Weltmeisterschaften

Deutschen Recurvedamen scheitern in Runde zwei

12.07.2007 00:00

Die drei deutschen Damen sind mit dem olympischen Recurvebogen im Einzelwettbewerb bei den 44. Weltmeisterschaften in Leipzig alle in der zweiten Runde gescheitert. Nach überstandenem Auftakt waren die Gegnerinnen für Anja Hitzler (Berlin/Foto), Veronika Haidn-Tschalova (Deggendorf) und Christina Schäfer (Düren) einfach zu stark.

 

Anja Hitzler hatte die kleine Sensation fast geschafft, denn nach dem Sieg gegen Najmeh Abtin (Iran), wo sie einen Rückstand nach der ersten Passe noch in einen 102:98-Erfolg drehen konnte, lag die 24-jährige Sportsoldatin gegen Natalia Valeeva (Italien) nach den ersten sechs Pfeilen mit einem Ring in Führung.

Die deutsche Fangemeinde freute sich über den knappen Vorsprung von 53:52 Ringen gegen die eigentlich übermächtige Qualifikationszweite, die als absolute Favoritin in dieses Match gegangen war. Eine Zehn, zwei Neuner und drei Mal die Acht reichten für Anja Hitzler in der zweiten Passe jedoch nicht, um die gebürtige Moldawierin, die seit langem für Italien startet, zu bezwingen. Mit 105:106 ging diese Partie ganz knapp verloren.

Auch die anderen deutschen Starterinnen konnten sich nur über einen Sieg freuen. Veronika Haidn-Tschalova (Foto) hatte gegen Nathalie Dielen (Schweiz) keine Schwierigkeiten, um sich mit 107:90 zum Auftakt der KO-Runde durchzusetzen. Im zweiten Durchgang folgte dann jedoch Tuk Young lee (Südkorea), die in der Qualifikation zehntbeste Schützin war.

Die Koreanerin ließ der 30-jährigen Deutschen keine Chance, lag schon nach der ersten Passe mit 52:46 eindeutig in Führung und hatte nach zwölf Pfeilen mit 107:98 das klar bessere Ende für sich.

Christina Schäfer musste sich in der ersten Runde der Elimination mit Martina Mackova (Tschechische Republik) auseinandersetzen. Die Rheinländerin übersprang diese Hürde mit Bravour und freute sich über einen deutlichen 105:98-Erfolg.

Von ganz anderem Kaliber war jedoch in Runde zwei Tatjana Borodai (Russland), die der Dürenerin schon bei ihrer 54:46 Führung nach den ersten sechs Pfeilen die Grenzen setzte. Auch in der zweiten Hälfte der Begegnung hatte Christina Schäfer keine Chance mehr, den Vorsprung der Russin aufzuholen oder das Match noch zu drehen und ging mit 97:105 als Unterlegene vom Stand.

Bundestrainer Martin Frederick zum Ausscheiden seiner Schützinnen: „Natürlich besteht noch eine kleine Chance, dass sich vielleicht eine oder zwei Schützinnen über die Europameisterschaften im kommenden Jahr noch für die Olympischen Spiele in Peking qualifizieren, doch es ist ein Jammer, dass wir hier die Chance bei den Damen nicht genutzt haben.

Die Gegnerinnen in der zweiten Runde waren aber einfach zu stark. Wir haben durch die schlechten Ergebnisse in der Qualifikation nicht die Grundlagen geschafft, um uns weiter vorne zu platzieren. Dort hätten wir die Positionen erarbeiten müssen, die uns in den ersten Runden der Direktausscheidung leichtere Gegnerinnen gebracht hätten.“

Im Semifinale stehen sich am kommenden Sonntag Sung-Hyun Park (Südkorea) und Jennifer Nichols (USA) sowie Natalia Erdiniewa (Russland) und Natalia Valeeva gegenüber.

Alle bisherigen Resultate der 44. Weltmeisterschaften der Bogenschützen in Leipzig finden Sie hier.