Einer, der schon sehr lange dabei ist, ist Bernd Rahn von der Nordberliner Schützengemeinschaft. „Die Auflage schieße ich seit 2005 und wurde damals in Hannover als Rahmenprogramm geschossen. Damals hatte ich gewonnen“, erzählt er. Acht Titel hatte er bis dato gewonnen, nun fügte er seiner Erfolgsbilanz zwei weitere Titel im Einzel zu: Sowohl mit der Luftpistole Senioren V (311,2 Ringe) als auch mit der Sportpistole (293 Ringe) war er nicht zu bezwingen. Und das, obwohl er mit der Luftpistole zu Beginn etwas haderte: „Mit dem Wettkampf bin ich nicht ganz zufrieden, aber hinten raus habe ich noch ein bisschen aufgeholt.“

Diese Strategie hatte Judith Billharz (KKSV Buchholz) nicht nötig. Die 65-jährige Gewehrschützin war von Beginn an im 50m-Wettbewerb der Seniorinnen II vorne und siegte am Ende souverän mit 4,2 Ringen Vorsprung: „Ich war sehr zufrieden. Dieses Jahr war für mich schlecht, weil ich Ende Juni Corona hatte und damit auch noch etwas zu kämpfen habe. Ich hatte auch etwas Glück mit dem Wind, aber man muss trotzdem schießen können“, zog sie Bilanz. Im 100m-Wettbewerb musste sie sich hinter Anne Ursula Mayer mit Silber zufriedengeben („Die erste Serie habe ich vergeigt!“), obwohl sie am Ende sensationelle 107,0 Ringe auf die Scheibe brachte.

Das Wort sensationell trifft auch auf Markus Blass (SV St. Hubertus Fraulautern) zu. Der Pistolenschütze war in Hannover nicht zu schlagen und das gleich in drei Disziplinen: Luftpistole, Freie Pistole und Sportpistole. Wobei er vor allem in letztgenannter Disziplin herausragend agierte: „Es war ein richtig guter Tag. 35 Zehner mit der Probe, es passte alles“, kommentierte er seine perfekten 300 Ringe mit der Sportpistole. Das Geheimnis seines Erfolges - mit der Luftpistole (313,0 Ringe) hatte er 0,8 Ringe Vorsprung, mit der Freien Pistole (295 Ringe) drei – lieferte er gleich mit: „Ich habe in der Pandemie viel geschossen, ich habe zu Hause einen Stand. Manchmal war ich dort zwei, dreimal am Tag.“

Und dann gab es noch einen Premierensieger. Wobei Premiere konkretisiert werden muss, denn Hermann Plötz (Kgl. priv. FSG Weilheim, Senioren III) hatte zuvor schon 29 DM-Titel geholt. „Das ist der erste mit der Luftpistole. Alle anderen habe ich mit Gewehr oder Armbrust gewonnen“, erklärt das Mulit-Talent seine 312,1 Ringe. Tags darauf gewann er auch noch den Wettbewerb mit der Freien Pistole mit 289 Ringen. Das Geheimnis seines Erfolges? „Ich habe Zeit zum Trainieren. Und weil ich Trainer bin, weiß ich, worum es beim Schießen geht. Ich sehe, wenn ich etwas falsch mache und kann das korrigieren.“ Wohl dem, der das kann!

Und dann heißt es natürlich auch manchmal Abschied nehmen. So, wie bei Bernd Heinze: „Nach 30 Jahren höre ich mit den scharfen Disziplinen auf“, so der für den PSV Olympia Berlin schießende Sportler. Den Abschied versüßte er sich mit Team-Gold und -Silber an der Seite von Michael Schröter und Andreas Eckardt mit Freier bzw. Sportpistole. „Seit 2012 war ich durchgehend hier in Hannover und habe heute meine 20 Medaille bekommen, 13 davon waren goldene. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Veranstaltung hat mir immer gefallen.“ Aber das Schöne: So ganz geht niemand. Auch Heinze nicht, der sagt: „Mit der Luftpistole bleibe ich dabei!“