bad Schönborn/Foto links), der sich mit 690,4 Ringen im Finale von Rang drei auf den zweiten Platz vorschob und dabei mit Sebastian Moises (Windsbach/Foto rechts), der 689,3 Ringe erzielte, die Plätze tauschen konnte. In der Endrunde auch Andreas Wunsch (Baden-Baden), der nach Vorkampf und Gesamtklassement mit 687,8 Ringen Platz sieben belegte.

Nachwuchs-Bundestrainerin Claudia Kulla über den jungen Christian Stautmeister: „Er hat generell eine eher ruhige Mentalität, aber in ihm drin wird es bei einem Finale ganz schön brodeln, glaube ich. Er zeigt es nur nicht nach außen. Er ist ein ausgezeichneter Stehendschütze und wird – da Jahrgang 1985 – noch zwei Jahre bei den Junioren schießen können und uns hoffentlich noch viel Freude machen.“

Auch bei den Juniorinnen kamen alle drei Medaillengewinner aus dem Bereich des Deutschen Schützenbundes. Eva Schmitz (Wesel/Foto Mitte) belegte Platz eins mit 498,2 Ringen und freute sich verdient über ihren Sieg, der nach 395 Ringen im Vorkampf und einer Finalleistung von 103,2 Zählern feststand. Zweite wurde Beate Gauß (Ammerbuch/Foto links), die ebenfalls 395 Ringe im Vorkampf, dann aber 102,1 im Finale erzielte und mit 497,1 Ringen die Silbermedaille gewann. Jessica Kregel (Hemslingen/Foto rechts) wurde für 393 Ringe im Vorkampf und 102,5 Ringe im Finale mit der Bronzemedaille ausgezeichnet. Simone Legl (Thanstein) kam auf 387 Ringe und damit auf Platz 12.

Aus zwei Stockwerken schossen die beiden Führenden in der Luftpistole der Junioren, denn während Davis Viaud (Frankreich/Foto links) bei der Körpergröße lange die 1,70 m nicht erreicht, geht Tobias Steinberger (Traunstein/Foto rechts) an die 1,90-Meter-Marke heran.

Der Bayer, nach dem Vorkampf mit 573 Ringen zwei Zähler hinter dem Franzosen, konnte sich nach dem zweiten Schuss sogar kurzzeitig die Führung sichern, denn während Viaud mit zwei Mal 8,8 den Wettkampf eröffnete, zeigte Steinberger eine 9,4 und ließ eine sehr gute 10,7 folgen.

Bis zum sechsten Schuss sah es sehr gut aus für den Bayern, doch dann unterlief ihm eine 9,0, die Viaud mit einer 10,5 konterte und ab diesem Zeitpunkt baute Viaud seine Führung aus und gewann schließlich mit 673,2 Ringen vor Steinberger, der auf 669,8 Ringe kam. Dritter wurde Josef Prochazka (Tschechische Republik) mit 664,2. Martin Dahm (Ettringen) wurde mit 655,4 Ringen noch Achter und Matthias Laufer (Aalach) belegte mit 552 Ringen Platz neun.

Aus Frankreich kam auch die Siegerin bei den Juniorinnen mit der Luftpistole. Celine Goberville war nach 375 Ringen im Vorkampf und 98,4 Ringen im Finale nicht zu bezwingen und gewann den Wettbewerb vor Nina Recker (Wetschen), die auf insgesamt 472,0 Ringe kam, denn nach 373 Ringen im Vorkampf, ließ die junge DSB-Schützin 99,0 Ringe im Finale folgen. Dentiza Dragozowa (Bulgarien) gewann mit 471,9 Ringen Bronze vor Anett Müller (Oberndorf), die mit 468,2 Ringen Vierte wurde. Antje Noeske (Neubrandenburg) schloss den Wettbewerb als Siebente mit 463,6 Ringen ab.

Morgen stehen am zweiten Tag des Internationalen Wettkampfes in Wiesbaden die Mannschaftsentscheidungen auf dem Programm.

 
Hier finden Sie die Ergebnisse des heutigen Tages.