Deutsche Meisterschaften

DM München: Premierensiege in Serie

26.08.2018 19:00

Mit den Premierensiegen von Amelie Kleinmanns (KK 3x20) und Dennis Welsch (Luftgewehr) sah der dritte Tag der Deutschen Meisterschaft in München zwei strahlende Sieger, die den WM-Startern in diesen Disziplinen das Nachsehen gaben. Auch im Nachwuchsbereich gab es Schützen, die erstmalig Titel bejubeln konnten. Der Bayerische Rundfunkt zeigt in seiner Sendung „Blickpunkt Sport“ am Sonntag, 26. August, ab 21.45 Uhr einen Beitrag zur DM.

Luftgewehr Männer: Welsch schlägt Kader-Schützen

Unmittelbar nach dem Finale sah und hörte man Dennis Welsch die große Anspannung an: „Ich muss jetzt erst einmal durchatmen. Ich war am Ende sehr nervös als sicher war, dass es eine Medaille wird“, sagte der 22-Jährige erleichtert. Im Finale hatte der Bundesligaschütze von Buer Bülse eine starke Leistung mit zahlreichen hohen Zehnerwertungen gezeigt. Mit dem sechsten Finalschuss übernahm er die Führung und gab diese bis zum Ende nicht mehr ab, auch wenn es zwischendurch nach einer 9,4 von Welsch richtig eng wurde und die letzten fünf Schützen nur um 0,9 Ringe auseinander lagen. Doch der neue Deutsche Meister zeigte direkt danach eine gute Reaktion und keinerlei weitere Schwäche. „Das ist der größte Erfolg in meiner Laufbahn und umso schöner, weil ich die gesamte Elite und WM-Starter geschlagen habe.“ Platz zwei ging an WM-Fahrer Maximilian Dallinger, der am Ende 0,8 Ringe Rückstand aufwies, Platz drei an Patrick Müller. WM-Fahrer und Weltcupsieger Julian Justus, der die Qualifikation mit 628,4 Ringen dominiert hatte, belegte Platz fünf. Welsch, der zuvor schon in Einzel und Team Silber im Dreistellungskampf gewonnen hatte, will den größten Erfolg zünftig begießen: „Heute wird im Hessen-Zelt gefeiert, mal sehen, wie das endet!“ Und spätestens dann ist die Nervosität auch weg.

KK 3x20 Frauen: Kleinmanns ganz groß

Weil die finale Erweiterung des olympischen Dreistellungskampfes für die Frauen auf 3x40 erst nach der Ausschreibung zur DM erfolgte, wurde in München noch das „alte“ Programm 3x20 geschossen. Dabei präsentierte sich Amelie Kleinmanns in bestechender Form. Als Zweite der Qualifikation zog sie ins Finale und stand dort u.a. den WM-Teilnehmerinnen in dieser Disziplin, Isabella Straub und Jolyn Beer, gegenüber. Nach dem Kniend-Anschlag war Kleinmanns hinter Lisa Müller mit 1,9 Ringen Rückstand in zweiter Position. Dann legte sie, bei der WM im KK Liegend am Start, im Liegend-Anschlag drei fulminante Fünfer-Serien hin (156,8 Ringe) und schob sich mit einem Vorsprung von 3,6 Ringen auf die Spitzenposition. Diese gab sie nicht mehr ab, weil sich auch im Stehend-Anschlag keinerlei Schwäche zeigte. Nach dem letzten Schuss jubelte Kleinmanns über ihren ersten DM-Titel bei den Damen im Dreistellungskampf und 2,3 Ringen Vorsprung vor Straub. „Es ist ein super Gefühl bei diesem starken Starterfeld als Erste rausgegangen zu sein. Die Stimmung untereinander ist sehr gut, und es entscheidet die Tagesform. Aber es freut sich jeder, dass er den anderen schlägt. Ich war mir erst nach dem letzten Schuss sicher, dass ich gewonnen hatte. Es ist schon so viel passiert. Aber „Angst“ hatte ich vor dem letzten Schuss nicht, aber die Anspannung steigt höher und das Kopfkino startet natürlich. Wer das abstreitet, der lügt!“

JuniorInnen: Haunerdinger und Neudecker überglücklich

Was für die Erwachsenen galt, traf auch auf die Juniorinnen und Junioren zu: Mit Lisa-Marie Haunerdinger (KK 3x20) und René Neudecker (Luftgewehr) gab es zwei Athleten, die erstmals in der jeweiligen Disziplin den Einzeltitel gewannen. Haunerdinger lieferte sich im Finale mit Petry einen Zweikampf mit wechselnden Führungen. Die vorentscheidende Führungswechsel fiel mit dem 35. Schuss im Stehend-Anschlag: Während Sophia Petry nur eine 7,3 schoss, traf Haunerdinger perfekt in die 10,9. Nach dem Finale sagte die neue Deutsche Meisterin, die bei der WM mit dem Luftgewehr antritt: „Der Titel hat eine große Bedeutung für mich, weil ich es mit dem KK nicht erwartet hatte und ich einige Waffenprobleme im Finale hatte. Ich war nervös, und es waren ein paar Zehner dabei, von denen ich nicht gedacht hatte, dass es welche waren.“

René Neudecker riss nach dem letzten Schuss die Arme hoch und jubelte lautstark: „Meine Devise vor dem Finale war: Schön mitschießen und die Favoriten ärgern. Dass es so ausgeht, ist einfach geil!“ Bis zum elften Schuss lag Ludwig Hock vorne, dann gab es den Führungswechsel. „Ich habe eigentlich von Anfang an gemerkt, dass ich gut drin bin. Als ich dann zwei Ringe Vorsprung hatte, war relativ klar, dass eine Medaille drin ist“, so der Bayer. Am Ende wurde es gar die Goldene, weil Neudecker keine gravierenden Schwächen mehr zeigte und am Ende mit 243,4 Ringen und 2,0 Ringen Vorsprung vor Hock und dem Dritten Andreas Preis siegte.

 

Alle weiteren Titel in Einzel und Team sind in der Ergebnisübersicht zu sehen.