Jugend
Deutsches Olympisches Jugendlager
Der Traum, die olympischen Spiele einmal hautnah mitzuerleben, wurde für mich diesen Sommer in Brasilien wahr. Gemeinsam mit 49 weiteren Jugendlichen aus ganz Deutschland durfte ich Teilnehmer des Deutschen Olympischen Jugendlagers sein.
Nach 16 aufregenden Tagen in Rio de Janeiro sind wir am 20. August wieder wohlbehalten in der Heimat angekommen. Aufregende und unvergessliche Tage liegen hinter uns. Und für mich steht fest, dass es sich bei „Olympia“ nicht nur um Goldmedaillen dreht…
Wir hatten die Möglichkeit sieben verschiedene Wettkämpfe zu besuchen; auch wenn unter ihnen leider keine Gewehr- oder Pistolenwettkämpfe waren, besuchte ich viele interessante Wettkämpfe in anderen Sportarten. Besonders gefallen, haben mir die Bogenwettkämpfe und das Tischtennisfinale der Damen. Oft mussten wir weite Strecken mit der Metro und dem Bus auf uns nehmen, um die Wettkampfstätten zu besuchen, was sich absolut gelohnt hat. Neben dem Besuchen von Wettkämpfen haben wir auch typische Sehenswürdigkeiten und Orte, wie die Christusstatue oder die Copacabana besucht.
Welches ganzheitliche Ziel das Jugendlager verfolgt, wurde mir dann bewusst, als wir uns auch mit den Menschen im Land und deren Kultur und Lebensweisen beschäftigt haben.
Einblick in die brasilianische Kultur haben wir beispielsweise durch Kennenlernen der brasilianischen Kampfkunst „Capoeira“ erhalten, welche wir unter Anleitung selbst ausprobiert haben. Eine Kampfkunst, die noch aus der Kolonialzeit Brasiliens stammt. Gemeinsam mit 50 Jugendlichen aus umliegenden Favelas, das sind Armutsviertel Brasiliens, haben wir einen Tag lang gemeinsam Sport gemacht und in Gruppen verschiedene Ansätze und Modelle entwickelt, wie Olympische Spiele der Zukunft aussehen könnten, unter dem Aspekt die Spiele nachhaltiger zu gestalten. Dabei kam man natürlich ins Gespräch, und die Jugendlichen erzählten aus ihrer Sicht, wie sie die olympischen Spiele in ihrer Stadt wahrnehmen. Viele verschiedene Sichtweisen wurden deutlich, aber in der Gesamtheit nahmen die Jugendlichen die Spiele der XXXI. Olympiade sehr positiv war. Auch wenn wir nicht dieselbe Sprache gesprochen haben und der Übersetzer nicht immer da war, hat man sich doch verstanden. Dies zeigt, dass Sport verbindet und die Grenzen von Herkunft und Sprache auflösen kann.
Wie und wo die Jugendlichen leben, haben wir uns bis dahin nur wage vorstellen können. Erst der Besuch bei ihnen Zuhause in den Favelas, machte uns klar, unter welchen Umständen diese Kinder ihr tägliches Leben bestreiten müssen und dass es keineswegs selbstverständlich ist, wie wir in Deutschland leben. Dieser extreme Unterschied wurde uns verdeutlicht, als wir im Anschluss des Favelabesuches das Deutsche Haus besucht haben.
Die Besuche im Deutschten Haus ermöglichten uns in direktem Kontakt mit Athleten und Funktionären der deutschen Olympiamannschaft zu stehen. Auch die Deutschen Schützen, wie zum Beispiel Selina Gschwandtner (Foto links) und Eva Rösken (Foto rechts), habe ich getroffen, was mich persönlich sehr gefreut hat. Des weitern erhielten wir die Möglichkeit mit dem DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann und den DOSB-Präsidiumsmitgliedern Gudrun Doll-Trepper, Petra Tzschoppe und Ingo Weiss kontroverse Diskussionen zu den Themen Dopingproblematik, Dopingprävention und ehrenamtliches Engagement zu führen. Diese und andere Themen aus Sport und Leben rund um Olympia haben wir auch in Workshops behandelt.
Gegen Ende des Jugendlagers hatte uns eine Delegation des Sportausschusses des Deutschen Bundestages besucht. Mit den Mitgliedern haben wir uns über den deutschen Sport, die Sportförderung und Zukunft des deutschen Sports unterhalten.
Mich persönlich hat es sehr gefreut, dass die deutschen Schützen nach den Olympischen Spielen 2012 in London, die diesjährigen Spiele der XXXI. Olympiade so erfolgreich bestritten haben. Mit fünf Medaillen und weiteren sehr guten Platzierungen zeigten die deutschen Schützen einmal mehr, dass der deutsche Schießsport zur Weltspitze gehört.
Es war eine unvergesslich erlebnisreiche Zeit in Rio, die mir vieles mit auf den Weg gegeben hat. Ich habe viele neue Menschen und Freunde kennengelernt und freue mich schon auf das Nachbereitungstreffen in Hamburg kommenden Oktober. Ein großes Dankeschön geht an die Deutsche Schützenjugend, die mich auf meiner Reise unterstützt hat.
Beitrag und Foto: Simon Pfeil