Bundesliga

Deutscher Meistertitel geht an Bogenschützen Feucht

19.02.2005 00:00

Mit einer kleinen Sensation endete das Bundesligafinale im Bogenschießen. Mit einem klaren 259:250 besiegte die jüngste Mannschaft dieser Endrunde, die Bogenschützen aus Feucht, das routinierte Team vom SV Querum und holte sich zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte den Titel.

 

In der Besetzung Manuela Schwarz (Foto links im Duell mit Olympiateilnehmer Michael Frankenberg/Querum), Jonas Biebl und Daniel Hartmann steigerte sich die Auswahl aus Franken fast in einen Rausch, ging nach der ersten Passe schon mit 86:85 in Führung, baute diesen Vorsprung mit sehr guten Leistungen auf 173:170 nach dem zweiten Durchgang aus und hatte zum Schluss noch die Nerven, vor einer lauten Kulisse von rund 300 Zuschauern in der Rundsporthalle von Waiblingen den SV Querum auf Abstand zu halten.

Klaus Schwarz, der Coach des Siegerteams, jubelte nach den 27 Finalpfeilen mit dem gesamten Team: „ Das war ein Sieg der Unbekümmertheit. Wir haben in dieser Saison eine außerordentliche Mannschaft. Ein absolut geschlossenes Team, das durch die vielen Zuschauer, die mit aus Feucht gekommen sind, bestens unterstützt wurde. Wir haben hier heute einen Drive gehabt, der nahezu unglaublich ist.“

Der 15-jährige Jonas Biebl, er war der jüngste Schütze heute im Bundesligafinale, und der erst 17-jährige Daniel Hartmann hielten mit den Routiniers jederzeit mit. Wie stark das Selbstbewusstsein des Teams war, zeigte sich nach dem Halbfinale gegen die Schützengilde Welzheim, als der Trainer der Bogenschützen Feucht erste Gratulationen seitens des unterlegenen Gegners entgegennahm. Mit einem Augenzwinkern bemerkte er: „Wartet doch mit der Gratulation, das müsst Ihr sonst nach dem Finale noch einmal wiederholen.“

In der Vorschlussrunde besiegten die Schützen aus Franken den dreimaligen Titelträger SGI Welzheim mit 258:257 und Daniel Hartmann war es in diesem engen Match, der als letzter Schütze mit einer optimalen 10 den Weg zum Sieg freimachte.

Im zweiten Halbfinale kam es zur spannenden Begegnung der beiden Teams aus dem Norden. Das Derby zwischen dem SV Querum und dem SV Dauelsen endete ebenso knapp mit 255:254. Nachdem es zunächst nach einer ganz engen Partie aussah, zog Querum nach der zweiten Passe mit 171:165 davon.

Doch ausgerechnet Jens Pieper (Foto links), ein erfahrener ehemaliger Nationalkaderschütze, brachte das Team um Feldbogen-Weltmeister Sebastian Rohrberg mit zwei Achtern in der dritten Passe wieder ins Match zurück. Florian Floto, der als letzter Schütze für die Braunschweiger Vorstädter an die Linie ging, brachte dann aber den knappen Vorsprung von einem Ring ins Ziel.

Im kleinen Finale um Rang drei siegte der SV Dauelsen gegen die Schützengilde Welzheim mit 262:259 wiederum im Schlussspurt, nachdem die Norddeutschen nach der zweiten Passe einem 174:176-Rückstand hinterherlaufen mussten.

Die Zuschauer in der gutgefüllten Rundsporthalle sahen spannende Begegnungen, die mit viel Engagement geführt wurden. Das Finale der Bundesliga hat wieder einmal gezeigt, wie attraktiv Bogenschießen auch in der Halle sein kann. Der überraschende Ausgang tat ein übriges dazu.

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