Bundesliga
Deutscher Meister 2008 heißt FSG Tacherting
Nach 2002 und 2004 hat die FSG Tacherting (Foto) durch einen 228:226-Erfolg im Finale gegen den Titelverteidiger Bergmann Borsig Berlin zum dritten Mal in der Geschichte der Bundesliga Bogenschießen den Meisterspiegel des Deutschen Schützenbundes gewonnen. Veronika Haidn-Tschalova, Armin Garnreiter und Daniel Hartmann lagen sich nach dem letzten Finalpfeil glücklich in den Armen.
Schon die erste Passe in diesem Kampf um Gold gab den Ausschlag zugunsten der Bayern, denn mit 59 Ringen zeigten die drei Schützen aus Tacherting eine Klasseleistung, der die Berliner nur 55 Ringe entgegenstellen konnten.
Die vier Ringe Vorsprung gaben natürlich eine gewisse Ruhe und nach der Hälfte der 24 Pfeile stand es sogar 118:112 für Tacherting. Ein beruhigender Vorsprung, der aber im dritten Durchgang noch einmal geschmolzen war, denn mit dem letzten Pfeil kam Daniel Hartmann, der letzte Schütze in Tachertings Team, so unter Zeitdruck, dass er in nur vier Sekunden spannen, zielen und den Pfeil lösen musste und dabei nur eine Sieben traf. 173:169 hieß es zwar immer noch für Tacherting, doch die Berlinerinnen, die heute mit Karina Winter (Foto unten links), Elena Richter und Lisa Unruh ihre Wettbewerbe bestritten, konnten noch einmal auf eine gelungene Titelverteidigung hoffen.
In der letzten Passe brachte die FSG Tacherting jedoch ihren Wettkampf routiniert nach Hause, bekam am Ende vom Kampfgericht sogar noch zwei Ringe abgezogen, als die Pfeile auf der Zielscheibe noch einmal genau untersucht worden waren, doch der 228:226-Sieg wurde dann amtlich bestätigt.
Armin Garnreiter, der Coach des Meisterteams, erklärte den Erfolg: „Wir haben in der Vorrunde eine ganze Menge Fehler gemacht, daher standen wir in der Tabelle nicht so gut da, wie wir eigentlich aufgrund unseres Leistungspotentials hätten sein können. Erst am letzten Wettkampftag in der Gruppe Süd haben wir alle Begegnungen gewonnen und sechs davon mit 230 Ringen und mehr. Heute haben wir endlich das gezeigt, wozu wir in der Lage sind, haben sehr gute Leistungen gebracht und bei diesem starken und ausgeglichen besetzten Team wussten wir schon, dass wir am Ende auch ganz oben stehen können.“
Im Kampf um Platz drei besiegte Sherwood BSC Herne die Schützengilde Welzheim mit 230:228, wobei auch hier schon von Beginn an das junge Team aus dem Westen immer in Führung lag. Nach 58:55, 114:112 und 172:170 gingen die Ruhrgebietler mit zwei Ringen Vorsprung in die letzte Passe, wo sie nicht mehr in Schwierigkeiten kamen und bei ihrem zweiten Finalauftritt am Ende die Bronzemedaille gewonnen hatten.
Hernes Trainer Andre Grawinkel freute sich über den Medaillengewinn: „Wir sind sehr zufrieden. Im Halbfinale waren wir nicht nervös, weil das Finale so nah in Reichweite war, aber Bergmann Borsig Berlin ist ein wenig unser Angstgegner. Wir sind eine ganz junge Mannschaft, die sich noch steigern kann und dass wir beim zweiten Mal in einem Finale gleich eine Medaille gewinnen, macht uns sehr glücklich.“
Auch Manfred Baum, der Betreuer der Schützengilde Welzheim konnte dem vierten Rang Positives abgewinnen: „In den entscheidenden Momenten hat uns einfach das Glück gefehlt. Auch unsere Mannschaft ist sehr jung und gerade die Jungen haben in dieser Saison bewiesen, dass sie absolut mithalten können.“
Zuvor hatten sich in den Halbfinals zunächst die FSG Tacherting hauchdünn mit 233:232 im Südderby gegen die Schützengilde Welzheim durchgesetzt, im zweiten Halbfinale bezwang Berlin dann Herne überraschend mit 228:226, nachdem die Westdeutschen in der Vorrunde einen hervorragenden Eindruck hinterlassen hatten.
Die kompletten Ergebnisse vom Bundesligafinale der Bogenschützen in Oberkotzau finden Sie hier.