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Deutscher Schützentag 2004 in Coburg eröffnet

13.05.2004 00:00

Der 53. Deutsche Schützentag in Coburg ist mit der Übergabe des Bundesbanners, das für ein Jahr in Aachen seine Heimat gefunden hatte, offiziell eröffnet worden. Aachens Ratsherr Hans Herff, der Vorsitzende des Sportausschusses, übergab die Traditionsfahne des 1861 gegründeten Deutschen Schützenbundes auf dem Rathausbalkon an den Oberbürgermeister der Stadt Coburg, Norbert Kastner.

 

Der Präsident des Deutschen Schützenbundes Josef Ambacher begrüßte beim Empfang der Stadt am Abend die vielen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Sport: „Dieser Schützentag 2004 hier in Coburg ist wirklich ein besonderer Meilenstein in der langjährigen Geschichte des Deutschen Schützenbundes, denn wir dürfen morgen das neue Deutsche Schützenmuseum, unweit von hier auf Schloss Callenberg, eröffnen und werden am Samstag zu unserem Festakt dann aus den Händen des TÜV Hessen als erster Sportfachverband in Deutschland die Urkunde für ein vorbildliches, modernes Management in der Bundesgeschäftsstelle erhalten.

 

Tradition und Moderne kommen also in unserem Verband wieder einmal auf das Harmonischste zusammen und darüber freue ich mich besonders.

 

Diese Traditionen sind die Grundpfeiler, auf denen der moderne Deutsche Schützenbund der heutigen Zeit ruht. Die Balance, den hochtechnisierten Spitzensport und das historische Brauchtum in einen Gleichklang zu bringen, sind die Aufgaben, der sich jeder von uns stellen muss.

 

Beides gehört zusammen und gerade hier in Coburg wird es deutlich, wenn wir im Deutschen Schützenmuseum die letzte Ausbaustufe im Jahre 2006 vollendet haben und dann das Gesamtwerk zu besichtigen ist.

 

Dann wird dort nicht nur die lange Geschichte unseres Verbandes erzählt, sondern auch die modernen Sportgeräte der Olympiasieger unserer heutigen Zeit werden dort ihren Platz finden und damit Tradition und Moderne verbinden.

 

Gerade in der heutigen Zeit sind unsere Vereine in Deutschland wieder gefragt, Aufgaben im sozial- und gesellschaftspolitischem Umfeld zu übernehmen. Wenn man sieht, wie viele Jugendliche heutzutage nach einer sinnvollen Beschäftigung außerhalb von Schule und Elternhaus suchen, viele von ihnen nach ihrem Schulabschluss auf der Suche nach einer Ausbildung sind und sie nicht finden, dann kann der Verein manchmal zu einer Art Rettungsanker werden, um nicht in die soziale Isolation und damit eventuell auch auf die schiefe Bahn zu geraten.

 

Einer der das schon frühzeitig erkannte und hier im Coburger Raum als Vorbild für das Engagement vor allem für Jugendliche gilt, ist der ehemalige 1. Landtags-Vizepräsident Bayerns, Siegfried Möslein, der sich kurz nach dem 2. Weltkrieg zunächst als Vorsitzender des Kreisjugendringes hier im Landkreis um die Belange des Nachwuchses kümmerte, seit 1968 bis zum vergangenen Jahr als 1. Gauschützenmeister des Bezirks Oberfranken das Schützenwesen im BSSB mitprägte und heute Ehrenmitglied im Bayerischen Sportschützenbund ist.

 

„Tradition erhalten – Zukunft gestalten“ steht auf Ihrer Gaustandarte, die Sie vor zwei Jahren, 50 Jahre nach Gründung Ihres Gaues, feierlich eingeweiht haben. Genau dies sollte auch unser Bestreben im ganzen Deutschen Schützenbund sein und verbunden mit diesem Appell wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend, gute Gespräche und uns allen einen harmonischen Deutschen Schützentag 2004.“

 

Bundesinnenminister Otto Schily, der seine Teilnahme an dieser Veranstaltung zugesagt hatte, musste kurzfristig aus dringenden Termingründen absagen.