Allgemeines
Deutscher Schützenbund – Qualität mit System
Als erster Sportverband in Deutschland wird der Deutsche Schützenbund seine Arbeitsprozesse in der Bundesgeschäftsstelle in Wiesbaden-Klarenthal nach einem Qualitäts-Management-System ordnen. Der DSB hat sich dabei einem Zertifizierungsprozess nach DIN Norm ISO 9001 durch den TÜV Hessen unterzogen und erfolgreich bestanden. Dies gaben DSB-Präsident Josef Ambacher und DSB-Geschäftsführer Jörg Brokamp heute bei einer Pressekonferenz in Coburg bekannt.
Qualität ist und wird immer stärker auch ein Thema für Sportverbände und gerade bei der Organisation und Durchführung der administrativen und kaufmännischen Aufgaben. Qualität kann dabei auch ein Profilierungsmerkmal in der Öffentlichkeit und gegenüber anderen Sportverbänden sein.
Der Deutsche Schützenbund als viertgrößter deutscher Spitzensportverband steht natürlich auch im Wettbewerb mit anderen Sportverbänden, insbesondere um die Vergabe öffentlicher Mittel, um Mäzene und Sponsoren sowie um Präsenz in den Medien. Hier ist es wichtig, über sportartspezifische Unterschiede hinaus, weitere Profilierungs- und Alleinstellungsmerkmale zu suchen und zu besetzen.
Ein Element kann dabei die „bestmögliche“ Erfüllung von Organisations- und Administrationsaufgaben im Sinne von Systematik, Konstanz und Berechenbarkeit sein, als Qualitätsmerkmal zum Beispiel gegenüber Zuwendungsgebern – hier ist im besonderen Maße die Öffentliche Hand zu nennen, die viele Sportverbände unterstützt – und Vertragspartnern, sprich Sponsoren.
Die Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Schützenbundes ist nach innen – das heißt zu den Mitgliedern des DSB und seinen Instanzen – sowie nach außen – das heißt zu anderen Sportorganisationen, Presse, Öffentliche Hand, Wirtschaft und Gesellschaft national sowie international – Anlaufpunkt, Schaltstelle und Arbeitspartner für Kontakte und für Sacharbeit. Dabei ist sie auch Aushängeschild und damit Imagefaktor für den Verband.
Das bedeutet: Die Bundesgeschäftsstelle wird mit anderen Geschäftsstellen verglichen, bewertet und auch als „Beleg“ für die Leistungsfähigkeit der Bundesebene insgesamt herangezogen.
DSB-Präsident Josef Ambacher: „Auf dem Jubiläumsschützentag 2001 in Wiesbaden habe ich angekündigt, die Verbandsorganisation im Deutschen Schützenbund transparenter zu gestalten und die interne Arbeit nach den Regeln eines Qualitäts-Managements zu ordnen. Mit dem Auftrag des Präsidiums wurde dieser Prozess ab 2002 eingeleitet und in der Bundesgeschäftsstelle unter der Federführung des heutigen Geschäftsführers Jörg Brokamp konsequent umgesetzt.
Mit der Einführung eines Qualität-Management-Systems werden von uns die folgenden Ziele verfolgt:
- Wir wollen die Leistungsfähigkeit der Bundesgeschäftsstelle mehr systembezogen und nicht nur personenbezogen sichern und ausbauen
- Wir wollen an einem überschaubaren Beispiel für den DSB auch im Sinne von „Pilot-Projekt“ ein Qualitäts-Management-System konkret aufzeigen
- Wir wollen daraus Ableitungen und Lernwerte für ein QMS anderer Bundesorgane z.B. des Präsidiums, der Ausschüsse und unserer Kommissionen und Gremien ziehen und für diese möglicherweise ein eigenes QMS entwickeln
- und wir wollen einen DSB-internen und -externen Orientierungsmaßstab, ein so genanntes „Bench Mark“, setzen
In diesen Prozess haben wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle in allen Phasen aktiv miteinbezogen, sie quasi von „Betroffenen zu Beteiligten“ gemacht.“
Der Präsident des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, zu dieser Premiere im gesamten deutschen Sport: "Der Deutsche Schützenbund hat dieses Pilotprojekt Qualitäts-Management erfolgreich abgeschlossen und dazu gratulieren wir dem Verband. Vor allem im Hinblick auf die zunehmende Konkurrenz der Verbände um finanzielle Zuwendungen, sei es durch staatliche Institutionen oder durch die Privatwirtschaft, ist eine solche Systematisierung und Transparenz der Arbeitsprozesse für einen Sportverband richtungsweisend."
Qualitäts-Management in der Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Schützenbundes soll vor den vorher beschriebenen Hintergründen des Wettbewerbs und ihrer institutionellen Bedeutung eine effiziente sowie effektive Aufgabenerfüllung dauerhaft sicherstellen. Dabei gilt, das schon erreichte Leistungsniveau situations- und personenabhängig durch Transparenz und Verbindlichkeit in Abläufen und Mitteleinsatz abzusichern und darauf aufbauend weiterzuentwickeln.
Ottmar Walter vom TÜV Hessen, der das Zertifizierungsverfahren geleitet hatte, in seinem ersten Kommentar: „Auch für uns war die Zertifizierung eines großen Sportverbandes Neuland. Was aber besonders auffiel, war das Engagement der Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle des DSB.“
Die Zertifizierungsurkunde wird dem Deutschen Schützenbund am Samstag, den 15. Mai 2004, in Coburg anlässlich des Deutschen Schützentages feierlich übergeben.