Sportpolitik

DOSB: Alfons Hörmann mit großer Mehrheit im Amt bestätigt

03.12.2018 16:00

Die 15. Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat in Düsseldorf das Präsidium für die nächsten vier Jahre gewählt. Die rund 400 Delegierten bestätigten mit großer Mehrheit in geheimer Wahl Alfons Hörmann in seinem Amt als DOSB-Präsident (383 von 444 gültigen Stimmen / 86,3 Prozent).

Als Gegenkandidat trat Dr. Martin Engelhardt, Präsident der Deutschen Triathlon-Union (DTU) an, der 61 Stimmen erhielt. „Ich bedanke mich für das großartige Vertrauen, das mir heute von den Mitgliedern erneut entgegengebracht wurde“, sagte Hörmann. „Wir werden mit einem kompetenten und motivierten Team die vielschichtigen Aufgaben der Zukunft angehen. Dies werden wir auf der Basis der von der Mitgliederversammlung in Düsseldorf beschlossenen Weichenstellungen angehen, die das bisherige DOSB-Präsidium vorbereitet hat.“

Lars Bathke (1. Vizepräsident DSB), Hannelore Lange (Landesoberschützenmeisterin des Württembergischen Schützenverbandes) und Willi Palm (Präsident des Rheinischen Schützenbundes) vertraten den Deutschen Schützenbund in Düsseldorf, da Präsident Hans-Heinrich von Schönfels und Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp auf der zeitgleich stattfindenden ISSF-Generalversammlung in München befanden.

Drei neue DOSB-Vizepräsidenten

Vor den Wahlen hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer in seiner Rede die herausragenden Leistungen und die große Bedeutung des organisierten Sports für die Gesellschaft betont. Er sicherte dem DOSB seine volle Unterstützung für die weitere Umsetzung der Leistungssportreform zu und kündigte die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie für Großveranstaltungen in Sportdeutschland an, zu denen mittelfristig auch eine Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele zählen könnte.

Neu im Präsidium sind die Vizepräsidentin Leistungssport Uschi Schmitz (66), die auf Ole Bischof folgt, Kaweh Niroomand (65) als Vizepräsident Finanzen (Nachfolger von Stephan Abel) und Andreas Silbersack (51) als Vizepräsident Breitensport/Sportentwicklung, der die Nachfolge von Walter Schneeloch antritt.

Einstimmig bestätigt in ihren Ämtern wurden die Berliner Professorin Dr. Gudrun Doll-Tepper als Vizepräsidentin Bildung und Olympische Erziehung, die Leipziger Sportsoziologin Dr. Petra Tzschoppe als Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung sowie Jan Holze als Vorsitzender der Deutschen Sportjugend. Jonathan Koch wurde als gewählter Vertreter der Athleten-Kommission im DOSB-Präsidium von der Versammlung bestätigt. Er löst in dieser Funktion Max Hartung ab. Britta Heidemann gehört als Mitglied der Athletenkommission im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) automatisch dem DOSB-Präsidium an.

Neue Ethik-Kommission gewählt

Die Mitgliederversammlung stimmte dem gemeinsamen Vorschlag der Verbändegruppen und des DOSB-Präsidiums und -Vorstandes für die Besetzung der neuen Ethik-Kommission einstimmig zu. Vorsitzender wurde der frühere Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, als Mitglieder wurden Prof. Dr. Hansjörg Geiger und Biathlon-Olympiasiegerin Kati Wilhelm gewählt; Ersatzmitglied ist die Hammerwurf-Weltmeisterin Betty Heidler. Thomas de Maizière gab bekannt, dass er sein Amt voraussichtlich in wenigen Tagen aufnehmen wird, sobald die Bestätigung seitens der Bundesregierung vorliegt, dass für diese ehrenamtliche Aufgabe kein Interessenskonflikt besteht.

DOSB-Positionierung zum eSport erhält große Mehrheit

Die Mitgliederversammlung fasste darüber hinaus noch wichtige Beschlüsse. Neben der mittelfristigen Strategie DOSB:2028 schloss sie sich vollumfänglich der Positionierung des DOSB-Präsidiums und -Vorstands zum Thema „eSports“ mit der Unterscheidung in virtuelle Sportarten und eGaming mit überwältigender Mehrheit von 99 Prozent an. Sie verabschiedete auch einen gemeinsamen Vorschlag, der aus den Beschlüssen der Frauen-Vollversammlung sowie der Vollversammlung der Deutschen Sportjugend (dsj) hervorging, um die Prävention Sexualisierter Gewalt im Sport in Zukunft weiter zu stärken. Zudem sind wegweisende Konzepte zur Umsetzung der Leistungssportreform gefasst worden wie die Förderung der nicht-olympischen Verbände und Sportarten sowie zur Optimierung der Personalentwicklung.