International
Deutscher Doppelsieg für Schnellfeuer-Junioren
Im Wettbewerb Schnellfeuerpistole Junioren kam es bei den Weltmeisterschaften der Sportschützen in Zagreb (Kroatien) zu einem innerdeutschen Stechen zwischen Christian Reitz (Foto) und Philipp Wagenitz (beide Löbau) um die Goldmedaille. Beide hatten nach dem Vorkampf 575 Ringe erzielt und teilten sich somit die führende Position. Knapp mit 46:45 entschied Christian Reitz dieses Shoot-off für sich und wurde Weltmeister.
„Ich war sehr nervös heute Morgen, weil ich auch als Letzter ganz alleine schießen musste, aber ich glaube, dass ich meine Sache trotzdem gut gemacht habe. Die Trainer haben mich aber klasse gecoacht, das war einfach traumhaft. Jetzt wird heute Abend gefeiert“, so der überglücklich Junioren-Weltmeister nach dem Stechen.
Nachdem beide gestern im ersten Halbprogramm 286 Zähler auf dem Konto hatten, fügten sie heute Morgen im zweiten Halbprogramm noch einmal 289 Ringe dazu und gingen somit im Gleichschritt durch das Ziel. Den dritten Rang belegte Dmitri Braiko (Russland/573 Ringe).
Torsten Fleischmann (Ochsenfurt) erzielte insgesamt 558 Ringe – gestern 283 Ringe, heute 275 Zähler – und kam mit insgesamt 558 Zählern im noch inoffiziellen Ergebnis auf Position elf.
Das Mannschafts-Gold geht an Russland (1711 Ringe) vor Deutschland (1708 Ringe) und Frankreich (1676 Ringe).
Junioren-Bundestrainerin Bärbel Georgi natürlich überglücklich: „Christian und Philipp haben einen Riesenwettkampf absolviert, beide haben ganz toll geschossen. Gestern war ich froh, dass wir nicht ganz vorne gelegen haben, denn als Fünfte und Sechste nach dem ersten Halbprogramm konnten wir ganz gut angreifen.
Wir hatten nicht allzu viel Abstand zur Spitze und was Thibaut Sauvage, der gestern noch führte, ohne Waffenstörung heute geschossen hätte, steht natürlich in den Sternen. Da hatte der Franzose einfach nur Pech, wie unser Martin Behrendt bei den Herren. Ich wusste, dass unsere Schützen immer ein stärkeres zweites Halbprogramm haben und darauf konnten wir setzen.
Christian Reitz hatte heute einen sehr schwierigen Wettkampf, denn er musste als Letzter ganz alleine auf dem Stand schießen und man kann sich vorstellen, wie belastend das ist, wenn die Zuschauer hinter einem Schützen sitzen und nur auf ihn fixiert sind. Ich muss aber sagen, dass er diese Situation glänzend gemeistert hat. Glückwunsch aber an beide Schützen.
Torsten Fleischmann hatte sich gestern gut eingeschossen, heute war Pech bei der Sechs-Sekunden-Serie dabei. Er ließ den Finger nicht los, der Schuss ging nicht ab und danach musste er sehr schnell schießen. Zum Glück gingen noch alle Schüsse auf die Scheibe innerhalb der Zeit, aber danach war die Konzentration bei ihm einfach weg, da hat er den Faden verloren. Es war aber sein erster ganz großer Wettkampf und daher bin ich auch mit ihm zufrieden.“
Im Mixed-Wettbewerb der Laufenden Scheibe kam kein deutscher Schütze in die Nähe der Medaillen. Eric Liebau (Salomonsborn) war heute bester Vertreter des Deutschen Schützenbundes mit 371 Zählern auf Rang 22, dicht gefolgt von Peter Willert (Elxleben/Foto) auf dem 23. Platz mit 370 Ringen.
Tobias Schönsteiner (Süßen) musste sich sogar mit Schmerzen durch das Programm lavieren, weil ein Muskel an der rechten Hüfte völlig versteift war und er sich daher nicht richtig drehen konnte. Mit 362 Ringen kam er auf den 30. Platz.
Bundestrainer Reinhard Rüger fasste kurz und bündig zusammen: „Das war heute wirklich nicht berauschend. Zwar waren wir durch die Verletzung von Tobias Schösteiner gehandicapt, aber das Ergebnis insgesamt ist natürlich nicht gut. Da gibt es nicht viel mehr zu kommentieren.“
Lukasz Czapla (Polen/391 Ringe) gewann die Goldmedaille und stellte gleichzeitig den Weltrekord von Manfred Kurzer (Frankfurt/Oder) aus dem Jahr 2001 ein. Zweiter wurde nach Stechen Lin Gan vor Zhiyuan Niu (beide China/beide 387 Ringe).
China (1158 Ringe) gewann die Mannschaftswertung vor den Schützen aus der Ukraine (1142 Ringe) und Schweden (1136 Ringe). Die deutschen Mannschaft belegte mit 1103 Ringen den achten Rang.
Der Weltmeistertitel ging bei den Junioren an Dmitri Romanow (386 Ringe), der seinen Mannschaftskollegen Roman Marchenko (beide Russland/383 Ringe) auf den Silberrang verweisen konnte. Die Bronzemedaille gewann Myong Won Pak (Nordkorea/381 Ringe).
Benjamin Risse (Braunschweig) war bester deutscher Junior mit 374 Ringen und dem achten Platz. Jan Busch (Homburg) wurde 18. mit 366 Zählern und Stefan Nitzsche (Süptitz) wurde mit 358 Ringen auf Platz 24 notiert.
Russland (1134 Ringe) gewann den Mannschaftstitel vor Nordkorea (1114 Ringe) und der Tschechischen Republik (1111 Ringe). Das deutsche Team kam mit 1098 Ringen auf den sechsten Platz.