Beinahe perfekte Bedingungen bei sommerlichem Wetter mit begeisterten Sportlern und tollem Sport: Die Deutsche Meisterschaft im Sommerbiathlon mit dem Luftgewehr auf der Biathlonanlage „Schmallenberg - Jagdhaus“ war eine mehr als gelungene Veranstaltung, bei der sehr erfreuliche Starterzahlen mit 280 Einzel- und 65 Staffelmeldungen mit insgesamt 750 Starts tolle Wettkämpfe erwarten ließen. Das Herzschlagfinale bei den Männern im Sprint sowie die Dominanz der mehrfachen Weltmeisterin Kerstin Schmidt waren die Höhepunkte.

Wenn Kerstin Schmidt (Edelweiß Siegritz) antritt, kann niemand folgen: Die mehrfache Weltmeisterin im Target Sprint ist auch auf den längeren Strecken dank ihrer überragenden Lauffähigkeiten von der Konkurrenz nicht zu bezwingen. So beispielsweise im 5 Kilometer-Rennen, bei dem sich Schmidt bei den vier Schießeinlagen einen Fehlschuss erlaubte und am Ende dennoch 62 Sekunden vor der zweitplatzierten und ebenfalls mit einem Schießfehler belasteten Jana Landwehr (BSV Aplerbeck) lag. Und auch im 3 Kilometer-Sprint war Schmidt von der Konkurrenz nicht zu halten, der Einlauf war auf den Plätzen eins und zwei identisch wie beim 5 Kilometer-Rennen: Schmidt vor Landwehr (74 Sekunden zurück) und Anja Fischer (SGi Ennetach, nur eine 1/10 Sekunde zurück). Die Bilanz von Kerstin Schmidt ist makellos: Bei den drei Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr siegte sie bei allen (!) ihrer fünf Einzelstarts!

So klar der Ausgang bei den Frauen war, so eng und dramatisch ging es beim 4 Kilometer-Sprint der Männer zu: Die Führung wechselte im Sekundentakt, gleich sechs Sportler kämpften um den Sieg. Am Ende gewann Georg Paulmann (USK-Gifhorn) mit 18,9 Sekunden Vorsprung vor Tobias Reichert (Biathlonteam Saar) und Dominik Hermle (SC Gosheim), der 3,6 Sekunden hinter dem Zweitplatzierten die Ziellinie überquerte. Drei weitere Sportler stürmten in weniger als drei Sekunden auseinander mit einem Rückstand von 50 Sekunden auf den Sieger über die Ziellinie – ein packendes Finale. In den Massenstartrennen konnte sich trotz dreier Schießfehler im letzten Schießen Paul Pfauch (SVE-Frankenhain) mit 18,9 Sekunden Vorsprung vor Tobias Reichert (Biathlonteam Saar) und Mark Andree Sippel (SV Stärklos) durchsetzen.

Überraschend war auch, dass sich bei den Herren II einer der ehemaligen Topathleten des DSB-Teams aus den Jahren 2005 bis 2013 zurückmeldete: So konnte Steffen Jabin (SC Köthen) beide Einzelrennen in überzeugender Manier für sich entscheiden. Auch bei den Damen II siegte eine ehemalige Top-Athletin aus der internationalen Sommerbiathlon Kleinkaliber-Zeit. Sonja Deiß (SC Jagdhaus) konnte ebenfalls beide Einzelrennen für sich entscheiden.

Bei den Herren III und IV konnten sich Stephan Werner (SG Bingen) und Gerald Zielinsky (SGi Zerbst) in beiden Rennen jeweils die Deutschen Meistertitel sichern.

Im Bereich der Schüler, Jugend und Junioren gab es erfreulicherweise viele neue Namen, die insgesamt für eine deutschlandweite Verteilung der Deutschen Meister sorgte. So gewann bei den Schülern männlich Sami Schellmann (SV Bondorf), bei den Schülerinnen siegte Alena Frieling (SV Eversen) in beiden Rennen. Bei der Jugend männlich gewann Phillip Umland (KKSV Wendisch Evern), und bei der Jugend weiblich siegte Mona Mammen (BSV Bösel) jeweils im Sprint. Bei den Massenstartrennen siegten Jakob Gratzke (SC Köthen) und Lisa Enderle (SG Englschalking). Bei den Junioren-Rennen gab es ebenfalls zwei Sieger, so gewann den Massenstart Ole Tetzlaff, den Sprint konnte Julius Hofmann (SVE-Frankenhain) für sich entscheiden. Bei den Juniorinnen siegte im Sprint Lina Niebling (SV Rengersfeld), während sich Julia Enderle (SG Englschalking) im Massenstart behaupten konnte sich. Am Ende gab es in zwölf Rennen zehn verschiedene Sieger aus acht unterschiedlichen Landesverbänden.

Trotz der kräftigen Dusche, die durch heftigen Regen zwei Stunden vor Wettkampfende am Sonntag über die Anlage und somit über alle Beteiligten hereinbrach, konnte Frank Hübner, DSB-Referent Sommerbiathlon, ein mehr als positives Fazit ziehen: „Es war eine super Veranstaltung auf einer bestens vorbereiteten Wettkampfanlage. Dem Ausrichter Skiclub Jagdhaus und allen Verantwortlichen und Helfern möchte ich ein ganz besonderes Lob aussprechen. Wir kommen gerne wieder!“