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Deutsches Schützenmuseum um eine Attraktion erweitert

01.12.2004 00:00

Das Deutsche Schützenmuseum auf Schloss Callenberg bei Coburg ist um eine Attraktion reicher: DSB-Präsident Josef Ambacher und Protektor Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha eröffneten am Wochenende im Erdgeschoss das so genannte „Coburger Zimmer“.

Es zeigt die wertvollsten Objekte aus der Sammlung der Schützengesellschaft Coburg, die im Jahr 2004 ihr 650-jähriges Jubiläum feierte. Die 18 Exponate aus fünf Jahrhunderten schlagen im Schützenmuseum eine Brücke vom Mittelalter zur Neuzeit.

Die Schützengesellschaft Coburg ist seit dem 14. Jahrhundert fast ohne Unterbrechungen aktiv. Die Regierungszeit des Herzogs Johann Casimir führte die Schützengesellschaft um 1600 zu einem ersten Höhepunkt in ihrer Entwicklung. Der Herzog erlaubte und regulierte das Vogelschießen und er ließ der Gesellschaft ein repräsentatives Schützenhaus bauen. Aus dieser Epoche des frühen Barock stammen vier Ölgemälde, die hohe Beamte des Coburger Herzogs als Mitglieder der Schützengesellschaft darstellen: Leibarzt, Zeugmeister, Hofmarschall und einen Juristen. Die Originale aus den Jahren 1598 bis 1623 hängen jetzt im Schützenmuseum.

Das Replikat einer kunstvoll gearbeiteten Königskette führt bereits ins Rokokozeitalter, und das Glanzstück der Ausstellung ist ein großer Glaspokal mit prunkvoller Silbereinfassung in reinstem Jugendstil aus dem Jahr 1904. Acht Schützenscheiben aus den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts zeigen Ansichten des alten Coburg oder Episoden und Schlaglichter aus seiner Geschichte. Beispielsweise die erfolglose Belagerung der Veste durch die katholischen Truppen im Dreißigjährigen Krieg und den Kunstschuss des Constablers Conrad Rüger auf den kaiserlichen Feldherren Wallenstein oder den Besuch der berühmten Ozeanflieger in Coburg im Jahr 1928.

DSB-Präsident Ambacher begrüßte die Initiative der Schützengesellschaft Coburg, mit der Bereitstellung wertvoller Objekte und dem damit verbundenen finanziellen Einsatz zur weiteren Ausgestaltung des Deutschen Schützenmuseums beizutragen. Bereits jetzt sei das Museum ein Juwel, das bei den Besuchern Staunen und Anerkennung hervorrufe und das auch wesentlich zur Attraktivität der Region beitrage.

Bericht: Stefan Grus