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Deutschland Cup Bogensport: Top-Leistungen in brütender Hitze
Brütende Hitze auf dem Bowling Green in Wiesbaden mit coolen Sportlern und tollen Leistungen: Der Deutschland Cup Bogensport erlebte am heißesten Tag des Jahres bei in der Spitze 37°C (im Schatten) eine gelungene Premiere mit den Siegern Michelle Kroppen/Cedric Rieger(Mixed), Lisa Unruh (Frauen) und Florian Kahllund (Männer). Die ZDF-Bilder gibt es in der Mediathek des Senders (siehe Anhang).
Sieben der acht in Wiesbaden an den Start gegangenen Athleten standen in einem Goldfinale, was die große Ausgeglichenheit im deutschen Kader zeigt. Auch deshalb zeigte sich Bundestrainer Oliver Haidn zufrieden:“ Diese acht Sportler hier und auch einige andere noch können immer um einen Sieg mitschießen. Ich habe in den letzten Monaten erlebt, dass die Gruppe insgesamt sowohl im Frauen- als auch Männerbereich enger zusammengerückt ist, das haben wir heute auch wieder gesehen, und das macht den Bundestrainer froh. Wir brauchen eine enge Konkurrenz, denn das steigert die Leistung.“
Mixed: Kroppen/Rieger siegen im Stechen
Das Mixed-Finale zwischen Michelle Kroppen/Cedric Rieger und Katharina Bauer/Felix Wieser verlief zunächst ziemlich einseitig, weil Katharina Bauer nicht an die starken Leistungen aus den Halbfinals anknüpfen konnte. Das „Gold“ war für sie wie „vernagelt“, da half es auch nicht, dass Teamkollege Felix Wieser Zehnen in Serie lieferte. Kroppen und Rieger, das siegreiche Duo vom Bundesliga-Champion BSG Ebersberg, zeigte sich zunächst sowohl von den hohen Temperaturen als auch von den aus ihrer Sicht enttäuschenden Halbfinal-Einzeln unbeeindruckt. Doch mit einer Steigerung Bauers ging der Verlust der Souveränität bei den Favoriten einher. So musste am Ende das Stechen entscheiden, bei dem Rieger und Kroppen makellos blieben und somit mit 5:4 (37-35, 36-35, 36-39, 34-38, 20-18) den ersten Sieg beim Deutschland Cup davon trugen. „Die 20 im Stechen war richtig stark von uns, nachdem wir vorher etwas geschwächelt hatten“, zeigte sich Rieger erleichtert. Kroppen ergänzte: „Es war toll, wieder auf einem Finalfeld zu stehen, zumal Wiesbaden eines der schönsten ist, das ich kenne. Es war für uns alle sehr wichtig, die Erfahrung auf diesem Finalfeld sammeln zu können.“
Bronze sicherten sich Florian Kahllund/Lisa Unruh durch ein 5:1 (37-34, 37-37, 39-38) gegen Maximilian Weckmüller/Elisa Tartler.
In den Halbfinals zeigte sich, dass Qualifikationsergebnisse manchmal Schall und Rauch sind: Die an Position eins und zwei gesetzten Duos Lisa Unruh/Florian Kahllund sowie Max Weckmüller/Elisa Tartler zogen jeweils im Halbfinale den Kürzeren. Cedric Rieger/Michelle Kroppen setzten sich gegen Unruh/Kahllund 5:3 (34-37, 39-36, 38-38, 37-35) durch, Felix Wieser/Katharina Bauer ließen Weckmüller/Tartler beim 5:1 (38-35, 39-36, 38-38) keine Chance.
Ich bin wieder da, meine Schulter ist wieder in Ordnung, ich bin wieder im Prozess!
Frauen: Unruh siegt im Stechen gegen Bauer
Um Millimeter ging es im Goldfinale der Frauen: Nach fünf Passen hieß es 5:5 (27-27, 28-26, 25-27, 26-27, 29-24) zwischen Lisa Unruh und Katharina Bauer. So musste auch hier ein Stechen entscheiden. Die Olympia-Zweite Unruh legte mit einer „guten“ Neun vor, Bauer legte ebenfalls eine Neun nach, die jedoch deutlich sichtbar weiter vom Zentrum entfernt war als die von Unruh. So konnte die Berlinerin nach DM-Gold 2018 erneut die Arme auf dem Bowling Green hochreißen und sich über einen Titel freuen. „Es fühlt sich gut an, dass wir wieder einen Wettkampf haben – ich hatte mich schon ein wenig gelangweilt. Ich freue mich, dass ich am Deutschland Cup teilnehmen konnte und ich freue mich, dass ich ihn gewonnen habe. Auch nach dem Motto: Ich bin wieder da, meine Schulter ist wieder in Ordnung, ich bin wieder im Prozess. Das gibt mir viel Sicherheit, auch wenn ich noch nicht bei 100 Prozent bin, aber es läuft und ich habe wenig bis gar keine Schmerzen.“ Auch die knapp unterlegene Katharina Bauer, die wie im Mixed erst im Stechen verlor, war positiv gestimmt: „Man ärgert sich, dass man zweimal im Stechen verliert, aber insgesamt bin ich ganz glücklich. Egal, wie viele Leistungskontrollen und Wettkämpfe man im Training schießt, es kommt nie dieses Gefühl und diese Nervosität auf wie auf diesem Feld – deswegen war der Deutschland Cup super!“
Bronze sicherte sich Michelle Kroppen durch ein 6:0 (28-27, 28-26, 26-24) gegen Elisa Tartler.
In den Halbfinals gab es eine klare Siegerin und eine Entscheidung im Stechen: Lisa Unruh ließ Michelle Kroppen beim 7:1 (29-25, 27-27, 29-24, 28-26) keine Chance, Katharina Bauer entschied den Nervenkrimi gegen Elisa Tartler mit 10:7 im Stechen zu ihren Gunsten zum 6:5 (29-28, 28-28, 27-28, 28-29, 10-7).
Männer: Kahllund bleibt die Nummer eins auf dem Bowling Green
Das Finale der Männer war eine Neuauflage des DM-Finals von 2019: Die deutsche Nummer eins, Florian Kahllund, traf auf den frisch gebackenen deutschen Rekordhalter Maximilian Weckmüller, der in der Qualifikation für den Deutschland Cup sensationelle 691 Ringe geschossen hatte. Kahllund erwischte den deutlich besseren Start in das Finale und lag nach zwei 28-er Passen 4:0 vorne. Weckmüller kämpfte und verkürzte auf 3:5, musste sich dann jedoch dem besseren Kahllund letztlich mit 3:7 (26-28, 27-28, 28-27, 28-28, 26-29) geschlagen geben. „Mir fehlt noch ein wenig die Konstanz in meinen Schüssen und die Finalpraxis nach dieser langen Pause. Aber insgesamt bin ich mit meinem Auftreten zufrieden, auch wenn ich nach Platz drei bei der DM 2018 und Platz zwei im vergangenen Jahr gerne den Titel geholt hätte“, so Weckmüller. Kahllund lobte die Veranstaltung und den Ablauf: „Es war alles perfekt. Das Bowling Green und die zur Verfügung gestellten Anlagen waren super, der Zeitplan wurde eingehalten. Es ist natürlich schade, dass keine Zuschauer dabei sein konnten, aber allein durch die TV-Präsenz war es cool und ein absolutes Top-Event.“
Bronze ging an Felix Wieser, der sich mit 6:5 (30-29, 29-26, 29-29, 27-28, 27-28, 9*-9) gegen Cedric Rieger durchsetzte.
Wie bei den Frauen gingen die Vorschlussrunden-Begegnungen an die topgesetzten Schützen: Florian Kahllund setzte sich 6:0 (28-27, 29-27, 28-25) gegen Cedric Rieger durch, Maximilian Weckmüller rang Felix Wieser nach 2:4-Rückstand mit 6:4 (28-27, 25-29, 27-28, 29-28, 27-25) nieder.
Das Schlusswort gehörte Bundestrainer Oliver Haidn, der mit einem Lob seiner acht Sportler bilanzierte: „Wir haben spannende Finals auf einem guten Niveau erlebt. Das spricht auch für den Charakter meiner Sportler, denn sie haben in den letzten Wochen und Monaten auch für dieses Event trainiert.“
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