Bundesliga
Dramatik pur in Viertelfinale Nummer Drei
Das war nichts für schwache Nerven: weder im Luftgewehrwettkampf zwischen dem Gastgeber Schützengilde Waldkraiburg und Hubertus Elsen noch im Duell der Luftpistolenteams vom SV Kelheim-Gmünd und der Braunschweiger SG blieben die Zuschauer in der nun vollbesetzten Halle in Waldkraiburg auf ihren Stühlen sitzen. Zum einen entschied ein Stechen über Sieg und Niederlage, zum anderen fiel der entscheidende Schuss erst 10 Sekunden vor Ende der regulären Wettkampfzeit.
Doch der Reihe nach. Zwischen dem Süddritten der Luftpistole SV Kelheim-Gmünd und dem Nordzweiten Braunschweiger SG entwickelte sich ein spannendes Match, das immer den Stand 3:2 aufwies, meist für das Team aus Niedersachsen, das heute vor allem im Bronzemedaillengewinner von Athen, Wladimir Isakow (im Foto links), seinen stärksten Akteur hatte. Er beherrschte die Olympiasechste der Damen, Munkhbayar Dorjsuren (im Foto rechts), während der gesamten Partie und brachte schließlich einen klaren 380:372-Erfolg nach Hause. Auch Marco Hanse konnte mit 378:369 gegen Thomas Karsch gewinnen und somit hatten die Braunschweiger früh zwei Siegpunkte auf dem Konto.
Frank Seeger, lange Zeit gegen Sebastian Rosner in Führung, verpatzte die letzte Serie mit 91 Ringen und musste sich somit noch unerwartet mit 375:379 geschlagen geben und da auch Franks Frau Carmen gegen Monika Martin an Position fünf heute keine Chance hatte und mit 370:373 verlor, kam alles nun seitens der Niedersachsen auf Altmeister Valerij Samojlenko an. Sein Gegner, Bernhard Lichte, hatte schon längst den Wettkampf mit 370 Ringen beendet, als der Braunschweiger, vier Ringe in Führung liegend, in den letzten zwei Minuten noch drei Schüsse abgeben musste.
Ohrenbetäubender Lärm in der Halle, denn die Anhänger von Kelheim-Gmünd setzten alle Instrumente ein, um den Braunschweiger aus dem Konzept zu bringen. 10,2 im 38. Schuss – 10,0 im vorletzten Versuch. Dann der Höhepunkt: Samojlenko musste vor dem letzten Schuss vier Mal absetzen, die Uhr lief gnadenlos, zehn Sekunden standen noch auf der Anzeige, als der Schuss sich löste. Mit einer 10,4 setzte er den Schlusspunkt unter ein dramatisches Match, das die Braunschweiger durch den 374:370-Sieg gewannen und damit heute Nachmittag im Semifinale gegen den ESV Weil am Rhein antreten.
An Dramatik stand die Luftgewehrbegegnung zwischen der Schützengilde Waldkraiburg und dem starken Nordaufsteiger Hubertus Elsen der Luftpistole nichts nach, denn nach Abschluss der regulären 40 Schuss stand es 2:2 zwischen den Kontrahenten und die Spitzenpaarung zwischen dem ehemaligen Weltmeister Jason Parker (Waldkraiburg/im Foto links) und der großen deutschen Hoffnung, Dirk Leiwen (Elsen/im Foto rechts), wurde mit 392:392 unentschieden beendet.
Ein Stechen musste also um den Platz im Halbfinale entscheiden. Beide Schützen standen ganz allein vorne am Schießstand als das Startkommando kam. Parker schoss eine 10, die Halle stand nahezu Kopf, Leiwen ließ unter dem Jubel der Elsener Anhänger eine 10 folgen.
Der nächste Anlauf. Wieder erzielte der Amerikaner in Diensten Waldkraiburgs eine knappe 10, diesmal jedoch leuchtete die blaue Marke an dem Anzeigemonitor für Leiwen auf und dies bedeutete, dass der junge Westfale eine 8 geschossen hatte. Die Partie war entschieden, Waldkraiburg gewann mit 3:2 und so kommt es heute Nachmittag im Halbfinale gegen Germania Prittlbach zu einem bayerischen Duell.
Kurz noch die anderen Resultate dieser Partie. Auf Seiten von Elsen gewann Damian Kontny 393:391 gegen Simone Schilling und die erfahrene Schweizerin Gaby Bühlmann konnte Sylvia Härtinger ebenfalls mit 393:391 bezwingen. Für Waldkraiburg punkteten Gabriele Ziegler mit 393:389 über Catrin Reeh und Bernd Schott behielt mit 391:388 Ringen die Oberhand über Eva Schmitz.
Alle detaillierten Ergebnisse finden Sie hier.