Deutsche Meisterschaften

DM KK-Auflage Hannover: 43 DM-Titel wurden vergeben

18.10.2021 15:44

Bei der Deutschen Meisterschaft im Kleinkaliber-Auflageschießen und Luftpistole-Auflage in Hannover wurden insgesamt 43 Titel vergeben. Unter den Titelträgern sind „Neulinge“ und „Wiederholungstäter“ sowie viele schöne Geschichten. Am 23./24. folgt mit der DM Luftgewehr-Auflage die nächste Meisterschaft.

Foto: Eckhard Frerichs / Katharina Zakrzewski-Hofmann (SV Schwenningen) ist seit Jahren eine feste Größe und Gewinnerin bei den Auflage-Meisterschaften.
Foto: Eckhard Frerichs / Katharina Zakrzewski-Hofmann (SV Schwenningen) ist seit Jahren eine feste Größe und Gewinnerin bei den Auflage-Meisterschaften.

So zum Beispiel die von Katja Alpers (SV Altluneberg 1912). Mit 307,8 Ringen gewann sie im KK-Gewehr 50m Seniorinnen I erstmals den DM-Titel und das mit dem Mini-Vorsprung von einem Zehntel vor Sabine Hempen (Bürgerschützenverein Bösel): „Dadurch, dass wir so spät mit dem Training beginnen konnten, habe ich nur vier Wochen Kleinkaliber schießen können. Deshalb fehlte eigentlich die Routine und die Sicherheit – alles andere verlernt man nicht“, so die neue Titelträgerin, die ganz überrascht war, ganz oben zu stehen: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass das für die Goldmedaille reicht!“

Oder Frank Peters (St. Seb. Br. Gymnich 1139), der in der gleichen Disziplin bei den Senioren I ebenfalls erstmals triumphierte: „Ich bin superglücklich. Ich war nie so locker wie heute!“ Und das, obwohl oder weil er vorher nur viermal trainieren konnte.

Dagegen ist für Judith Billharz (KKSV Buchholz) der Erfolg Gewohnheit. In Hannover sammelte die erfahrene Schützin souverän Gold über 50m und Silber über 100m KK-Gewehr (jeweils Seniorinnen II). Das Erfolgsrezept? „Ich habe eine gewisse Nervenstärke und viel Erfahrung. Ich schieße seit über 40 Jahren, war u.a. in der Nationalmannschaft von 1986 bis 1993. Es macht mir einfach Spaß, ich habe aber nicht den Druck, gewinnen zu müssen!“ Und für die Konkurrenz hat sie keine guten Nachrichten: „Ich möchte schon noch ein paar Jahre schießen und noch das ein oder andere Mal in Richtung eins bis drei zu gehen.“

Foto: Eckhard Frerichs / Immer gut drauf und erfolgreich: Die Pistolenschützen des Polizeisportvereins Olympia Berlin, hier bei der Siegerehrung Luftpistole Senioren I.
Foto: Eckhard Frerichs / Immer gut drauf und erfolgreich: Die Pistolenschützen des Polizeisportvereins Olympia Berlin, hier bei der Siegerehrung Luftpistole Senioren I.

Dies gilt auch für Katharina Zakrzewski-Hofmann (SV Schwenningen), die mit der Luftpistole III den Wettkampf dominierte, bei 311,5 Ringen 3,6 Ringe Vorsprung auf die zweitplatzierte Brigitte Pfleger (SV Ettlingen) aufwies und somit abermals triumphierte: „Seit 2012 stehe ich ganz oben auf dem Treppchen und habe inklusive zweier Mannschaftstitel bisher zwölf DM-Titel gewonnen.“ Und Titel 13 schob sie hinterher, denn sie siegte auch im Wettbewerb 50m Freie Pistole mit 289 Ringen vor Rüdiger Brackmann (283, SV für Groß- und Kleinkaliberschießen).

Was Einsatz bedeutet, zeigte Johann Eberle (Kgl. priv. FSG 1752 Greding), der Sieger der Luftpistole I: „Ich bin um 0.30 Uhr aufgestanden, um 1.15 Uhr aus Bayern losgefahren und um 6.00 Uhr angekommen. Dann haben wir ein bisschen gewartet und um 8.00 Uhr ging es los!“ Und wie: Eberle sorgte vor allem mit einer 105,7 in der Auftaktserie für ein Polster, das auf insgesamt 311,5 Ringe aufwuchs. Die Siegerehrung nahm er noch mit, ehe er sich am Abend wieder auf den Weg zurück machte…

Und auch Bernd Heinze (Polizeisportverein Olympia Berlin) wurde reichlich belohnt: Zweimal Gold, zweimal Silber in den Pistolen-Disziplinen. „Wir haben viel trainiert, ich bin sechs Tage in der Woche auf dem Stand, das ist der krönende Abschluss der Arbeit, die man investiert. Eine erfolgreiche Woche für ein Jahr Arbeit. Die DM ist für uns das ganze Jahr über das Ziel.“

Und dann gibt es noch die Geschichte von Peter Büche (SGes Neustadt 1823). Der wollte gerade loslegen, als die Jury einschritt: Büche könne nicht in der Camouflage-Hose schießen, das verbiete die Sportordnung. „Ich hatte noch eine Jeans im Auto, aber die Zeit war zu knapp. Deshalb habe ich zur Jury gesagt, ich ziehe die Hose aus und schieße in Unterhose.“ Immerhin zog er sich eine Jacke als „Schottenrock“ über, die Blicke und Aufmerksamkeit und der Eintrag in die Geschichtsbücher als erster „Unterhosen-Schütze“ waren und sind ihm jedoch sicher.

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