Deutsche Meisterschaften
Die Schützen treffen bei der Deutschen Meisterschaft auf ihre Idole
Die meisten Schützen haben ihr größtes Ziel erreicht, wenn sie irgendwann an den zehn Tagen vom 25. August bis 3. September an der Schießlinie der Olympiaschießanlage von 1972 in München-Hochbrück stehen. Denn damit sind sie Teilnehmer der Deutschen Meisterschaften mit über 200 Entscheidungen insgesamt, nachdem sie sich auf allen Ebenen über Kreise, Gaue, Bezirke und Verbände gekämpft und die Ende Juli festgelegte Limit-Ringzahl erreicht hatten. Teilnehmer bei der Deutschen, das zählt für die ambitionierten Amateure und Hobbyschützen so viel wie die Olympiateilnahme der Spitzensportler.
Es wird wieder ein großes Gedränge herrschen, obwohl die Anlage weitläufig ist. Über 4.000 Sportler aus allen Altersklassen absolvieren über 6.000 Starts, und sie alle müssen zunächst die Schritte Waffen- und Ausrüstungskontrolle sowie die Ablieferung der Sportgeräte in der Aufbewahrung absolvieren. Für die Organisatoren bedeutet dies eine riesige Herausforderung, besonders an den ersten Tagen.
Dafür werden die Schützen aus ganz Deutschland bei der zweitgrößten Breitensportveranstaltung nach dem Deutschen Turnfest die Freude haben, im direkten Wettkampf auf ihre Idole, auf Olympiasieger und Weltmeister zu treffen. Dieser Reiz, an einem besonders guten Tag besser zu sein als der im vollen Training stehende Nationalmannschaftsschütze, macht eine ähnlich große Motivation aus wie die Freude des Viertligisten, in der ersten Pokalhauptrunde im Fußball ein Team aus der Bundesliga zu bezwingen.
Wie in jedem Jahr sind auch die Schützen des Deutschen Behinderten-Sportverbandes in die Titelkämpfe integriert. Auch sie werden in den zehn Tagen ihre Meister in verschiedenen Disziplinen ermitteln. Ebenfalls vor Ort sind mit ihren Ausstellerzelten die Firmen aus der Schießsportindustrie, die ihre Produkte zeigen und für den Waffenservice zur Verfügung stehen.
Einen weiteren emotionalen Höhepunkt wird es am Donnerstag, den 31. August, geben, wenn das Finale des RWS-Shooty-Cups in der Luftdruckhalle ausgetragen wird. Bei diesem von der Deutschen SchützenJugend ausgerichteten Wettbewerb qualifizieren sich zunächst die acht besten Landesverbandsmannschaften mit jeweils zwei jungen Schützen mit Luftgewehr und -pistole für das Finale, in dem zwei Spitzensportler als Stellvertreter für sie um den Sieg kämpfen.
- Text: Harald Strier
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