Deutsche Meisterschaften

DM Vorderlader Pforzheim: Gelungene EM-Generalprobe

29.07.2019 17:02

Die diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Vorderladerschützen, welche am vergangenen Wochenende auf den Anlagen des Badischen Landesleistungszentrums in Pforzheim ausgetragen wurden, standen wieder einmal ganz im Zeichen der Wetterkapriolen. Wehten am Freitag noch Sahara artige Winde über die Anlage, so kühlte es am Samstag und Sonntag leicht ab, und die feuchte Luft machte das Atmen nur umso schwerer.

Foto: Martina Brandes / Die Vorderladerschützen ließen es bei der DM in Pforzheim krachen.
Foto: Martina Brandes / Die Vorderladerschützen ließen es bei der DM in Pforzheim krachen.

Kein Wunder also, dass die Einzelergebnisse dabei nicht an die Deutschen Rekorde der Vergangenheit heranreichten. Einzig Michael Sturm vom Württembergischen Verband konnte mit dem Steinschlossgewehr stehend auf 50 Meter einen neuen Deutschen Rekord aufstellen. Hierbei verpasste er mit 13 Zehnen und zwei Neunen die volle Punktzahl nur um zwei Ringe. Auf die tropischen Bedingungen angesprochen, meinte er nur in seiner schelmischen Art: "Na ja, besser als gfror'n!". Auch Martin Huber (BY), der sich bereits am Freitag, nach einem spannenden Stechen gegen Günter Kühlwein (HS), seinen ersten Deutschen Einzeltitel holte, freute sich über sein bisher bestes nationales Ergebnis. Auch er kommentierte nur knapp: "Jetzt kann die EM kommen".

Bei den Damen konnte sich die Newcomerin Luisa Rudolph aus Schönaich (WT) eindrucksvoll in Szene setzen. Die 22-jährige schoss, wie bei den Herren, Tomas Klaner (HS), mit 148 Ringen beim Perkussionsgewehr auf 50 Meter nur hauchdünn am "Optimum" vorbei. Ein Talent, von dem man hoffentlich in Zukunft noch mehr hören wird. Ebenfalls im Perkussionsgewehr bestätigten die "alten Hasen" Thomas Baumhakl (WT) und Wolfgang Virsik (BY) mit jeweils 147 Ringen, dass Alter nicht vor Höchstleistungen schützt. Das Perkussionsfreigewehr (100 Meter liegend) sowie das Perkussions-Dienstgewehr (ebenfalls 100 Meter liegend) entschied der Routinier Norbert Neumann aus Wiesbaden für sich.

In den Kurzwaffen-Disziplinen gab es Licht und Schatten und auch noch etwas "Luft nach oben". So blieb man in einigen Bereichen deutlich hinter den Rekorden der Vorjahre zurück. Erfreulich sei zwar, dass die meisten Nationalkaderschützen sich im vorderen Feld der Teilnehmer aufhielten, der Vergleich auf internationaler Ebene aber immer schwieriger werde, so Bundesreferent Gerhard Lang.

Foto: Martina Brandes / Immer gut drauf und fair: die Vorderlader-Schützen.
Foto: Martina Brandes / Immer gut drauf und fair: die Vorderlader-Schützen.

Bei der Steinschlossflinte siegte, wie kann es auch anders sein, Franz Lotspeich (WT) mit 46 Treffern vor seinem Kaderkollegen Armin Grübl (BY) mit 45 Scheiben. Dieser hatte sich zuvor im Stechen gegen Roland Robben (NW) durchgesetzt. Auch dies sind Aussichten, die für die EM Hoffnung auf Edelmetall aufkomme lassen.

Alles in allem können mit diesem abschließenden Leistungscheck nun die Europameisterschaften in Sarlospuszta/Ungarn (10.-18. August) kommen.

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