Deutsche Meisterschaften
DM München: Favoriten- und Überraschungssiege
Der Auftakttag der Deutschen Meisterschaft Sportschießen auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück brachte Favoriten-, aber auch Überraschungssiege. Olympiasieger Christian Reitz gewann souverän mit der Luftpistole, dagegen war der Erfolg von Susanne Roß in dieser Disziplin eher nicht erwartet worden. Daniel Brodmeier holte in beeindruckender Manier den Titel im Dreistellungskampf.
Luftpistole Frauen: Roß schlägt Kader-Elite
Der erste Titel des Tages ging an Susanne Roß. Die 21-jährige Oberbayerin zeigte im Finale eine bärenstarke Leistung. Anschließend sagte sie überglücklich: „Ich hatte vorher gesagt: Ich will ins Finale und wusste, dass ich das kann. Deswegen war das Finale konstant und gut und ich habe mich auf mich und meine Leistung konzentriert.“ Dass sie auch die komplett anwesende Kader-Schützinnen und WM-Fahrerinnen besiegte, kommentierte sie: „Ein saugutes Gefühl!“, um auf die zukünftigen Ziele mit nur einem Wort zu antworten: „Nationalkader!“ Die Entscheidung fiel in den letzten sechs Schuss, als Roß vier Zehner platzierte und somit einen starken Endspurt hinlegte. Platz zwei ging an Carina Wimmer, Bronze holte sich Teresa Groß.
Bereits in der Qualifikation hatte Roß mit Platz zwei ihre starke Form angedeutet. Platz eins nahm Monika Karsch mit guten 585 Ringen ein, „im Finale fehlten mir aber die hohen Zehner“, so die Olympia-Zweite mit der Sportpistole. Sandra Reitz und Doreen Vennekamp, die mit Karsch das WM-Trio in der Luftpistole bilden, belegten die Plätze sieben und acht.
Luftpistole Männer: Reitz dominiert von Beginn an
Bei den Männern setzte sich dagegen der Favorit durch. Schnellfeuerpistolen-Olympiasieger Christian Reitz wies auch mit der Luftpistole nach, dass er in dieser Disziplin absolute Weltklasse ist. Bereits in der Qualifikation glänzte Reitz und war zufrieden: „Der Vorkampf war super mit 589 Ringen. Klar kann man da auch noch etwas verbessern, aber mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.“ Damit hatte er sieben Ringe Vorsprung vor Philipp Grimm, der sich im Finale mit Bronze zufrieden geben musste. Denn zwischen ihn und Reitz schob sich noch Matthias Holderried. Das Finale dominierte Reitz dabei nach Belieben, mit glänzenden 51,6 Ringen übernahm er nach fünf Schüssen die Führung und gab diese nicht mehr ab. Und erst im vorletzten Schuss unterlief ihm – im Gefühl des sicheren Sieges – eine 8,5. „Das Finale lief nicht ganz so rund. Es waren immer wieder kleinere Fehler dabei, die auch teilweise dementsprechend bestraft wurden. Aber insgesamt war es schon ein gutes Finale“, so der Perfektionist. Die beiden anderen WM-Teilnehmer mit der Luftpistole, Michael Schwald und Michael Heise, belegten die Plätze vier und sieben.
KK 3x40 Männer: Brodmeier beherrscht die Konkurrenz
Das „Heimspiel“ auf seiner Trainingsanlage war für Daniel Brodmeier eine klare Angelegenheit: Der Routinier zog zunächst als Erster der Qualifikation mit starken 1178 Ringen und einem Vorsprung von acht Ringen in das Finale ein. Dort übernahm „Brodi“ mit einer überragenden Liegendserie (158,9) die Führung und gab diese nicht mehr ab. Vizemeister wurde Dennis Welsch vor Maximilian Dallinger. Die weiteren WM-Teilnehmer neben Brodmeier, Maximilian Wolf und André Link, wurden Vierter und 14.
Junioren: Siege für die WM-Teilnehmer
Luc Dingerdißen (KK 3x40) und Miriam Piechaczek (Luftpistole) gewannen die Titel in ihren Disziplinen. Damit hinterließen die beiden Nachwuchs-Cracks eine Woche vor WM-Beginn einen starken Eindruck und siegten mit 2,9 bzw. 4,0 Ringen Vorsprung. Dagegen gab es bei den Luftpistolen-Junioren durch Marco Wußler einen Sieg eines Nicht-WM-Starters.
Alle weiteren Titel in Einzel und Team sind in der Ergebnisübersicht zu sehen.