Europameisterschaften

Deutsche Schützen zielten knapp an den Finals vorbei

24.02.2018 17:24

Der vorletzte Tag der Luftdruck-Europameisterschaften brachte den deutschen Schützen kein Glück. In allen drei Entscheidungen verfehlten sie das Finale, in zweien davon denkbar knapp. Am Sonntag folgen zum Abschluss noch die nichtolympischen Mannschaftswettbewerbe.

Schwer zu akzeptieren waren die Resultate für die Luftpistolen-Damen. Vor allem für Monika Karsch (Foto). Die Olympiazweite mit der Sportpistole hatte 571 Ringe getroffen, genauso viel wie die Achte, die dreifache bulgarische Olympiasiegerin Maria Grozdewa. Doch Karsch hatte drei Innenzehner weniger erzielt und wurde daher Elfte, statt im Finale um die Medaillen zu kämpfen. „Fünf Schüsse haben mich das Finale gekostet“, wusste die von ihrem Mann Thomas betreute Karsch.

Nach bärenstarken 98 Ringen zum Auftakt begann sie Serie zwei mit 43 Ringen – drei Neuner und zwei Achter. „Damit war alles andere umsonst“, meinte sie. „Vorher und nachher habe ich gekämpft und bin bei meiner Linie geblieben.“

Sandra Reitz untermauerte beim Mixed am Vortag ihre gute Form, doch im Einzelwettkampf fehlten ihr die richtig hohen Serien. Dennoch lag sie auf Finalkurs, bis sie in der vorletzten Passe lediglich auf 92 Ringe kam. Dazu ließ sie mit ihren letzten fünf Schüssen weitere fünf Ringe liegen, so dass ihr mit 567 Ringen deren vier für die Finalteilnahme fehlten. Für Neuling Carina Wimmer begann die EM sehr unglücklich, denn bei der Waffenkontrolle brach ihr Griff. Sie schoss mit einem Modell „von der Stange“ und schlug sich damit gut: Nach 565 Ringen kam sie auf Rang 24.

„Ich bin enttäuscht“, sagte Bundestrainer Jan-Erik Aeply nur knapp und klar, als die Männer ihren Wettkampf beendet hatten. Das Resultat war in der Tat niederschmetternd. Michael Schwald 569, Philipp Käfer 568 und Matthias Holderried 566 Ringe, im besten Fall von Schwald fehlten da glatte zehn Ringe zum Finaleingang, das ist im Schießsport eine Welt. Das Trio landete auf den Rängen 39, 49 und 56. „Ich kann denen, die hier waren, keinen Vorwurf machen, aber wenn sich nur fünf Schützen zur Ausscheidung melden, ist das unbefriedigend“, meinte Aeply. Er kündigte für die Zeit nach der WM tiefgreifende Veränderungen an.

Im Luftgewehr-Mixed, ab Tokio 2020 olympisch, boten beide Mannschaften ansprechende Vorstellungen. Doch es fehlte das Quäntchen, um in das Finale der besten fünf Teams einzuziehen. Deutschland II mit Maximilian Dallinger und Isabella Straub belegte mit etwa zwei Ringen Rückstand auf einen Finalplatz Rang neun mit 833,2 Ringen, Deutschland I mit Julia Simon und Julian Justus landete mit 832,3 Ringen auf Platz 13 knapp dahinter. „Mit unseren Leistungen brauchen wir uns nicht zu verstecken“, fasste Maximilian Dallinger zusammen.