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DOSB: Deutschland soll sich um Olympische & Paralympische Spiele bewerben
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat in Saarbrücken auf seiner 21. Mitgliederversammlung wegweisende Beschlüsse für die Zukunft des deutschen Sports gefasst: So bekam der DOSB den Auftrag, konkret in den Dialog mit dem IOC bezüglich der Ausrichtung Olympischer & Paralympischer Spiele in Deutschland zu treten. In Saarbrücken war der Deutsche Schützenbund mit einer Delegation um Präsident Hans-Heinrich von Schönfels vertreten.
Neben dem DSB-Präsidenten umfasste die DSB-Delegation zudem die Vizepräsidenten Gerd Hamm und Walter Wolpert, Bernd Schneider, Präsident des Schützenverbandes Saar, Elke Wolpert, langjährige Bogenreferentin des SV Saar, und DSB-Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp.
Inhaltliche Themenschwerpunkte der Mitgliederversammlung waren neben einer möglichen Bewerbung um „Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland“, ein Forderungskatalog des Sports an die neu zu wählende Bundesregierung sowie ein „Safe Sport Code“ gegen interpersonale Gewalt im Sport.
Zu Beginn sprach Bundesinnenministerin Nancy Faeser zu den Delegierten und unterstrich die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft. Sie ging auf das Sportfördergesetz ein, inklusive einer unabhängigen Sportagentur und warb für dessen Verabschiedung im Bundestag. „Wir haben im Sport noch Luft nach oben, wir arbeiten alle daran, dass es bei den Olympischen Spielen 2028 und vielleicht dann 2040 in Deutschland besser wird.“ Zudem lieferte Faeser ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zu einer deutschen Olympia-Bewerbung: „Wir wollen gemeinsam die Olympischen und Paralympischen Spiele nach Deutschland holen. Sie sind eine große Chance. Lassen Sie uns diese Chance nutzen.“
Und die 500 Delegierten stimmten der Ministerin zu: Mit großer Mehrheit beauftragten die Delegierten den DOSB, die Aufnahme in den sogenannten „Continuous Dialogue“ beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zu beantragen. Damit gilt der DOSB offiziell als interessierte Partei an der Ausrichtung der Spiele für den Zeitraum 2036 bis 2044.
Anlässlich der vorgezogenen Neuwahl des Deutschen Bundestages, wurden auf der Mitgliederversammlung zehn zentrale Forderungen beschlossen, die sich an die politischen Entscheidungsträger und die nach der Wahl anstehenden Koalitionsverhandlungen richten, um die Zukunft des Sports in Deutschland nachhaltig zu entwickeln. DOSB-Präsident Thomas Weikert, der sich 2026 zur Wiederwahl stellen muss, sagte u.a. zu der Implementierung eines Staatsministers für Sport im Bundeskanzleramt: „Bei aller Wertschätzung für Nancy Faesers Arbeit brauchen wir eine Person, die sich am Kabinettstisch exklusiv für die Belange des Sports einsetzen kann.“
Im Kampf gegen interpersonale Gewalt im Zuständigkeitsbereich ihrer Organisation haben die Mitglieder des DOSB einen Meilenstein gesetzt. Mit dem Beschlusses über die Einführung des DOSB Safe Sport Code (SSC) und den dazugehörigen DOSB-Verhaltensregeln Safe Sport als Regelwerk können nun auch Fälle von interpersonaler Gewalt unterhalb der Schwelle strafrechtlich relevanten Verhaltens untersucht und sanktioniert werden. Diese Grundlage gab es im Sport bisher nicht. „Sport muss sicher sein. Darauf müssen alle, die Sport im Verein treiben, vertrauen können“, so Weikert. Gleichzeitig wurde einem Antrag zugestimmt, der die Mitgliedsorganisationen dazu verpflichtet, einen individuellen Safe Sport Code bis spätestens Ende 2028 in ihrer jeweiligen Mitgliederversammlung zur Abstimmung vorzulegen.
Am Ende der Sitzung wurde mit Prof. Dr. Martin Engelhardt, Präsident der Deutschen Triathlon Union, ein neuer Vizepräsident als Nachfolger des zurückgetretenen Oliver Stegemann gewählt.
(DOSB/EB)