Weltcup

Deutscher Doppelsieg mit dem Luftgewehr

02.06.2007 00:00

Im ersten Wettbewerb am vorletzten Tag des Weltcups für Gewehr und Pistole auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück gab es für den Deutschen Schützenbund durch Sonja Pfeilschifter (Ismaning/Foto Mitte) mit 503,3 Ringen und Sylvia Aumann (Landshut/Foto links) mit 500,6 Ringen einen Doppelsieg mit dem Luftgewehr. Dritte wurde Olga Dovgun (Kasachstan/Foto rechts) mit 500,4 Ringen.

 

Sonja Pfeilschifter ging schon als Führende mit 399 Ringen in das Finale. Die 36-jährige Sportsoldatin erzielte zu Beginn ihres Wettkampfs drei Mal optimale 100 Ringe und ließ im vierten Durchgang noch einmal 99 Ringe folgen.

 

Hinter ihr lagen drei Schützinnen mit 398 Ringen und auch Sylvia Aumann (Landshut) hatte mit 397 Ringen als Achte das Finale erreicht. Beate Gauß (Ammerbuch) verpasste mit ebenfalls 397 Ringen wegen der schlechteren letzten Serie die Endrunde als Neunte nur knapp.

Es wurde ein spannendes Finale, denn Sonja Pfeilschifter eröffnete die Entscheidungsrunde mit einer 9,7 und einer 10,0, was ihre schärfsten Rivalinnen schnell an die Bayerin heranbrachten. Olga Dovgun war nach der zweiten Serie mit Sonja Pfeilschifter gleichauf und nur einen Durchgang später war auch Wen Yin (China) zusammen mit der mehrfachen Welt- und Europameisterin an vorderster Stelle.

Sylvia Aumann zeigte ein hervorragendes Finale, holte Position um Position auf und war zur Hälfte des Finales schon auf den vierten Rang geklettert.

An Position eins steigerte sich Sonja Pfeilschifter (Foto) nun Schuss um Schuss. Im siebten Durchgang betrug der Abstand zwischen ihr und ihrer nun schärfsten Konkurrentin Olga Dovgun nur drei Zehntelringe, doch mit einer 10,6 von Sonja Pfeilschifter und einer 9,6 von Olga Dovgun im achten Durchgang wurde der Kampf um Gold eindeutig. Die Schützin des DSB lag nun 1,3 Ringe vorne.

Die Differenz verstärkte sich noch, als Sonja Pfeilschifter eine Demonstration ihrer Klasse gab und mit 10,9 sowie 10,8 ausschoss. Da waren alle Zweifel an der Siegerin dieses Wettkampfes weggefegt.

Die Wettkampfanalyse der glücklichen Siegerin: „Nach den beiden ersten Schüssen hatte ich so leicht gezweifelt, aber dass es zum Ende so klar wurde, war auch für mich schon überraschend. Es wäre mir aber lieber, wenn bei mir auch mal der Anfang eines Finales klappen würde. Dann hätte ich zum Ende hin nicht so einen enormen Druck. Wenn ich nur wüsste, woran es zu Beginn liegt, dass ich immer etwas schwächer anfange – vielleicht ist es doch etwas Nervosität, dann vielleicht ein höherer Puls und schon hat man den Vorsprung aus dem Vorkampf verspielt.

Für mich war es heute wieder das Ziel, ins Finale zu kommen. Das nehme ich mir immer vor. Dort kann dann soviel passieren, dass man nicht von vornherein gleich an die Medaillen denkt. Wenn natürlich bei zwei Wettkämpfen zwei Siege wie jetzt hier beim Weltcup herauskommen, ist das schon genial.“

Sylvia Aumann (Foto) griff in der zweiten Hälfte des Finales die Medaillenpositionen an, war nach der sechsten Serie bereits an Hye Jin Lee (Südkorea), die bis dahin den Bronzerang belegte, vorbeigezogen und schaffte im letzten Durchgang sogar noch den zweiten Platz als sie sich mit einer 10,2 an Olga Dovgun vorbeikämpfte, die mit einer 9,9 nicht dagegenhalten konnte.

Mit 104,3 Ringen erzielte Sonja Pfeilschifter das beste Finale aller acht Schützinnen, doch auch die 103,6 Ringe von Sylvia Aumann bedeuteten in dieser Kategorie Rang zwei.

„Ich hatte zwar schon gemerkt, dass ich mich während des Finales verbessert hatte, doch dass es soweit nach vorne gehen würde, hatte ich niemals geglaubt“, so Sylvia Aumann nach der Endrunde, „ich bin jetzt sehr erleichtert und auch glücklich, dass ich die internationale Saison mit einem derartigen Erfolg abschließen konnte. Ich werde jetzt noch die bayerischen Landesmeisterschaften und die nationalen Meisterschaften bestreiten und dann im nächsten Jahr schauen, dass ich mich für die Spiele in Peking qualifizieren kann.“

In der zweiten Entscheidung des Tages, der Freien Waffe der Herren, konnten sich die deutschen Schützen, trotz ordentlicher Leistungen, nicht ganz vorne platzieren. Maik Eckhardt (Dortmund) war mit 1171 Ringen als 14. bester Vertreter des DSB. Der Routinier aus Westfalen bestätigte damit seine derzeit gute Form, denn schon gestern hatte er in der Elimination 1172 Ringe erzielt.

Armin Rothmund (Brigachtal) kam wie auch Denis Weingart (Ludwigsburg) auf 1168 Zähler und dies bedeutete in dem Klassefeld die Ränge 21 und 24.

Der erfahrene Rajmond Debevec (Slowenien/Foto links) siegte mit insgesamt 1280,7 Ringen wieder einmal in einem großen internationalen Wettkampf vor dem Olympiasieger im Liegendschießen, Matthew Emmons (USA/Foto rechts), der mit 1278,3 Ringen den zweiten Platz belegte. Dritter wurde Gang Liu (China) mit 1274,5 Ringen.

 

 

 

 

Alle Ergebnisse des Weltcups auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe hier.

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