Deutsche Meisterschaften
DM Feldbogen Trier: Auch Starkregen stoppt Ausrichter und Schützen nicht
Für die diesjährigen Deutschen Meisterschaften im Feldbogen in Trier mussten die Verantwortlichen und Schützen vielen Widrigkeiten trotzen. Der Flutkatastrophe schloss sich am DM-Samstag ein Starkregen an. Dennoch konnten alle Meister - wenn auch etwas anders als geplant - gekürt werden.
Die Begrüßung verlief noch bei leichtem Nieselregen, doch als die Schützen loslegen wollten, setzte Starkregen ein, der den Parcours an einigen Stellen nicht mehr begehbar machte. Die Jury und Kampfrichter beschlossen, die Meisterschaft für den Samstag zu unterbrechen und anschließend auf die zwölf Scheiben der Einschießplätze mit den „normalen“ Entfernungen zu begrenzen. Demnach schossen Die Recurveklassen und die Compound Masters diesen verkürzten Modus (zu sehen im Anhang).
Der Kraftakt hat sich gelohnt!
Jörg Gras, Bundessportleiter Bogen zu den Maßnahmen nach dem Starkregen
Sicherlich auch deshalb gab es bei den Recurve-Herren das knappste Ergebnis. Mit nur einem Ring Vorsprung (177:176) setzte sich David Strodick (SuS Boke) vor Jakob Hetz (BSC Reuth) durch. Das Gegenstück bildete die Recurve-Jugendklasse, in der es einen Dreifach-Erfolg für die jungen Schützen der ASC Göttingen gab: Meihuan Wang siegte mit grandiosen 30 Ringen Vorsprung vor Sebastian Eggert und Lilian Perkaus.
Am Sonntag konnten die noch ausstehenden Wettbewerbe über die volle Distanz absolviert werden. Hier verdiente sich Compound-Kaderschütze Henning Lüpkemann ein besonderes Kompliment: Vor dem ersten Schuss trat er in ein Wespennest und wurde mehrfach in Hand, Arm und Nacken gestochen. Er dachte ans Aufgeben, biss sich aber durch und belohnte sich mit dem vierten DM-Titel in Folge. „Ich wollte unbedingt meinen vierten Titel in Folge gewinnen. Als am Morgen mich die Wespen stachen, habe ich gedacht, es wäre schon vorm Start vorbei und war sehr traurig. Ich wollte einfach nicht aufgeben und weitermachen, egal wie. Ich konnte dank der Hilfe von meinen Mitstreitern, Kampfrichterin und Helfern den Tag durchstehen, vielen herzlichen Dank an alle!"
3.100 Euro für Flutwasser-Geschädigte werden gespendet
Hervorzuheben ist dann natürlich auch die Aktion am Rande der DM: Für die Flutwasser-Geschädigten wurden von DSB, Athleten und Vereinen Spenden in Höhe von insgesamt 3.100 Euro eingenommen – und machten aus der DM in Trier definitiv eine, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Jörg Gras, Bundessportleiter Bogen, zog ein positives Fazit: „Bei dieser Meisterschaft hat sich gezeigt, was möglich ist, wenn Ausrichter, Kampfrichter und Jury an einem Strang ziehen. Wir waren am Samstag kurz davor, den Durchgang komplett abzusagen. Aber der Kraftakt hat sich gelohnt.“