International

Deutscher Schützenbund in allen Finals vertreten

18.10.2003 00:00

Die Schützinnen und Schützen des DSB waren am Abschlusstag beim 3. Internationalen Wettkampf für Luftgewehr und Luftpistole in Wiesbaden in allen Endrunden der Einzelwettbewerbe vertreten. In der Luftpistole der Damen war Susi Horvat (Bietigheim-Bissingen/Foto) zusammen mit Nino Salukwadze (Georgien) und Brigitte Roy (Frankreich) als Vierte in das Finale der besten Acht gegangen. 384 Ringe hatte die 26-jährige Baden-Württembergerin nach dem Vorkampf auf ihrem Konto und sie zeigte auch in der hessischen Landeshauptstadt, zwei Wochen vor den Europameisterschaften in Göteborg (Schweden), wieder eine starke Leistung.

 

 

 

Im Finale erreichte Susi Horvat 97,1 Ringe und fiel, weil die international renommierten Namen wie Nono Salukwadze und Swetlana Smirnowa (Russland) sich hier enorm steigern konnten, mit insgesamt 481,1 Ringe auf den siebten Platz zurück. „Alles nur Neuner und immer rechts, da bin ich ja bös’ durchgereicht worden,“ so Susi Horvat im ersten Kommentar zu ihrem Finale.

Stimmt aber nicht ganz, denn erstens waren auch Zehnerresultate im Finale dabei und zweitens sind die Leistungen von Susi Horvat und der Pistolenschützinnen im DSB in den letzten Wochen und Monaten enorm gestiegen. Vor noch nicht allzu langer Zeit wäre außer Munkhbayar Dorjsuren, die in Wiesbaden nicht am Start war, kaum eine deutsche Schützin in einem Pistolenfinale erwartet worden. Hier zeigt die Leistungskurve erfreulich aufwärts.

Natalia Akmerdinowa (Russland) siegte in Wiesbaden mit insgesamt 487,5 Ringen vor Nino Salukwadze, die auf 484,2 Ringe kam und Dritte wurde Brigitte Roy mit 483,9 Ringen. Monika Martin (Rott) belegte mit 379 Ringen Platz 17. Carmen Seeger (Wolfsburg) erzielte 378 Ringe und wurde auf Rang 16 notiert.

Bei den Juniorinnen gab es einen dreifachen Sieg für den Nachwuchs aus Russland. Mit 480,2 Ringen siegte Anastasia Poliakowa souverän vor Ljubow Iaskewitsch mit 474,4 Ringen und Margarita Krai, die 468,3 Ringe erzielen konnte.

Erfreulich, dass auch zwei Sportlerinnen des Deutschen Schützenbundes sich für diese Endrunde qualifizieren konnten. Martina Peter (Pötzmes) belegte am Ende mit 465,7 Ringen Platz sieben und auf Rang acht folgte Julia Hochmuth (Freiberg) mit 465,1 Ringen. Stefanie Baur (Dettenschwang) kam auf 368 Ringe im Vorkampf und dies bedeutete den neunten Rang für sie.

Bundestrainer Peter Kraneis zog ein positives Fazit nach diesen Wettkämpfen: „Der kommenden Europameisterschaft sehe ich ganz optimistisch entgegen. Wir liegen bei den Pistolenschützen absolut in unserem Leistungsbereich und haben in den nächsten zwei Wochen noch die Gelegenheit, ein wenig Feinschliff zu betreiben. Ziel für uns ist jedenfalls die Teilnahme einer Schützin und eines Schützen im EM-Finale und ich glaube, dies ist eine realistische Hoffnung für Göteborg.“

Im Luftgewehr der Damen waren ebenfalls zwei Schützinnen des DSB am Start. Die erst 21-jährige Barbara Lechner (Klais/Krün) und die sogar noch ein Jahr jüngere Dorothee Bauer (Speyer) zeigten in Wiesbaden, dass sie mit der europäischen Spitze mithalten können. Barbara Lechner, nach dem Vorkampf mit 395 Ringen als Achte in das Finale gegangen, steigerte sich in der Endrunde um einen Platz und belegte mit 497,5 Ringen Rang sieben. Die zweifache Weltmeisterin von Lahti bei den Juniorinnen, Dorothee Bauer, wurde in diesem Klassefeld mit 497,2 Ringen Achte.

Katerina Kurkova (Tschechische Republik), schon als Führende in das Finale gegangen, zeigte eine hervorragende Leistung in der entscheidenden Phase, baute ihren Vorsprung immer weiter aus, und hatte am Ende mit 104,1 Ringen und insgesamt 502,1 Zählern das beste Resultat aller Konkurrentinnen geschossen. Zweite wurde Daisy de Bock (Belgien) mit 499,8 Ringen vor der frischgebackenen Weltcupfinalsiegerin Ljubow Galkina (Russland), die auf 499,6 Ringe kam. Alexandra Schneider (Waldsee) wurde als dritte deutsche Teilnehmerin mit 389 Ringen auf Platz 24 gezählt.

Simone Schilling (Gachenbach) überzeugte beim weiblichen Gewehrnachwuchs durch einen zweiten Rang mit 497,8 Ringen. Hinter Alena Kurkova (Tschechische Republik), die mit 499,4 Ringen die Goldmedaille in diesem Wettbewerb gewann, holte die 19-jährige Kinderpflegerin Silber. Adela Sykorova (Tschechische Republik) wurde mit 496,6 Ringen Dritte. Kerstin Tusch (Weiden) belegte Rang 18 mit 387 Ringen.

Ganz klar auch die Erwartungen von Gewehr-Bundestrainer Claus-Dieter Roth nach Abschluss dieser EM-Generalprobe im Wiesbadener Berufsschulzentrum: „Bei den Damen ist der noch fehlende Quotenplatz für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Athen unser Ziel für die EM in Schweden. Darüber hinaus erwarte ich eine geschlossene Mannschaftsleistung unserer Teams sowohl bei den Damen als auch bei den Herren. Die Herren sollen dabei ihr derzeitiges Leistungsvermögen auf internationaler Ebene umsetzen, denn für alle ist es der erste Start in der Schützenklasse bei großen Meisterschaften.“

Alle Ergebnisse vom Internationalen Wettkampf in Wiesbaden finden Sie hier.